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# taz.de -- Todesstrafe in den USA: Fünffachmörder in Texas hingerichtet
> Coy Wesbrook erschoss im November 1997 in Texas seine Exfrau und vier
> weitere Menschen. Nun wurde der frühere Wachmann hingerichtet.
Bild: Eine Todeszelle in einem Gefängnis in Texas: Coy Wesbrook starb nach ein…
Huntsville ap | Wegen eines Amoklaufs mit fünf Toten ist ein Mann im
US-Staat Texas hingerichtet worden. Coy Wesbrook starb am Mittwoch in der
Haftanstalt Huntsville, nachdem ihm Giftspritze verabreicht wurde. Stunden
zuvor hatte ein Berufungsgericht einen Antrag auf Strafaussetzung
abgelehnt.
Wesbrook wurde zum Tode verurteilt, weil er im November 1997 in der Nähe
von Houston fünf Menschen erschossen hatte, darunter seine Exfrau. Von
dieser hatte er sich 1996 nach nur einem Ehejahr scheiden lassen, jedoch
weiter Kontakt zu ihr gehalten.
In der Hoffnung auf eine Versöhnung war Wesbrook nach Behördenangaben an
einem verhängnisvollen Abend zu ihrer Wohnung im Ort Channelview gegangen.
Doch fand er dort feiernde Leute vor. Vor Gericht sagte Wesbrook 1998 aus,
dass seine Exfrau während seiner Anwesenheit mit zwei Männern Sex gehabt
und ihn so gedemütigt habe.
Als er die Party habe verlassen wollen, habe einer der Männer ihm
vorübergehend seine Lastwagenschlüssel weggenommen und ihn gemeinsam mit
den anderen verhöhnt. Dann sei er „durchgedreht“, hinausgegangen, habe sich
ein Gewehr aus dem Wagen gegriffen und sei zurückgekehrt. Gerichtsaktion
zufolge gab er binnen 40 Sekunden aus nächster Nähe fünf Schüsse auf jeden
der fünf anwesenden Personen ab, seine Exfrau war das letzte Opfer.
Nachbarn hörten die Schüsse und alarmierten die Polizei, von der sich
Wesbrook widerstandslos festnehmen ließ.
## Vergeblicher Berufungsantrag
Ein Gegner der Todesstrafe versuchte die Exekution zu verhindern und
reichte noch am Mittwoch einen letztlich vergeblichen Berufungsantrag ein.
In dem Papier wurde eine Neuprüfung von Plädoyers gefordert, wonach
Wesbrook psychisch krank sei und daher gemäß Urteilen des Obersten
Gerichtshofs der USA nicht hingerichtet werden dürfe.
Noch im Todestrakt zeigte sich Wesbrook zerknirscht über die Tat. Wenn er
die Zeit zurückdrehen könnte, würde er all diese toten Leute zurückbringen,
sagte der Ex-Wachmann und Auslieferungsfahrer kürzlich. „Und wenn ich bei
Sinnen wäre und nicht unter Alkoholeinfluss gestanden hätte, wäre all dies
nicht passiert.“
Mit der Exekution Wesbrooks wurden seit Jahresbeginn bereits vier
Todesurteile in Texas vollstreckt. In keinem anderen US-Staat werden mehr
Häftlinge hingerichtet. In ganz Amerika waren es seit Jahresanfang acht
Exekutionen.
10 Mar 2016
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Todesurteil
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Amnesty International
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Schwerpunkt Iran
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