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# taz.de -- Reisen für Jugendliche: Auf jeden Fall anspruchsvoll
> Betreute Reisen für Jugendliche jenseits des Partytourismus sind im
> Angebot der Veranstalter nicht leicht zu finden. Aber es gibt sie.
Bild: Unterwegs in die große Freiheit
Berlin taz | Das Wort Jugendreise lässt bei vielen Eltern und Kindern die
Alarmglocken läuten. „Sind die Reiseleiter dazu da, um aufzupassen?“,
fragen sich Eltern, und: „Bin ich wirklich so pubertär, dass ich in ein
Erziehungscamp muss?“, fragen sich Töchter. Die elterlichen Sorgen sind
berechtigt, denn viele Feriencamps sind überlastet.
Zu große Camps, zu wenig Arbeitskräfte. „Die Betreuer sitzen dann im Büro
und haben keine Zeit mehr, sich um die Jugendlichen zu kümmern“, sagt Helge
Maul vom Vorstand von Reisenetz e. V. Ob die eskalative oder die
pädagogische – beide Seiten des Reisens für Jugendliche zwischen 15 und 18
Jahren sind nicht besonders attraktiv. Aber da gibt es auch etwas
dazwischen.
Aktivreisen nennt sich die Sparte. Für eine Woche soll durch gemeinsame
sportliche Aktivitäten ein Gefühl von Gemeinschaft und Zusammenhalt
entstehen. Aktivreisen zielen auf ein Erlebnis ab, denn Jugendliche wollen
mehr als nur Sightseeing und Sex on the Beach. „Solche Reisen sind für die
Jugendlichen Erinnerungswerte“, sagt Jessica Quander von Herolé Reisen,
einem Anbieter für besondere Klassenfahrten. Erinnerungswerte, mit denen
man in der heutigen Zeit gerne prahlt, besonders auf dem Netzwerk
Instagram.
Achtundsechzig Prozent der Jugendlichen auf Reisen nutzen das Fotoportal.
Besonders der Hashtag #surfing mit über vier Millionen Beiträgen hat es der
Community angetan. Das haben nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die
Reiseveranstalter mitbekommen und ihr Angebot angepasst.
## Abwechslung, aber bitte mit Komfort
RUF Reisen bietet seit Anfang des Jahres eine Fernreise nach Sri Lanka an.
Dort können die Jugendlichen mit Begleitung zweier Reiseleiter nicht nur
Elefanten-, sondern auch Wellenreiten. Das RUF-Angebot „USA Traumreise“ von
der West- bis zur Ostküste und die Fernreise nach Japan in eine Welt voller
Mangas sind, neben den zahlreichen Angeboten der Städtetrips innerhalb von
Europa, sehr gefragt.
Ein breites Spektrum an Aktivreisen bietet GO Jugendreisen an, wie Kajaking
in Italien, Klettern in den Pyrenäen und Schnorcheln in Kroatien. Besonders
beliebt sind die Surfcamps an der Atlantikküste. „Es reicht allerdings
nicht mehr, nur ein Zelt hinzustellen und eine Isomatte auszurollen. Es
muss Komfort da sein, Abwechslung geboten werden“, sagt Jörg Daase von GO
Jugendreisen.
Aber auch die deutschen Jugendherbergen sind voll im Trend, sagt Helge
Maul. Eine Jugendherberge sei schon lange nicht mehr bloße
Übernachtungsmöglichkeit. Es wird dort mit Erlebnis- und Tourguides
zusammengearbeitet. Die Jugendherberge Breisach im Elsass zum Beispiel
bietet eine siebentägige Fahrradtour rund um den Schwarzwald an.
Party machen bis zum Morgengrauen war gestern. Heute wird das Morgengrauen
fotografiert, mit Instagramfilter versteht sich. So können auch die Eltern
die Reise mitverfolgen.
3 Apr 2016
## AUTOREN
Cara Westerkamp
## TAGS
Jugendliche
Tourismus
Reisen
Reiseland Kroatien
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