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# taz.de -- Krieg in Afghanistan: Heftige Gefechte um Kundus
> Die Regierungsarmee und die Taliban kämpfen um Kundus. Mit dem Erstarken
> der Islamisten hat laut UN die Zahl der getöteten Kinder sprunghaft
> zugenommen.
Bild: Gegen die Taliban: Soldaten der nationalen Armee am Samstag nahe Kundus
Kundus rtr | Radikalislamische Taliban und afghanische Einheiten liefern
sich weiter heftige Gefechte um die Provinzhauptstadt Kundus. Die
Regierungstruppen hätten mehrere Angriffe der Extremisten abgewehrt und
Dutzende von ihnen getötet, teilten die Behörden am Sonntag mit. Die
Taliban hatten die nordafghanische Stadt im vergangenen Jahr vorübergehend
in ihre Gewalt gebracht, waren danach aber wieder zurückgedrängt worden.
Kurz nach Beginn ihrer Frühjahrsoffensive zu Wochenbeginn verschärften die
Taliban auch ihre Offensive auf Kundus. Unterschiedliche Angaben lagen über
die Zahl der getöteten Taliban vor. Die Polizei in Kundus erklärte, 49
seien in den jüngsten Gefechten umgekommen und 61 verletzt worden. Das
Verteidigungsministerium in Kabul sprach am Sonntag von 38 Toten und 13
Verletzten innerhalb der vergangenen 24 Stunden.
Die Islamisten haben seit dem Abzug der internationalen Kampftruppen Ende
2014 an Stärke gewonnen und stehen jetzt so gut da wie seit ihrem Sturz
durch eine US-geführte Invasion 2001 nicht mehr. Der Nato zufolge
kontrollieren sie zwar nur sechs Prozent von Afghanistan, allerdings könne
ein Drittel des Landes in ihre Hände fallen. Die Regierung in Kabul
beherrsche höchstens 70 Prozent des Landes.
Im September erzielten die Taliban mit der zeitweisen Einnahme von Kundus,
wo die Bundeswehr bis vor zwei Jahren einen großen Stützpunkt betrieb, den
größten militärischen Erfolg seit ihrem Sturz 2001. Die Bundeswehr ist im
Rahmen des Einsatzes „Resolute Support“ mit etwa 900 Soldaten in
Afghanistan und Usbekistan im Einsatz.
Mit dem Erstarken der Taliban hat nach Einschätzung der Vereinten Nationen
die Zahl der getöteten Kinder sprunghaft zugenommen. Allein von Januar bis
März seien 161 Kinder bei Kämpfen umgekommen, die auch immer wieder in der
Nähe von Schulen, Spielplätzen und in Wohngebieten ausgetragen werden. 449
Kinder seien verletzt worden, erklärte die Organisation weiter. Im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Zahl der Opfer damit um ein
Drittel.
17 Apr 2016
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