# taz.de -- Nauener Neonazi-Netzwerk: „Keine terroristische Vereinigung“ | |
> Der Generalbundesanwalt wird nicht gegen die Nauener Neonazis ermitteln. | |
> Der Potsdamer Innenminister sieht Argumente fürs NPD-Verbotsverfahren. | |
Bild: Rund 100 Flüchtlinge sollten in der Nauener Sporthalle untergebracht wer… | |
Potsdam epd | Nach den Festnahmen von gewalttätigen Rechtsextremisten im | |
brandenburgischen Nauen wird die Generalbundesanwaltschaft nicht die | |
Ermittlungen übernehmen. Die Karlsruher Behörde sehe in dem mutmaßlichen | |
Neonazi-Netzwerk „keine terroristische Vereinigung“, berichtete am Sonntag | |
der RBB unter Berufung auf einen Sprecher der Bundesanwaltschaft. Die | |
Taten, die der von einem NPD-Politiker geführten Bande vorgeworfen werden, | |
würden nach bisherigem Sachstand den Staat „nicht erheblich schädigen“. | |
Der Gruppe wird vorgeworfen, 2015 einen Brandanschlag auf eine | |
Flüchtlingsunterkunft verübt zu haben, darüber hinaus sechs weitere | |
politisch motivierte Taten unter anderem gegen ein Parteibüro der Linken. | |
Der inhaftierte Hauptverdächtige Maik S. ist Stadtverordneter der NPD in | |
Nauen. Der 29-Jährige sei ebenso wie ein 28 Jahre alter weiterer | |
Verdächtiger in Haft, hatte am Freitag die Staatsanwaltschaft Potsdam | |
mitgeteilt. | |
Der Haftbefehl gegen eine 22-jährige Frau sei außer Vollzug gesetzt. | |
Ermittelt werde wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Insgesamt | |
sollen der Gruppe etwa fünf Personen angehören. | |
Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) sieht in dem | |
Ermittlungserfolg neue Argumente für das NPD-Verbotsverfahren vor dem | |
Bundesverfassungsgericht. Man könne klar nachweisen, dass es eine | |
Personalunion gebe „zwischen den geistigen Brandstiftern und den mutmaßlich | |
tatsächlichen Brandstiftern“, sagte Schröder im RBB. Dies sei „ein klarer | |
Beweis, dass diese Partei sehr radikal und natürlich auch kriminell aktiv | |
ist“. | |
Der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Ralf Kleindiek, sprach | |
sich für mehr Prävention aus. Es sei wichtig, dass der Bund die Mittel für | |
sein Programm gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit auf | |
100 Millionen Euro verdopple. Polizei und Justiz könnten Fälle wie in Nauen | |
und Hannover nicht allein lösen. In der niedersächsischen Landeshauptstadt | |
war ein Bundespolizist von einem 15-jährigen Mädchen aus der | |
radikal-islamistischen Szene niedergestochen worden. | |
6 Mar 2016 | |
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