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# taz.de -- Betreuung von Flüchtlingen in Bayern: Geht doch
> In München ist der Empfang von Flüchtlingen, anders als in Berlin, gut
> geregelt. Ein neues Zentrum steht immer offen – rund um die Uhr.
Bild: Derzeit kommen rund 400 Geflüchtete pro Tag in Bayern an.
München taz | Eine heiße Wintersonne strahlt seit Tagen über München. In
sternklaren Nächte fallen die Temperaturen dafür unter null. Im
Ankunftszentrum im Münchner Norden warten gut 200 Container und sieben
winterfeste, beheizbare Leichtbauhallen auf neu ankommende Flüchtlinge. Das
erst im Sommer errichtete Zentrum ist Transitstation und Drehscheibe:
Empfangen, Registrieren, Weiterverteilen der Ankommenden ist seine Aufgabe.
Weil in München und Bayern sehr viel mehr Menschen ankommen als bleiben
können, wurde dieses zusätzliche Ankunftszentrum gebaut. Es ist 24 Stunden
und 7 Tage die Woche mit rund 100 Angestellten besetzt. Für den
medizinischen Kurzcheck stehen rund um die Uhr drei Behandlungszimmer zur
Verfügung. Bei Normalbetrieb – das sind derzeit rund 400 Neuankömmlinge pro
Tag – bleiben die Flüchtlinge nur wenige Stunden, allenfalls eine Nacht im
Zentrum.
Ein nahes Bettenhaus sichert 600 Menschen in Stoßzeiten eine Übernachtung
im Warmen. Greift die Polizei Asylbewerber schon am Hauptbahnhof auf,
findet das Prozedere dort statt, und die Flüchtlinge reisen direkt von dort
weiter. Dafür arbeitet ebenfalls rund um die Uhr ein Krisenstab. Dort
melden die Bundesländer ihre Kapazitäten. Täglich vier bis sechs Sonderzüge
und zahlreiche Busse bringen die Flüchtlinge in andere Teile der Republik.
„Das Geheimnis, warum in Bayern die Verteilung gut klappt, ist außerdem die
innerbayerische dezentrale Organisation“, erklärt Philipp Späth,
Pressesprecher des bayerischen Sozialministeriums.
## 18.000 Plätze für Geflüchtete
„Wir haben jetzt in allen sieben bayerischen Regierungsbezirken
Erstaufnahmen, in denen die Flüchtlinge an einer Stelle das Wichtigste
bekommen: Registrierung, medizinische Versorgung, Unterkunft,
Kleiderkammer, Catering und vor allem eine Außenstelle des BAMF, wo sie
ihren Asylantrag stellen können.“ Unweit der Unterkünfte befinden sich die
Sozialämter, wo sich die Flüchtlinge ihre Geldleistungen abholen können.
Hatte Bayern 2013 nur 1.800 Plätze für Geflüchtete, so sind es jetzt
18.000. Durch den starken Andrang hat sich jedoch die Wartezeit in diesen
Unterkünften auf 3 bis 6 Monate verlängert. Für Familien bedeutet das: Erst
wenn die Flüchtlinge in eine Wohnung gezogen sind, wo sie bis zur
Durchführung ihres Asylverfahrens bleiben, können Kinder in die Schule oder
den Kindergarten gehen.
Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer der Asylanträge beträgt wie in
Berlin gute fünf Monate. Dafür habe Bayern einen Winternotfallplan
entwickelt, so Späth. Im Notfall „könnten wir in kürzester Zeit 20.000
Menschen human unterbringen.“ In Bayern soll kein Flüchtling erfrieren.
11 Dec 2015
## AUTOREN
margarete moulin
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