Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Berliner Eisbären in den Playoffs: Herbe Niederlage zum Auftakt
> Gegen die Kölner Haie verlieren die Eisbären das erste Spiel im
> Viertelfinale der Play-offs 0:3, weil sie schlicht zu zahm antraten.​
Bild: Da ist er drin: Köln erzielt das 1:0 gegen die Eisbären
Ausgerechnet Köln. Jener Verein also, bei dem Eisbären-Coach Uwe Krupp
verwurzelt ist, als Spieler und Trainer eine gefeierte Größe war und die er
dann im Herbst 2014 schließlich doch im Streit verließ. Diese Kölner Haie
standen den Eisbären am Dienstagabend im Viertelfinale der Play-offs
gegenüber – und erwischten das Team eiskalt. Mit 3:0 gewannen die Kölner in
der Mehrzweckhalle am Ostbahnhof das erste Spiel.
Damit gerechnet hatten wenige, immerhin gingen die Eisbären nach der
starken Saison als Favoriten ins Spiel. „Wir haben die Tore zur rechten
Zeit erzielt“, fasste Haie-Trainer Cory Clouston zusammen. „Jetzt haben wir
etwas, worauf wir aufbauen können.“ Sprich: eine gute Ausgangsbasis für die
restlichen Partien.
Von Beginn an waren die Haie die wachere, aggressivere und aktivere
Mannschaft. In der achten Minute schon hätte das Gästeteam in Führung gehen
können; das Schiedsrichtergespann erkannte den Treffer allerdings zu
Unrecht ab, obwohl die Schiris dafür den Videobeweis nutzten. Die Eisbären,
die zuletzt acht Tage Spielpause hatten, wirkten verunsichert, weniger
eingespielt als die Kölner und suchten ihren Rhythmus vergeblich.
## Chancen gab es genug
Dazu kam im ersten Drittel Pech, weil Eisbären-Verteidiger Henry Haase
durch ein Foulspiel den Führungstreffer der Berliner ungültig werden ließ.
Anschließend waren die Angriffe der Eisbären zu harmlos, um die
defensivstarken Kölner in Verlegenheit zu bringen. Zwar erspielte sich die
Mannschaft um Kapitän André Rankel regelmäßig Chancen, so zum Beispiel eine
exzellente Möglichkeit durch Spencer Machacek in der 20. Minute. Doch
dieser traf vor dem Tor die Scheibe nicht richtig und verpasste so die
Gelegenheit zur Führung. In den entscheidenden Situationen vor dem Tor
fehlten zudem oft Zweikampfstärke und zündende Ideen. Ein altbekanntes
Problem.
„Wir haben nicht die Tore gemacht, die wir machen mussten“, bilanzierte
Trainer Uwe Krupp nach der Partie. Das rächte sich: Mit schnellen, präzisen
Kontern sorgten die Haie vor allem im zweiten Drittel immer wieder für
Gefahr. Philip Gogulla traf in der 30. Minute zum verdienten 1:0. Dann
sorgte im letzten Drittel sein Teamkollege Patrick Hager in der 43. Minute
mit dem 2:0 für die Vorentscheidung.
Mit dem zweiten Gegentreffer kamen die Eisbären vollends aus dem Takt. So
nützte es auch nichts mehr, dass Krupp schon vier Minuten vor Schluss
Torhüter Vehanen auswechselte, um mit einem sechsten Feldspieler das Spiel
vielleicht doch noch zu drehen. Einzige Konsequenz: Der Kölner Alexander
Weiß traf zum 3:0 ins leere Tor.
„Wir haben so gespielt, wie man gegen die Kölner spielen muss“, verteidigte
Eisbären-Trainer Uwe Krupp nach dem Spiel den vorsichtigen Auftritt seines
Teams. „Die Kölner lauern aus tiefer Position auf Konter, da wollten wir
nicht rein rennen.“ Allerdings dürfte auch Krupp klar sein, dass in den
folgenden Spielen in der Offensive mehr kommen muss, um die personell gut
aufgestellten Kölner zu bezwingen.
Etwaiges Insiderwissen von Uwe Krupp über seinen Exverein hat sich
jedenfalls bislang nicht ausgezahlt. Der Eisbären-Coach hat dessen Existenz
vorab natürlich auch bestritten: „Wenn unser Bus auf dem Weg zur Kölner
Arena liegen bleibt, dann wüsste ich, wo wir langlaufen müssen, um doch
noch pünktlich zu sein. Das war es dann aber auch.“
Ob es das wirklich war oder er doch noch einen Trumpf aus dem Ärmel zieht,
wird sich in den nächsten Spielen zeigen. Ein Drama ist die erste
Niederlage jedenfalls noch nicht: Durch den Best-of-Seven-Modus zieht jene
Mannschaft ins Halbfinale ein, die zuerst vier Siege hat. Somit bleiben den
Eisbären noch bis zu sechs Spiele Zeit, um die Abwehr der Haie zu knacken
und die nötigen Siege zu sammeln. Die nächste Gelegenheit kommt am Freitag
beim Auswärtsspiel in Köln. „Wir wollen versuchen, unser Spiel
durchzusetzen“, kündigte Krupp an. Man darf gespannt sein.
16 Mar 2016
## AUTOREN
Alina Schwermer
## TAGS
Playoffs
Eisbären Berlin
Fußball-Bundesliga
Eisbären Berlin
Eisbären Berlin
Freezers
Theater
## ARTIKEL ZUM THEMA
Eisbären Berlin: Auf Schlingerkurs
Nach einem gelungenem Saisonstart schwächeln die Eisbären. Vor allem die
Abwehr zeigt Mängel. Wird am Mittwoch gegen Iserlohn endlich alles besser?
Die Berliner Eisbären in den Playoffs: Jedes Spiel ein Endspiel
Coach Uwe Krupp hat die Eisbären nach zwei glücklosen Jahren wieder in die
Spur gebracht: Am Dienstag beginnen die Playoffs, sogar die Meisterschaft
scheint möglich.
Freezers-Sieg nützt wenig: Knirschen auf dem Eis
Hamburg Freezers spielen in der laufenden DEL-Saison nur tristes Mittelmaß.
Daran ändert auch ein 3:0-Sieg gegen den Lieblingsgegner Schwenningen
wenig.
Pilotprojekt: Sportliche Mimik
Das Junge Deutsche Theater und die Basketballer von Alba Berlin
veranstalten ihr erstes „Kunst- und Sportcamp“ für Jugendliche.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.