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# taz.de -- Parlamentswahl in Serbien: Der Regierungschef feiert
> Schon bisher war Regierungschef Aleksandar Vucic der mächtigste Politiker
> in Serbien. Nun hat er noch mehr Rückendeckung erhalten.
Bild: „Ich bin sehr stolz auf unsere Ergebnisse“, sagt Vucic
Belgrad dpa | Der serbische Regierungschef Aleksandar Vucic hat die
vorgezogene Parlamentswahl am Sonntag überzeugend gewonnen. Seine
Fortschrittspartei (SNS) werde mit rund 50 Prozent der Stimmen und 145
Sitzen eine satte absolute Mehrheit in der Volksvertretung mit 250
Abgeordneten erhalten, berichtete die Wahlforschungsgruppe Cesid in Belgrad
nach Auszählung von mehr als 80 Prozent der Stimmen. Vucic sprach von einem
„historischen Sieg“ und einer „kraftvollen Unterstützung unserer Politik…
„Ich bin sehr stolz auf unsere Ergebnisse“.
Auf dem zweiten Platz landete der bisherige sozialistische Juniorpartner in
der Regierung. Die SPS kam auf knapp 12 Prozent und 33 Abgeordnete.
Erstmals seit Jahren schafften es auch die extremen Nationalisten (SRS)
unter dem vom UN-Kriegsverbrechertribunal freigesprochenen Vojislav Seselj
wieder ins Parlament. Sie stiegen mit knapp acht Prozent und 22 Sitzen zur
drittstärksten politischen Kraft auf. Eine zweite nationalistische Partei
(Dveri) kam nach diesen vorläufigen Ergebnissen auf fünf Prozent und 14
Sitze.
Vucic versprach den Bürgern nach seinem Wahlsieg einen besseren
Lebensstandard und einen Kampf gegen die grassierende Korruption. Das sei
der Kern der zukünftigen Regierungsarbeit. Der 46-Jährige hatte mitten in
der Legislaturperiode Wahlen angesetzt, um ein neues Mandat für eine
schnelle EU-Annäherung seines Landes und schmerzliche Reformen zu bekommen.
Prominente Wirtschaftswissenschaftler bezweifelten jedoch in ersten
Reaktionen, dass der alte und neue Regierungschef wirklich den aufgeblähten
Staatssektor privatisieren wird. Dieser Sektor diene seiner Partei zur
Belohnung vieler Funktionäre für deren Loyalität gegenüber der Partei.
Große Teile der Zivilgesellschaft hatten Vucic vorgeworfen, er höhle mit
seinem autoritären Politikstil die demokratischen Institutionen aus und
gängele Medien und Justiz. Der Spitzenpolitiker hatte dagegen in den
vergangenen Jahren immer wieder versprochen, demokratische Reformen zu
erzwingen, um sein Land weiter an Brüssel anzunähern. Ein wichtiges
Anliegen seiner neuen Regierung sei die Fertigstellung mehrerer Autobahnen,
um ausländische Investoren anzulocken, kündigte am Wahlabend an.
25 Apr 2016
## TAGS
Aleksandar Vucic
Serbien
Fortschrittspartei
Serbien
UN-Kriegsverbrechertribunal
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