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# taz.de -- Bahnunglück in Bad Aibling: Zahl der Toten steigt auf Elf
> Ein Schwerverletzter ist nun gestorben. Die Ursache des Zusammenpralls
> der Züge ist noch unklar. Jetzt werden die Trümmer beseitigt.
Bild: Rettungskräfte an der Unfallstelle am 9. Februar 2016.
Bad Aibling dpa | Nach dem schweren Zugunglück von Bad Aibling ist die Zahl
der Toten am Donnerstag auf elf gestiegen. Zwei Tage nach der Kollision
zweier Züge sei ein 47 Jahre alter Mann am Donnerstag in einem Krankenhaus
gestorben, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern mit. Der Mann stamme aus
dem Landkreis München, hieß es weiter. Am Dienstag waren zwei Regionalzüge
auf einer eingleisigen Strecke zusammengestoßen.
Bei dem Unglück waren zudem 20 Menschen schwer verletzt worden. 62 Menschen
kamen mit leichten Verletzungen davon. Bei den Toten handelt es sich
allesamt um Männer im Alter von 24 bis 60 Jahren. Sie stammen fast alle aus
der Region, allerdings ist auch ein 38 Jahre alter Mann aus Brandenburg
unter den Todesopfern.
Es ist das schwerste Bahnunglück in Bayern seit mehr als 40 Jahren. Am
Dienstagmorgen waren zwei Nahverkehrszüge der privaten Bayerischen
Oberlandbahn auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und
Rosenheim bei hohem Tempo frontal ineinander gekracht.
Am Mittwochmorgen gab es zunächst Verwirrung um die Zahl der Opfer. Am
Dienstagabend waren bereits zehn Todesopfer bekannt, ein weiterer Mensch
galt als vermisst und wurde unter den Trümmern vermutet. Dann berichtete am
Mittwochmorgen eine Mitarbeiterin der Polizeieinsatzzentrale, die
sterblichen Überreste des Vermissten seien gefunden worden. Dies stellte
sich jedoch als falsch heraus. Wenig später meldete die Polizei, dass
niemand mehr vermisst werde.
## Die Blackboxen müssen noch ausgewertet werden
Informationen, wonach das Zugunglück auf menschliches Versagen
zurückzuführen sein soll, wurden der Deutschen Presse-Agentur am
Mittwochvormittag erneut bestätigt. Der Polizeisprecher hingegen wollte
dies nicht bestätigen. Derzeit würden Blackboxen aus den Zügen ausgewertet.
„Das nimmt Zeit in Anspruch, und diese Zeit nehmen wir uns auch.“ Eine von
drei Blackboxen wird noch immer unter den Trümmern vermutet.
Am Mittwoch traf ein erster Spezialkran der Deutschen Bahn am Unfallort
ein, wie das Unternehmen mitteilte. Am Vormittag wurde darauf gewartet,
dass der Staatsanwalt die Unfallstelle freigibt. Am Dienstag hatten sich
die Arbeiten als extrem schwierig erwiesen, weil die Unglücksstelle in
einem Waldstück an einer Hangkante neben dem Flüsschen Mangfall liegt. Die
Bergung der Trümmer wird wohl mehrere Tage dauern.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und die Vizepräsidentin des
Deutschen Bundestages Claudia Roth (Grüne) wollten den Unglücksort am
Mittwoch besuchen und mit Rettungskräften sprechen. Auch Bahnchef Rüdiger
Grube wollte sich gemeinsam mit Seehofer ein Bild von der Lage machen.
Wegen des Unglücks hatten sich die Parteien entschieden, auf den
Politischen Aschermittwoch in Bayern zu verzichten.
Die 37 Kilometer lange Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim wurde
nach dem Unglück komplett gesperrt. Wann die Strecke wieder geöffnet werden
kann, war zunächst unklar. Der Schienenersatzverkehr habe sich inzwischen
„eingetaktet“, teilte die Bayerische Oberlandbahn mit.
10 Feb 2016
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