# taz.de -- Olympia-Vergabe an Rio und Tokio: Ermittlungen wegen Korruption | |
> Wurde bei der Vergabe der Olympischen Spielen an Rio de Janeiro und Tokio | |
> bestochen? Die französische Justiz hat offensichtlich einen | |
> Anfangsverdacht. | |
Bild: Gab es Unregelmäßigkeiten? Tanzendes Rio-Maskottchen. | |
Paris/Lausanne dpa | Korruptionsverdacht rund um die Vergabe der | |
Olympischen Spiele in Rio de Janeiro und Tokio: Die französische Justiz | |
ermittelt [1][nach Informationen der britischen Tageszeitung The Guardian] | |
wegen Unregelmäßigkeiten. Wie die Zeitung am Dienstag schrieb, stießen die | |
Behörden bei Korruptionsermittlungen gegen den Internationalen | |
Leichtathletikverband IAAF auf entsprechende Hinweise. Demnach schauen sich | |
Ermittler der Finanzbehörde an, wie die Vergabe 2009 an Rio sowie 2013 an | |
Tokio als Gastgeber der Spiele 2020 ablief. Die Untersuchung sei in einem | |
frühen Stadium. | |
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erklärte am Rande der | |
Exekutivsitzung am Dienstag in Lausanne: “Das IOC steht in engem Kontakt | |
mit den französischen Ermittlern seit Beginn der Untersuchung im | |
vergangenen Jahr.“ Das IOC habe gebeten, immer zeitnah über den Stand der | |
Dinge informiert zu werden. Allerdings betonte ein Sprecher auch, es gebe | |
bislang keinerlei Beweise für Bestechung bei der Olympia-Vergabe. Sollte | |
sich dies ändern, würde das IOC umgehend handeln. | |
Wie schon im Doping- und Korruptionsskandal bei der IAAF sind der frühere | |
Verbandschef Lamine Diack und dessen Sohn Papa Massata Diack im Visier der | |
Ermittler. Der Senegalese Papa Massata Diack war als Marketing-Beauftragter | |
für den Weltverband tätig und ist inzwischen lebenslang gesperrt worden. | |
The Guardian hatte im Januar berichtet, Emails deuteten darauf hin, Diack | |
Junior sei in Zuwendungen an sechs IOC-Mitglieder während der Vergabe der | |
Spiele 2016 verwickelt gewesen. Diack habe im Mai 2008 diese Mails an einen | |
katarischen Geschäftsmann geschickt. Doha, Hauptstadt von Katar, hatte sich | |
für die Spiele 2016 beworben, es aber nicht in die Endausscheidung | |
geschafft. | |
Diack senior hatte die IAAF 16 Jahre geleitet. Ihm werfen die französischen | |
Behörden vor, mehr als eine Million Euro an Bestechungsgeldern angenommen | |
zu haben. Er war bis 2014 für 15 Jahre IOC-Mitglied. | |
1 Mar 2016 | |
## LINKS | |
[1] http://www.theguardian.com/sport/2016/mar/01/french-police-corruption-inves… | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024 | |
Rio de Janeiro | |
Tokio | |
Schwerpunkt Korruption | |
Brasilien | |
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024 | |
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Ticketskandal in Rio: Der typische Mauschelfunktionär | |
Der irische IOC-Funktionär Patrick Hickey soll in den illegalen | |
Tickethandel verwickelt sein. Offenbar nicht zum ersten Mal. | |
Zika-Virus bedroht Olympia: Spiele mit Stich | |
Das Zika-Virus verunsichert die AthletInnen. Stabhochspringerin Silke | |
Spiegelburg reagiert besonders sensibel – aus bitterer Erfahrung. | |
Olympia 2012 in London: Berichte über Doping-Vertuschung | |
Haben russische Sportler vor Olympia 2012 gedopt und dann bestochen? Der | |
Leichtathletik-Weltverband ist durch einen Korruptionsskandal erschüttert. | |
(N)Olympia-AktivistInnen Nicole Vrenegor und Dirk Seifert: „Es geht nicht um … | |
Nicole Vrenegor und Dirk Seifert vom Bündnis (N)Olympia kritisieren | |
Gigantomanie, Intransparenz und wirtschaftliche Interessen des IOC. | |
Olympia 2016 in Rio: Eine Favela leistet Widerstand | |
Wo sich jetzt noch eine Favela befindet, soll der Olympiapark für die | |
Spiele 2016 in Rio entstehen. Doch die Bewohner wollen nicht weg. Sie mögen | |
ihren Stadtteil. |