# taz.de -- Gegendemos in Köln: Stoppt Nazis und „Erdowahn“ | |
> Zwei Bündnisse demonstrieren in Köln gegen Erdoğan – vor allem aber gegen | |
> den Aufmarsch von rund 250 Rechtsextremen. Erfolgreich. | |
Bild: Demonstranten von Köln gegen rechts stehen am 31.07.2016 am Hauptbahnhof… | |
KÖLN taz | In Köln fanden am Sonntag mehrere Demonstrationen gegen die | |
Pro-Erdoğan-Kundgebung statt. Diese Aktionen, wie auch die des Bündnisses | |
„Köln gegen rechts“, richteten sich jedoch vor allem gegen einen Aufmarsch | |
von rund 250 Rechtsextremen. | |
Das Bündnis „Erdowahn stoppen!“, dem Jugendorganisationen von SPD, Grünen, | |
FDP und Linkspartei angehören, demonstrierte sowohl gegen den Abbau der | |
Demokratie in der Türkei als auch gegen rassistische Proteste gegen den | |
Präsidenten der Türkei. Um eine rechtsextreme Demonstration gegen die | |
Unterstützer des türkischen Staatsoberhaupts hatte es im Vorfeld eine | |
gerichtliche Auseinandersetzung gegeben: Die Kölner Polizei wollte | |
lediglich eine Kundgebung an einem Ort erlauben. Die Gerichte sahen dies | |
anders. Zu einer rechtsextremen Kundgebung kam es am Ende dann allerdings | |
doch nicht, weil sich die Polizei mit den Organisatoren nicht auf keine | |
geeignete Wegstrecke einigen konnte. | |
Der Kölner Bahnhofsvorplatz am Sonntagnachmittag gegen 15.30 Uhr. Etwa | |
1.200 Demonstranten des Bündnisses „Köln gegen rechts“ versammeln sich. | |
Kurdische Partisanenlieder werden gespielt, die Menschen feiern ihre | |
Demonstration. In der Südstadt hatten sie sich getroffen, waren mit etwa | |
800 Menschen zum Heumarkt gezogen. Dort verschmolz die Demonstration mit | |
dem Bündnis „Erdowahn stoppen!“ und zog zum Hauptbahnhof. | |
Bei „Erdowahn stoppen!“ wollte man vor allem ein Zeichen gegen die | |
Verletzung von Menschenrechten und den „Putsch nach dem Putsch“ setzen, wie | |
Vertreter des Bündnisses erklärten. Auch der nordrhein-westfälische FDP | |
Abgeordnete Joachim Stamp hielt eine kurze Rede und äußerte seine Sorge um | |
eine Polarisierung in der türkischen Community in Deutschland. | |
Stamp und andere Redner betonten, wie positiv es sei, dass die | |
Jugendorganisationen von vier demokratischen Organisationen bei dieser | |
Aktion an einem Strang gezogen hätten. Dem Bündnis „Köln gegen rechts“ s… | |
es, wie Sprecher Reiner Schmidt erklärte, darum gegangen, „gegen türkischen | |
und deutschen Nationalismus zu protestieren“. | |
Die Versammlung von 250 Rechten und rechtsextremen in einer Ecke des | |
Bahnhofsvorplatzes wurde am späten Nachmittag aufgelöst. Dabei wurde | |
mindestens ein Teilnehmer festgenommen, nachdem er den Hitlergruß gezeigt | |
hatte. | |
31 Jul 2016 | |
## AUTOREN | |
Sebastian Weiermann | |
## TAGS | |
Recep Tayyip Erdoğan | |
Demonstrationen | |
Köln | |
Nazis | |
Recep Tayyip Erdoğan | |
Recep Tayyip Erdoğan | |
Schwerpunkt Türkei | |
Keupstraße | |
Recep Tayyip Erdoğan | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Kommentar Pro-Erdoğan-Demo in Köln: Ein Konflikt als Farce | |
Eine bizarre Demo und ärgerliche Aussagen deutscher Politiker. Dabei müsste | |
so vieles in der Türkei-Debatte ernsthaft diskutiert werden. | |
Pro-Erdoğan-Demo in Köln: Rechtsrheinisches Fahnenmeer | |
Rund 40.000 Menschen feiern Erdoğan in Köln als großen Demokraten. Trotz | |
nationalistischer Stimmung bleiben gewalttätige Übergriffe aus. | |
Porträt Sportminister Akif Çağatay Kılıç: So sehen Siegener aus | |
Auf der Pro-Erdoğan-Demonstration spricht der türkische Sportminister. Akif | |
Çağatay Kılıç ist Erdoğan-Anhänger und Bundesverdienstkreuz-Träger. | |
Die Kölner Keupstraße: Türkischer Mikrokosmos | |
Kurden, Erdoğan- und Gülen-Anhänger, die Keupstraße ist bunt gemischt. Nach | |
dem NSU-Attentat fanden alle zusammen. Und nach dem Putschversuch? | |
Köln vor der Pro-Erdoğan-Demo: In angespannter Erwartung | |
Am Sonntag wollen bis zu 30.000 Erdoğan -Fans durch Köln marschieren. Der | |
türkische Sportminister wird sprechen. Es gibt vier Gegendemonstrationen, | |
u.a. von Rechten. |