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# taz.de -- Nach dem Brand des Hamburger Clubs: Pudel-Aufbau blockiert
> Der Streit zwischen den Besitzern des Pudel-Gebäudes spitzt sich erneut
> zu. Kurz vor der Zwangsversteigerung verhindert einer von ihnen die
> Sanierung.
Bild: Noch zu retten? Unter den Pudel-Eigentümern herrscht offenbar auch darü…
HAMBURG taz | Das Dach ist notdürftig geflickt, doch von seiner
Wiedereröffnung ist der Golden Pudel Club noch weit entfernt: Die Sanierung
des alternativen Musikclubs am Hafen, der durch einen Brand am 13. Februar
schwer beschädigt wurde, kommt nicht voran. Grund dafür ist nach Angaben
der Club-BetreiberInnen das Verhalten von Teilinhaber Wolf Richter. Er
verhindere den Beginn des Wiederaufbaus, schreibt das Pudel-Kollektiv in
einer Stellungnahme.
Die gemeinsamen Besitzer des Holzhauses Rocko Schamoni und Wolf Richter
liegen seit Jahren im Streit. Dennoch sah es kurz nach dem Brand so aus,
als könne alles ganz schnell gehen: Die Versicherung hatte zugesagt, den
Schaden zu übernehmen, und es hieß, der Club könne in wenigen Wochen wieder
zum Party- und Veranstaltungsbetrieb übergehen. Nach Schilderungen auf der
Pudel-Betreiber auf ihrer Homepage hätten sich Richter und Schamoni nach
einer gemeinsamen Begutachtung des Brandschadens geeinigt, das Dach und den
ersten Stock komplett abzubauen. Stattdessen sollte ein Flachdach aufs
Erdgeschoss gesetzt werden – zu gravierend seien die Schäden, die durch das
Feuer und das Löschwasser entstanden seien.
Eine Baufirma hätten die Besitzer allerdings noch nicht mit der Reparatur
beauftragt – zwei Firmen hätten Kostenvoranschläge gemacht und Rocko
Schamoni habe sich schnell für einen entschieden. Wolf Richter hingegen
nicht. Er sei auch nicht zu erreichen gewesen. Bis er sich über seinen
Anwalt gemeldet hätte, um mitzuteilen, dass er den Mietvertrag für
hinfällig halte. „Das Pudel-Kollektiv hat keinen Anspruch auf
Wiederherstellung der Mietsache“, heißt es in dem Schreiben des Anwalts.
Seine Begründung: Wenn die Mietsache, also der Club, nicht mehr existiert,
besteht auch kein Mietverhältnis mehr.
Auf den Pudel treffe dieser Fall aber nicht zu, sagt Mietrechtsanwältin
Christiane Hollander, die auch Gründungsmitglied des Pudel-Vereins für
Gegenkultur ist, der den Pudel in eine Stiftung überführen möchte. „Es ist
absolut ärgerlich, dass Wolf Richter den Reparaturvorgang so in die Länge
zieht“, so Hollander. Nur einen Tag später habe sich Richter erneut per
Anwalt gemeldet, um eine andere Baufirma vorzuschlagen, berichtet sie.
Richter habe dann doch unter seiner Aufsicht Baumaßnahmen vornehmen wollen.
Nach den vorangegangenen Ereignissen hätte Mitbesitzer Schamoni dies jedoch
abgelehnt.
Das BetreiberInnenkollektiv betont auf seiner Homepage, wie wichtig es für
das unkommerzielle Projekts sei, schnell wieder aufzumachen, um die
weiterlaufenden Kosten wenigstens annähernd zu decken. Deshalb pochen sie
weiterhin auf die Sanierung. Die Brandursache ist immer noch ungeklärt, die
Polizei geht aber von Brandstiftung aus.
Spannend wird es für alle Pudel-Fans am 20. April – dann steht die
Zwangsversteigerung der Immobilie an. Diese hatte Richter gegen den Willen
Schamonis eingeleitet.
21 Mar 2016
## AUTOREN
Katharina Schipkowski
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