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# taz.de -- China investiert in Hollywood: Ni hao, Batman
> Kaufpreis rund 3,5 Milliarden US-Dollar: Chinas größter
> Unterhaltungskonzern kauft Legendary Entertainment. Das könnte auch dem
> Studio nützen.
Bild: Superhelden ziehen auch in China
Peking taz | Jagt Batman den Joker bald durch eine Gotham City mit
chinesischen Schwungdächern? Oder wird er womöglich sogar von einem
Chinesen dargestellt? Möglich ist das.
Wang Jianlin, Chinas reichster Geschäftsmann, hatte mal den Wunsch
geäußert, die Hollywood-Filmstudios sollten verstärkt das chinesische
Publikum ansprechen. Zumindest ein Hollywood-Filmstudio kann er künftig
direkt dazu verpflichten.
Der Chef der Wanda-Gruppe, Chinas größten Unterhaltungskonzerns, hat am
Dienstag bekannt gegeben, dass sein Konzern die Mehrheit der
Hollywood-Produktionsfirma Legendary Entertainment übernimmt. Mit einem
Kaufpreis von rund 3,5 Milliarden US-Dollar handelt es sich nach
Unternehmensangaben um „Chinas bislang größte grenzüberschreitende
Übernahme im Kulturbereich“. Neben der „Batman“-Reihe hat Legendary auch
die Blockbuster „Inception“ und die Komödien-Trilogie „Hangover“
produziert.
Die Wanda-Gruppe ist eins der größten privat geführten Unternehmen Chinas.
Groß geworden über Geschäfte mit Immobilien betreibt der Mischkonzern
Einkaufszentren, Kinos und Vergnügungsparks. Seit einigen Jahren macht
Wanda auch durch spektakuläre Übernahmen im Ausland von sich reden. So
kaufte die Gruppe im August 2015 die World Triathlon Corporation und die
Marke „Ironman“. Seit 2012 gehört der Gruppe die US-Kinokette AMC.
Mit der Übernahme eines der führenden Hollywood-Filmstudios erfüllt sich
Wanda-Chef Wang einen lang gehegten Traum. „Von Produktion, Vertrieb bis
über Vorführung umfasst das Filmgeschäft seines Konzerns nun die volle
Bandbreite“, verkündete der 62-Jährige am Dienstag stolz.
Wang werden nicht nur gute Kontakte zur chinesischen Führung nachgesagt.
Mit der Übernahme durch eine chinesische Firma könnte es Legendary
womöglich gelingen, eine Auflage zu umgehen, die sonst für Filme aus dem
Ausland gilt: der staatlichen Quotierung. Um die heimische Filmindustrie zu
stärken, lässt Peking nicht mehr als 34 ausländische Filme im Jahr zu.
Dabei ist China derzeit der am schnellsten wachsende Kinomarkt. Das Land
könnte laut Branchenexperten spätestens 2020 zum größten Filmmarkt der Welt
aufsteigen. Um die Quotierung zu umgehen, gibt es für ausländische
Filmstudios die Möglichkeit, mit chinesischen Firmen zusammenarbeiten.
12 Jan 2016
## AUTOREN
Felix Lee
## TAGS
Filmbranche
China
Hollywood
Übernahme
Filmindustrie
Filmbranche
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