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# taz.de -- Die Wochenvorschau von Julia Boek: Feiern Sie die Feste, wie sie fa…
> Lehrerstreik, Fête de la Musique und die nächste Runde im Streit um das
> Hundeverbot an zwei Berliner Seen – die Woche hat es in sich.
Bild: Auch verärgerte Hunde sind derzeit am Schlachtensee und an der Krummen L…
Krawumm: Die Woche beginnt mit einem Paukenschlag: Montagvormittag lädt der
Piratenabgeordnete und Ausschussvorsitzende Martin Delius die Presse zur
Vorstellung des Abschlussberichts des Untersuchungsausschusses BER ins
Abgeordnetenhaus. Das 1.200-Seiten-starke Konvolut, das allen Beteiligten –
Überraschung! – „kollektiven Wirklichkeitsverlust“ attestierte, liegt zw…
schon seit Mitte letzter Woche vor. Nun aber möchten die
Oppositionsparteien mit ihren Sondervoten noch einmal nachlegen. Soweit so
unsäglich. 1.479 Tage zogen seit der geplatzten Eröffnung ins Land, weit
über 5 Milliarden Euro kostet das den Steuerzahler. Warum geht eigentlich
niemand auf die Straße?
Ganz anders halten es da die LehrerInnen. Zu ihrem vierten Streik am
heutigen Montag und Dienstag ruft die GEW alle 13.000 angestellten
LehrerInnen an den rund 700 öffentlichen Schulen auf. Die Pauker streiken
für mehr Lohngerechtigkeit, also für tarifliche Zulagen und gegen die
Netto-Lohnlücke von etwa 500 Euro, die gegenüber ihren verbeamteten
Kollegen klafft. Die SchülerInnen wird's freuen, denn pünktlich zur
Sommersonnenwende erklingt am Dienstag die ganze Stadt zur Fête de la
Musique.
Was 1982 in Paris mit ein paar Stromanschlüssen und viel musikalischem
Idealismus begann, ist für Berlins Musiker seit 1995 zu einem festen Gig
ohne Gage, aber unter freiem Sommerhimmel geworden. Zeit für ein paar
Veranstaltungstipps: So richtig die Sau rauslassen, können Sie, liebe
taz-Leser, in Friedrichshain zur Psychobilly von „Damage done by Worms“
oder Hardcorepunk von „Protection of Hate“, (Karl-Marx-Allee 140, ab 14
Uhr). Wem das zu laut ist, dem sei zu einem Besuch im Volkspark am Weinberg
geraten. Ab 18 Uhr lassen hier Acapella-Chöre ihre Stimmen durch die
Mitsommernacht hallen.
Sollten Sie sich nach so viel Feierei Hundeelend fühlen, empfiehlt sich
einen Spaziergang an der frischen Luft, vielleicht um den Schlachtensee
oder die Krumme Lanke – noch immer Bello-freie Zone. Am Mittwochvormittag
geht nun der Streit um das Hundeverbot beim Berliner Verwaltungsgericht in
eine neue Runde. Hatte im Dezember ein Kläger die Aufhebung des
umstrittenen Hundeverbots an beiden Seen beim Verwaltungsgericht erwirkt,
erließ das Bezirksamt später erneut ein Verbot, dass Vierbeiner vom 15.
April bis 15. Oktober nicht auf dem Uferweg ausgeführt werden dürfen. Der
gute Mann erhob Widerspruch – mal sehen wer zuletzt bellt.
Nach so viel Geknurre etwas Zünftiges zum Wochenausklang. Ab Freitag
sollten Sie die Feste feiern wie sie fallen. Denn neben
Bergmannstraßenfest, Fanmeile und Spargelfinale zum Johannistag öffnet auch
das 54. Deutsch-Französische Volksfest seine Pforten. Stilecht laden die
Veranstalter mit französischem Kulissendorf, Bistros und Flair zum Genießen
und Flanieren. La vie est belle – auch am Kurt-Schumacher-Damm.
20 Jun 2016
## AUTOREN
Julia Boek
## TAGS
Fête de la musique
Lehrerstreik
Wochenvorschau
Abgeordnetenhauswahlen 2016
Untersuchungsausschuss
Pop
Hunde
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