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# taz.de -- Sonntagsspiele der Fußball-Bundesliga: Ben-Hatiras Doppelpack
> Die Eintracht kann doch noch gewinnen: Frankfurt drehte nach Rückstand
> das Spiel gegen Mainz. Und Gladbach schlägt Hoffenheim.
Bild: Trainer Kovac tätschelt den Doppeltorschützen Ben-Hatira
Frankfurt am Main/Gladbach dpa | „Derby-Held“ Änis Ben-Hatira lässt
Eintracht Frankfurt wieder auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga
hoffen. Der Winter-Neuzugang erzwang am Sonntag in der 84. Minute den
Siegtreffer zum 2:1 (1:1) im Nachbarschaftsduell mit dem FSV Mainz 05 und
bescherte der Mannschaft von Trainer Niko Kovac den so dringend benötigten
Befreiungsschlag.
Nach den Niederlagen der Konkurrenz haben die Hessen mit 30 Punkten nur
noch einen Zähler Rückstand auf den Relegationsrang, bis zum rettenden 15.
Platz sind es noch drei Punkte. Die Mainzer verbleiben mit 45 Zählern auf
dem sechsten Tabellenplatz, haben aber trotz der erneuten Niederlage gute
Chancen auf die Europacup-Teilnahme.
Vor 50.300 Zuschauern in der Frankfurter WM-Arena war Mainz durch ein
sehenswertes Freistoßtor von Daniel Brosinski in Führung gegangen war
(18.). Marco Russ leitete noch vor der Pause die Frankfurter Wende mit dem
Ausgleich ein (28.), ehe Ben-Hatira in der Schlussphase seinen großen
Auftritt hatte. Der Ex-Berliner hatte aber Glück, dass sein Schuss von
Stefan Bell unhaltbar abgefälscht wurde.
Der Mainzer wurde als Eigentorschütze geführt. Für die Frankfurter war es
erst der zweite Sieg aus den letzten 13 Spielen. Angesichts des
Restprogramms mit nur noch einem Heimspiel (gegen Borussia Dortmund) war
der Erfolg aber dringend notwendig. Schon beim 1:0 gegen Hannover 96 hatte
Ben-Hatira das Tor erzielt.
„Keiner gibt mehr einen Pfifferling auf uns. Aber das ist genau die Chance,
zu zeigen, dass wir noch leben“, hatte Kovac vor dem Spiel gesagt. Und
genau das zeigte die Eintracht auch. Frankfurt kämpfte, rannte und
probierte, allein die spielerischen Mittel fehlten.
## Freistoß in den linken Torwinkel
Dazu wurde die Eintracht kalt erwischt. Nach einem Foul von Russ an Yunus
Malli traf Brosinski aus 23 Metern per Freistoß in den linken oberen
Torwinkel. Eintracht-Keeper Lukas Hradecky hatte keine Abwehrchance. Das
Gegentor machte die Angelegenheit für die Frankfurter nicht einfach,
entmutigen ließ sich die Kovac-Elf aber nicht. Auch nicht durch das frühe
Aus von Stefan Aigner, der nach 24 Minuten vom Platz musste. Bereits in der
Anfangsphase des Spiels waren Aigner und Giulio Donati mit den Köpfen
zusammengestoßen, der Eintracht-Profi wurde zur Sicherheit ins Krankenhaus
gebracht.
Nach 28 Minuten hellte sich die Miene von Kovac dann aber doch auf, als
seiner Mannschaft auf kuriose Weise der Ausgleich gelang. Nach einem
Freistoß von Szabolcs Huszti rutschte Änis Ben Hatira beim Torschuss,
brachte den Ball aber im Sitzen noch in die Mitte, wo Russ goldrichtig
stand. Der Kapitän war unter der Woche noch gesundheitlich angeschlagen und
hatte Antibiotika nehmen müssen.
Noch vor der Pause wäre den Gastgebern fast der Führungstreffer gelungen.
Nach einem Missverständnis der Mainzer Stefan Bell und Donati war Haris
Sferovic frei durch, doch Loris Karius bewahrte seine Mannschaft vor dem
Rückstand.
Auch im zweiten Durchgang waren die Frankfurter die spielbestimmende
Mannschaft und hatten auch die besseren Möglichkeiten, wie etwa bei einem
Drehschuss von Ben Hatira (58.). Kurz darauf zwang Haris Seferovic mit
einem Kopfball den Mainzer Keeper Karius zu einer Glanzparade (69.). Mainz
war bei den wenigen Kontern aber nicht ungefährlich. So war Jhon Córdoba in
der 65. Minute frei durch, scheiterte aber an Hradecky. So kam es zum
Showdown in der Schlussphase.
## Die Champions-League ruft
Borussia Mönchengladbach ist wieder näher an die Champions-League-Plätze
herangerückt. Nach dem 3:1 (2:0)-Sieg über den Abstiegskandidaten 1899
Hoffenheim ist der Westklub als Tabellenfünfter nur noch einen Zähler von
Rang vier und Hertha BSC entfernt. Ein Eigentor von Hoffenheims Jeremy
Toljan (7. Minute) und die Treffer von Mahmoud Dahoud (45.) und André Hahn
(61.) ebneten vor 53.144 Zuschauern im Sonntagsspiel der Fußball-Bundesliga
den Weg zum sechsten Heimerfolg in Serie. Das Gegentor von Andrej Kramaric
(54.) zum zwischenzeitlichen 2:1 änderte daran nichts.
Nach zwei Niederlagen in Ingolstadt (0:1) und Hannover (0:2) holten die
Gladbacher damit erstmals wieder Punkte. Allerdings hat der Klub vom
Niederrhein im Liga-Endspurt mit den Spielen bei Bayern München, gegen den
Tabellendritten Bayer Leverkusen und bei Darmstadt 98 kein einfaches
Restprogramm. Zumindest die Teilnahme an der Europa League dürfte der
Borussia aber nicht mehr zu nehmen sein.
Die Hoffenheimer verpassten dagegen im Abstiegskampf die Chance, sich vom
Relegationsplatz abzusetzen. Nach fünf Partien ohne Niederlage ging das
Team von Jung-Trainer Julian Nagelsmann (28) wieder als Verlierer vom Platz
und muss als 14. angesichts von nur drei Punkten Abstand zu Rang 16 weiter
um den Klassenverbleib bangen.
Die Gladbacher gingen schnell durch das Eigentor von Toljan in Führung.
Bedrängt von Hahn wollte er eigentlich klären, aber dann schob er den Ball
über die eigene Torlinie. Selbst brachten die Gastgeber danach aber bis zur
Pause wenig zustande.
## Larifari-Phase der Platzherren
Erst in der Endphase der sich bis dato meist im Mittelfeld abspielenden
Partie drehte der Gastgeber noch mal auf. In der 41. Minute köpfte Oscar
Wendt nach Freistoß von Ibrahima Traoré knapp am 1899-Gehäuse vorbei und
Sekunden später traf Hahn nur den Pfosten. Besser machte es kurz vor dem
Halbzeitpfiff Dahoud: Nach einem Schuss von Raffael konnte Hoffenheims
Keeper Oliver Baumann den Ball nicht festhalten, was der Deutsch-Syrer zum
2:0-Abstaubertor nutzte.
Die bis dato offensiv kaum gefährlichen Hoffenheimer gaben aber nicht auf
und nutzten nach dem Wiederanpfiff eine Larifari-Phase der Platzherren zum
Gegenschlag. Einen Fehlpass von Nico Elvedi angelte sich Kramaric und
schoss zum 1:2-Anschlusstreffer ein. Für Borussia-Schlussmann Yann Sommer
war es das erste Gegentor im eigenen Stadion nach 455 Spielminuten.
Die Gladbacher ließen sich dadurch jedoch nicht beeindrucken, sondern eher
anspornen: In der 61. Minute erhöhte Hahn zum 3:1. Danach konnten die
Hoffenheimer bei Baumann bedanken, der trotz großer Chancen weitere
Gegentreffer verhinderte.
24 Apr 2016
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