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# taz.de -- Angriffe und Attentate in Nigeria: Boko Haram tötet 15 Menschen
> Die islamistische Terrorgruppe hat die Stadt Maiduguri mit Panzerfäusten
> angegriffen. Zwei Selbstmordattentäterinnen sprengten sich in die Luft.
Bild: Die Stille vor dem Sturm: Straßenszene in Maiduguri vor dem Angriff.
Maiduguri ap | Zum ersten Mal seit Monaten hat die Terrorgruppe Boko Haram
die nordostnigerianische Großstadt Maiduguri angegriffen. Islamistische
Extremisten hätten dabei mit Panzerfäusten geschossen, berichteten
Augenzeugen in der Nacht zum Montag. Zwei Attentäterinnen sprengten sich
demnach selbst in die Luft. Mindestens 15 Menschen seien getötet worden. Es
wurde jedoch befürchtet, dass die Opferzahl weitaus höher liegt.
Nigerianische Truppen hätten zehn Selbstmordattentäter „abgefangen und
zerstört“, berichtete die Behörde PR Nigeria, die Nachrichten der Regierung
verbreitet. Die Soldaten hätten die Terroristen auf den vermuteten Routen
in die Stadt in einen Hinterhalt gelockt und sie an drei verschiedenen
Orten von ihren Taten abgehalten, hieß es unter Verweis auf Militärangaben.
Ob die Angreifer getötet wurden, wurde aus diesen Angaben nicht deutlich.
Extremisten hätten wahllos vom Aufsatz dreier Trucks um sich geschossen,
berichtete ein lokaler Anführer, Bulama Isa. Soldaten hätten versucht, sie
zurückzudrängen. Als dann Menschen geflüchtet seien, habe eine Frau in dem
Dorf Duwari außerhalb von Maiduguri behauptet, ein Opfer der Boko Haram zu
sein. Nachdem sich Menschen um sie herum versammelt hätten, habe sie sich
mitten in der Familie von Isa in die Luft gesprengt. Auch eine zweite Frau
zündete daraufhin ihren Sprengstoffgürtel. Zehn Kinder seien unter den
Toten, sagten die Anwohner Ahmed Bala und Umar Ibrahim.
Maiduguri liegt im Bundesstaat Borno und ist der Geburtsort von Boko Haram.
Die Gruppierung radikalisierte sich zunehmend, nachdem Sicherheitskräfte
ihr Gelände im Jahr 2009 angegriffen hatten. 700 Menschen wurden damals
getötet.
Das Gebiet, in dem die Angriffe stattfanden, befindet sich in der Nähe der
Giwa-Kaserne. Dabei handelt es sich um eine große Militärbasis, die bereits
in der Vergangenheit häufiger von Boko Haram attackiert wurde. Im Januar
2014 konnte die Gruppe hier Hunderte Gefangene befreien. Dem nigerianischen
Militär wird von Menschenrechtsgruppen vorgeworfen, in dem Stützpunkt
Tausende Häftlinge getötet zu haben.
Die nigerianische Regierung hat in jüngster Vergangenheit davon berichtet,
sie habe die Terrorgruppe zuletzt immer besser in den Griff bekommen. In
dem Konflikt mit Boko Haram sind in den vergangenen sechs Jahren rund 20
000 Menschen gestorben. Rund 2,3 Millionen Menschen wurden in die Flucht
getrieben.
28 Dec 2015
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