# taz.de -- Bestellknöpfe von Amazon: Noch mehr drücken | |
> Amazon will noch mehr Dash Buttons anbieten. Verbraucherschützer | |
> bemängeln, die Technik binde Kunden an eine Marke und zeige keine Preise | |
> an. | |
Bild: The time has come …to push the button | |
SEATTLE/BERLIN dpa/taz | Der Onlinehändler Amazon will laut einem | |
Zeitungsbericht das Angebot von Bestellknöpfen für den Haushalt ausbauen. | |
Diese Woche sollen Dutzende neue Marken hinzugefügt werden, berichtete das | |
Wall Street Journal am Montag. Über die Geräte, die ähnlich wie bunte | |
Türklingelknöpfe aussehen und deutlich mit Markennamen beschriftet sind, | |
können Verbraucher mit einem Tastendruck ein Produkt nachbestellen, zum | |
Beispiel Tierfutter, Kosmetikprodukte oder Getränke. Die seit Frühjahr 2015 | |
auf dem Markt befindliche Technik ist bislang nur in den USA erhältlich. | |
Verbraucher sollen die Knöpfe („Dash Buttons“) im Haushalt verteilen und | |
ausgegangene Produkte sofort nachbestellen. Laut einem Amazon-Statement von | |
Ende März soll die Zahl der mittels der Knöpfe getätigten Orders seit | |
Jahresbeginn um 75 Prozent gestiegen sein. Eine [1][Studie] der | |
US-Analysefirma 1010data ergab im März, dass die Verbraucher vor allem | |
Waschmittel ordern. | |
Von Verbraucherschützern wird die Technik kritisiert. Nicht nur weil sie | |
den Nutzern durch die automatisierte Nachbestellung die Möglichkeit nimmt, | |
eine abweichende Kaufentscheidung zu treffen, sondern vor allem, weil beim | |
Bestellvorgang kein Preis angezeigt wird. Das mache ein derartiges | |
Geschäftsmodell in der EU problematisch – denn hier gelten für den | |
Internethandel detaillierte Vorschriften, mit denen verhindert werden | |
soll, dass Kunden, ohne sich dessen bewusst zu sein, einen Kaufvertrag | |
eingehen. | |
Das Wall Street Journal veröffentlicht auch erstmals Amazons Konditionen | |
für Unternehmen, die bei dem Programm mitmachen wollen. Pro verkauften | |
Knopf einer Marke würden 15 Dollar fällig plus 15 Prozent des Preises bei | |
jedem Verkauf, hieß es unter Berufung auf „informierte Personen“. Zugleich | |
hätten Konzerne wie Procter & Gamble und PepsiCo zum Verkaufsstart im | |
vergangenen Jahr rund 200.000 Dollar bezahlen müssen. Diese Einstiegsgebühr | |
sei inzwischen fallen gelassen worden. Kunden zahlen für einen der Knöpfe | |
5 US-Dollar. | |
28 Jun 2016 | |
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[1] https://www.1010data.com/company/blog/pg-kimberly-clark-and-clorox-leading-… | |
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