Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Irak feiert Sieg in Ramadi: 2016 den IS komplett vertreiben
> Mit ihrem Erfolg gegen den IS in der Großstadt Ramadi demonstriert Iraks
> Armee neue Stärke. Das soll erst der Anfang sein, kündigt
> Ministerpräsident Al-Abadi an.
Bild: Ramadi ist erobert – aber weitgehend zerstört.
Bagdad/Washington dpa | Nach der Rückeroberung großer Teile der Stadt
Ramadi vom sogenannten „Islamischen Staat“ demonstriert Iraks Regierung
Entschlossenheit. Im neuen Jahr will Ministerpräsident Haidar al-Abadi die
Terrormiliz komplett aus seinem Land verdrängen. „Wenn 2015 das Jahr der
Befreiung war, wird 2016 das Jahr des großen Sieges, des finalen Sieges,
das Jahr, in dem die Anwesenheit des IS im Irak beendet wird“, sagte
Al-Abadi am Montagabend in einer Fernsehansprache.
Irakische Regierungstruppen hatten vor einer Woche mit internationaler
Luftunterstützung einen Großangriff auf die etwa 100 Kilometer westlich von
Bagdad gelegene Provinzhauptstadt begonnen und [1][am Montag verkündet,
deren Zentrum sei erobert]. Die Dschihadisten hatten die
300.000-Einwohner-Stadt seit Mai gehalten, für sie ist es eine der größten
Niederlagen neben dem [2][Verlust der nordirakischen Stadt Tikrit Ende
März].
Die USA, die eine internationale Anti-IS-Koalition anführen, sind nach
Rückeroberung Ramadis voll des Lobes für die irakische Armee. Die Truppen
hätten mit gewaltigem Mut und Tapferkeit gekämpft, sagte US-Außenminister
John Kerry in Washington. „Das irakische Militär bekämpft den Feind mit
Ausdauer, Geschick und Entschlossenheit.“
Die Vertreibung des IS aus besetzten Gebieten sei zentraler Teil der
Sicherheitsstrategie für den Irak. Ramadi sei kein isoliertes Ereignis,
sondern stehe in einer Reihe mit großen Verlusten des IS im Irak und im
nördlichen Syrien, sagte Kerry. Auch der Sprecher des internationalen
Bündnisses, Steve Warren, lobte die irakischen Truppen für ihren Erfolg.
## Noch Widerstandsnester in Ramadi
Allerdings schien es noch Widerstand in Teilen der stark zerstörten Stadt
zu geben. Der Gouverneur der Provinz Al-Anbar, Soheib Alrawi, sagte am
Montag der Deutschen Presse-Agentur, dass bislang lediglich 80 Prozent des
Stadtgebietes von der irakischen Armee kontrolliert würden. Zuvor hatte es
geheißen, das Regierungsviertel der Stadt sei der letzte Rückzugsort der
Dschihadisten gewesen.
Kerry sagte, die USA setzten ihre Unterstützung des Iraks ebenso fort wie
sie ihren gnadenlosen Druck auf den IS aufrechterhielten. Sie bereiteten
sich auf eine Stabilisierung der Region um Ramadi vor, noch seien nicht
alle Ortsteile vollständig sicher. Für diese Stabilisierung stünden 50
Millionen US-Dollar zur Verfügung und tausende lokale Kräfte bereit.
US-Präsident Barack Obama steht wegen seiner Weigerung, eigene Bodentruppen
gegen den IS einzusetzen, unter großem Druck. Er braucht dringend einen
mess- und sichtbaren Erfolg seiner Strategie.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte am Montag im
Hinblick auf die Ereignisse in Ramadi darauf hingewiesen, dass der IS mehr
als ein Viertel des im Irak noch vor einem Jahr gehaltenen Territoriums
inzwischen wieder aufgeben musste. Das Ende seiner Terrorherrschaft sei
aber noch lange nicht erreicht.
29 Dec 2015
## LINKS
[1] /Kampf-um-irakische-Stadt/!5264161
[2] /Krieg-im-Irak/!5014352
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
Ramadi
Haidar al-Abadi
„Islamischer Staat“ (IS)
„Islamischer Staat“ (IS)
„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Syrien
„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nach Befreiung von IS-Miliz: Polizei findet Massengrab in Ramadi
Mindestens 40 verscharrte Leichen wurden in der irakischen Stadt entdeckt.
Die Menschen wurden offenbar vom „Islamischen Staat“ getötet.
Neu aufgetauchtes IS-Exekutionsvideo: Drohungen gegen Großbritannien
Der „Islamische Staat“ filmt die Hinrichtung von „Spionen“. Zugleich dr…
er mit Anschlägen in Großbritannien. Französische Jets bombardieren
IS-Stellungen in Syrien.
Kampf um irakische Stadt: Armee vertreibt IS aus Ramadi
Nach tagelangen Gefechten erobern irakische Soldaten den angeblich letzten
Rückzugsort der Islamisten in Ramadi. Die US-geführte Militärkoalition
gratuliert.
Audiobotschaft des IS-Anführers: Drohungen und Propaganda
Er nennt sich „Kalif“ und meldet sich nach sieben Monaten erstmals wieder
zu Wort: IS-Chef Bagdadi droht in einer Botschaft nicht nur Israel, den USA
und Europa.
„Islamischer Staat“ wird zurückgedrängt: Das Kalifat schrumpft
Die größten Verluste musste der IS im Norden Syriens hinnehmen. Laut dem
britischen Militär verlor die Terrormiliz 2015 rund 14 Prozent ihres
Gebiets.
Terrormiliz Islamischer Staat: Zehntausende echte Pässe
Laut Medien soll sich der IS in Syrien, Libyen und im Irak Pässe beschafft
haben. Nun fürchten Behörden, dass damit Attentäter nach Europa geschleust
werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.