Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Terrormiliz IS in Syrien und Irak: Tod von „Dschihadi John“ ein…
> Der IS hat die Tötung des als „Dschihadi John“ bekannten Extremisten
> bestätigt. Aktivisten sagen, die Miliz habe Geiseln freigelassen – und
> neue genommen.
Bild: Militante Kämpfer des IS fahren im Juni 2014 durch die syrische Stadt Ra…
NEW YORK/DUBAI/BEIRUT ap/rtr/afp | Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
hat den Tod des als „Dschihadi John“ bekannten Extremisten aus
IS-Enthauptungsvideos eingeräumt. Das berichtete die auf die Beobachtung
von extremistischen Online-Auftritten spezialisierte Webseite SITE. Demnach
bestätigte der IS am Dienstag in der englischsprachigen Ausgabe seines
Magazins „Dabik“ den Tod und veröffentlichte ein lobendes Porträt über d…
Kämpfer.
„Dschihadi John“ war seit August 2014 mehrmals maskiert und mit einem
Messer bewaffnet in Videos zu sehen gewesen, mit denen der IS die
Enthauptung westlicher Geiseln festhielt. Auffällig dabei war immer wieder
sein britischer Akzent. Zu seinem Opfern zählten die amerikanischen
Journalisten James Foley und Steven Sotloff, der US-Entwicklungshelfer
Abdul-Rahman Kassig, die britischen Helfer David Haines und Alan Henning
sowie der japanische Journalist Kenji Goto.
Damit bestätigen sich zunächst Angaben des US-Militärs. Dieses hatte im
November erklärt, den Briten, der mit bürgerlichem Namen Mohammed Emwazi
hieß, bei einem Luftangriff in der syrischen IS-Hochburg Rakka getötet zu
haben. Es wird vermutet, dass er bei seinem Tod erst Mitte zwanzig war.
## Freilassungen und neue Geiselnahmen
In Syrien hat der IS nach Oppositionsangaben 270 Zivilisten wieder
freigelassen, die sie am Wochenende bei Kämpfen um eine belagerte Stadt
gefangenengenommen hatte. Bei den meisten Freigelassenen handele es sich um
Frauen und Kinder, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte am Dienstag mit. Sie blieben aber in Dörfern im
IS-Machtbereich. Männliche Gefangene im Alter von 14 bis 55 Jahren habe die
Miliz für weitere Verhöre in ihrer Gewalt behalten. Vor allem Gefangene mit
Verbindungen zur syrischen Führung seien in Gefahr.
Insgesamt hätten die Extremisten bei Angriffen auf von Regierungstruppen
kontrollierte Teile der ostsyrischen Stadt Deir al-Sor am Wochenende 400
Menschen verschleppt.
Wie die Beobachtungsstelle weiter mitteilte, hätten die Extremisten am
Dienstag bei Hausdurchsuchungen in eroberten Stadtteilen weitere 50
Menschen gefangenengenommen. Die Stadtteile werden seit rund einem Jahr von
IS-Kämpfern belagert. Etwa 200.000 Bewohner leben unter schwierigsten
Bedingungen, größtenteils Frauen und Kinder, denen es an Nahrung und
medizinischer Versorgung mangelt. Die Region um Deir al-Sor verbindet die
IS-Hochburg Rakka und Gebiete im Irak, die ebenfalls unter IS-Herrschaft
stehen.
## Soldkürzungen für Kämpfer
Laut Angaben von Aktivisten will die Terrormiliz die monatlichen Zahlungen
an ihre Anhänger im Irak und in Syrien drastisch kürzen. Der Sold werde auf
rund 200 Dollar (183 Euro) halbiert, so die Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte. Sie veröffentlichte ein mutmaßliches Schreiben der
IS-Führung, die sich darin auf „außergewöhnliche Umstände“ beruft.
Von dieser Entscheidung werde niemand ausgenommen, hieß es in der Erklärung
weiter. An den zwei Lebensmittellieferungen pro Monat werde aber
festgehalten. Nach Angaben der Beobachtungsstelle erhielten ausländische
IS-Kämpfer in Syrien bislang 800 Dollar, auch dieser Betrag werde nun
halbiert. Die in Großbritannien ansässige Organisation beruft sich auf ein
dichtes Netz von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger
Seite nur schwer überprüft werden.
Die IS-Miliz hatte im Sommer 2014 große Gebiete in Syrien und im
benachbarten Irak erobert. In jüngster Vergangenheit erlitt der IS aber
empfindliche Rückschläge und verlor einen Teil seines Territoriums.
20 Jan 2016
## TAGS
„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Syrien
Dschihadi John
Schwerpunkt Flucht
Kurden
Schwerpunkt Syrien
Diyarbakir
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Hightech-Geräte in Flüchtlingslagern: „Es muss auch ein Gewinn drin sein“
Der Entwicklungshelfer Kilian Kleinschmidt erklärt, wieso 3-D-Drucker in
jordanischen Flüchtlingslagern helfen können.
Amnesty über Kurden im Irak: Arabische Dörfer mutwillig zerstört
In die Luft gesprengt, planiert oder angezündet: Laut Amnesty International
vertreiben kurdische Kämpfer im Irak Zivilisten und eliminieren ganze
Dörfer.
Mutmaßlicher IS-Unterstützer vor Gericht: Beim „Sturmtrupp“ des Kalifats
Erstmals steht ein Mitglied der Lohberger Brigade vor Gericht. Nils D. soll
bei einer Geheimdiensteinheit des IS gewesen sein. Er will auspacken.
Bürgerkrieg in Diyarbakir: Die Stadt und der Tod
Ein Vater wartet darauf, die Leiche seines Sohns aus der belagerten
türkischen Stadt zu bergen. Doch die Polizei gewährt keine Feuerpause.
Massaker durch Islamisten in Ostsyrien: IS tötet mindestens 135 Menschen
In Ostsyrien hat der IS 85 Zivilisten und 50 regimetreue Soldaten
hingerichtet. Zudem sind 400 Personen entführt worden – ihr Schicksal ist
noch nicht bekannt.
Die Türkei und die Kurden: Im unwegsamen Kandilgebirge
Türken und Kurden kämpfen gegen den Islamischen Staat – nur nicht
gemeinsam. Aber auch die Kurden sind sich nicht einig.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.