| # taz.de -- Weltfußballer des Jahres: Ronaldo lächelt Messi fast an | |
| > Messi gewann den Ballon d'Or und die prämierten Trainer glänzten duch | |
| > Abwesenheit. Aber vor allem eines war anders als sonst: Sepp Blatter war | |
| > nicht da. | |
| Bild: Der Kleine hat gewonnen | |
| Zürich dpa | Mit dem Ballon d'Or in seinen Armen stand Lionel Messi in der | |
| Interview-Zone des Kongresshauses in Zürich und sah aus wie ein | |
| Erstklässler, der seine Schultüte gegen die für einen einzelnen Spieler | |
| wichtigste Trophäe eingetauscht hatte. Auch nach seinem fünften Titel als | |
| Weltfußballer des Jahres wirkte der argentinische Superstar immer noch | |
| nicht wie der Imperator der Fußballwelt. | |
| Der ist er aber. Mit 28 Jahren verheißt dessen Lust am Spiel nichts Gutes | |
| für seine Konkurrenten. Wichtiger als glänzende Trophäen im Arm bleibt dem | |
| Barca-Heroen der Ball am Fuß. „Ich weiß nicht, wie viele Ballon d'Or ich | |
| noch gewinnen werde, ich habe doch gerade erst diesen gewonnen“, sagte | |
| Messi. | |
| Cristiano Ronaldo war tapfer. Interviews hatte er gegeben, jede Menge. Auf | |
| der Showbühne hatte er nicht nur sich selbst, sondern auch seinen | |
| Konkurrenten gelobt. Und Lionel Messi hatte er beim Gratulationshandschlag | |
| sogar beinahe angelächelt. Doch was genug war, war genug. | |
| In der Mixed Zone wurde Ronaldo nicht mehr gesehen. Durch den Hinterausgang | |
| verließ der Zweite der Fifa-Wahl das Kongresshaus, denn die Niederlage | |
| gegen Messi tat Ronaldo dann doch wieder weh. Statt mit dem vierten Titel | |
| mit seinem Dauerrivalen gleichzuziehen, musste bei dem Portugiesen die | |
| Erkenntnis reifen, dass er gegen den zwei Jahre jüngeren Kontrahenten keine | |
| Chance hat, wenn der auf seinem Normalniveau agiert. | |
| ## Asamoah ausgezeichnet | |
| Neymar: Manchmal kann es eine Erleichterung sein, nicht Zweiter, sondern | |
| Dritter zu werden. Der Sieg ist immerhin nicht knapp verpasst worden. So | |
| sah man einen gut gelaunten Neymar bei der Party zum Ballon d'Or. „Messi | |
| und Ronaldo sind eine Inspiration für mich“, sagte der Brasilianer, der | |
| zwei Jahre nach seinem Wechsel zum FC Barcelona erstmals den Sprung ins | |
| Toptrio der Weltfußballer-Gala geschafft hatte. Bei den Frauen gewann die | |
| US-Amerikanerin Carli Lloyd die Trophäe als beste Fußballerin 2015. | |
| Gerald Asamoah hatte die Trophäe für den Fifa-Fair-Play-Preis im Arm und | |
| wusste auch nicht, wohin mit dem guten Stück. „Ich habe keine Ahnung, wer | |
| die jetzt bekommen soll“, sagte der deutsche Ex-Nationalspieler. Sehr wohl | |
| wusste der ehemalige Schalker aber, wie wichtig die ihm als Botschafter | |
| verliehene Auszeichnung ist. | |
| Alle Vereine und Menschen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, wurden vom | |
| Weltverband pauschal geehrt. Bilder der „Refugees Welcome-Aktion“ aus der | |
| Bundesliga flimmerten über die Leinwand. „Wir wissen alle, was 2015 | |
| passiert ist und was 2016 auf uns zukommt. Die Menschen suchen den Frieden. | |
| Der Fußball kann viel leisten“, sagte Asamoah. | |
| 12 Jan 2016 | |
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