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# taz.de -- Champions League im Männerfußball: Fein verteidigt in Turin
> Borussia Mönchengladbach trotzt dem Vorjahresfinalisten Juventus Turin
> ein 0:0 ab. Der VfL Wolfsburg siegt und hat gute Chancen aufs
> Achtelfinale.
Bild: Kein Durchkommen: Gladbach-Spieler Fabian Johnson blockt Juves Sami Khedi…
Turin/Wolfsburg dpa | Mit dem ersten Punktgewinn in der Champions League
hat sich Borussia Mönchengladbach die Chance auf ein Überwintern im
europäischen Wettbewerb erhalten. Der Bundesliga-Zehnte erreichte am
Mittwochabend ein respektables 0:0 beim italienischen Rekordmeister und
Juventus Turin. Vor 40 940 Zuschauern im Juventus-Stadium sicherten sich
die Gladbacher damit die erste Punktprämie von 500 000 Euro und können
zumindest weiter den dritten Platz in der äußerst schweren Gruppe D
erreichen. Die Turiner mit ihrem deutschen Weltmeister Sami Khedira bleiben
mit sieben Zählern Tabellenführer.
„Das ist ein gutes Gefühl, bei so einer Top-Mannschaft einen Punkt
mitzunehmen“, sagte der Gladbacher Stürmer Lars Stindl dem TV-Sender Sky.
„Wir haben heute sensationell verteidigt.“ Auch Trainer André Schubert war
„sehr zufrieden. Wir haben wenig klare Torchancen zugelassen. Am Ende haben
wir uns den Punkt verdient“, sagte er. Sportdirektor Max Eberl meinte: „Mit
ein bisschen Mut wäre sogar mehr drin gewesen. Dadurch, dass Sevilla im
Parallelspiel verloren hat, ist die Situation für uns nicht schlechter
geworden.“
In dem lauten, engen und voll besetzten Hexenkessel von Turin vertraute
Schubert derselben Formation, die zuletzt mit 5:1 bei Eintracht Frankfurt
den vierten Bundesliga-Sieg in Serie gefeiert hatte. Doch seine Mannschaft
merkte schnell, dass der italienische Meister und Champions-League-Finalist
der vergangenen Saison trotz seines schwachen Starts in der Serie A ein
anderes Kaliber ist als die meisten Gegner in der Heimat. Juventus begann
forsch und druckvoll, war dazu noch sehr ballsicher und vernachlässigte
auch die ur-italienischen Tugenden wie kompakte Abwehrarbeit nicht.
Die Borussia überstand diese schwierige Anfangsphase aber schadlos, ließ
kaum Turiner Chancen zu und wurde nach 20 Minuten selbst etwas mutiger.
Dazu störte sie den Gegner schon früh. Die Gladbacher wirkten deutlich
stabiler und selbstsicherer als noch bei ihrem 0:3-Debakel zum Auftakt der
Champions League beim FC Sevilla. Die jüngste Siegesserie in der Bundesliga
zeigte auch in der „Königsklasse“ ihre Wirkung.
## Gladbach hält dem Druck stand
Brenzlig wurde es in der ersten Halbzeit nur in der 41. Minute. Verteidiger
Alvaro Dominguez spielte seinem spanischen Landsmann Alvaro Morata den Ball
völlig unbedrängt in den Fuß und konnte den Juventus-Stürmer anschließend
nur noch durch ein Foul stoppen. Zum Ärger der Turiner Fans sah Dominguez
dafür aber nur die Gelbe statt Rote Karte – und Paul Pogba schoss den
fälligen Freistoß aus guter, zentraler Position bloß in die Mauer.
Nach der Pause erhöhte Juventus wieder den Druck und diesmal auch das
Tempo. In der 55. Minute blockte Andreas Christensen gerade noch
rechtzeitig einen Schuss von Morata ab. Drei Minuten später parierte
Torwart Yann Sommer den nächsten und diesmal deutlich gefährlicheren
Freistoß von Pogba. Das Gladbacher Problem war nun, dass insbesondere die
zuletzt so starken Offensivspieler wie Raffael oder Ibrahima Traoré bei
Kontermöglichkeiten viel zu früh den Ball verloren. So kam der Bundesligist
nur selten zu einer Entlastung.
Turin machte aus seinen Vorteilen aber zu wenig. Auch der frühere Bayern-
und Wolfsburg-Stürmer Mario Mandzukic fiel im Angriff kaum auf und wurde in
der 70. Minute ausgewechselt. Das Spiel wurde immer schwächer, einige
Juventus-Fans pfiffen sogar deshalb. Am Ende hatten die Gladbacher kaum
noch Mühe, das 0:0 zu verteidigen.
## Wolfsburg setzt sich an die Spitze
Dank seiner treffsicheren Torjäger hat der VfL Wolfsburg die Tür zum
Champions-League-Achtelfinale aufgestoßen. Bas Dost und Max Kruse sicherten
dem deutschen Vizemeister am Mittwochabend einen überaus wichtigen 2:0
(0:0)-Vorrundensieg gegen den niederländischen Fußball-Champion PSV
Eindhoven. Das Team von Trainer Dieter Hecking darf nun schon in zwei
Wochen im Rückspiel in Holland auf eine Vorentscheidung auf seinem Weg zur
ersten Achtelfinal-Teilnahme der Clubgeschichte in der Königsklasse hoffen.
Vor der erneut enttäuschenden Kulisse von nur 23 375 Zuschauern bescherten
die beiden VfL-Stürmer Dost (46. Minute) und Kruse (57.) mit ihren
Premieren-Toren in der Champions League dem VfL eine hervorragende
Ausgangslage vor den verbleibenden drei Partien. Auch, weil Keeper Diego
Benaglio in der Nachspielzeit vor den Augen des neuen Volkswagen-Chefs
Matthias Müller, der erstmals seit seinem Amtsantritt im VfL-Stadion saß,
einen Foulelfmeter von Jürgen Locadia stark hielt. Wolfsburg führt die
Gruppe B mit sechs Punkten vor Manchester United und ZSKA Moskau an. Die
beiden Kontrahenten trennten sich 1:1 und haben je vier Zähler gesammelt.
„Wir können sehr zufrieden sein“, kommentierte Manager Klaus Allofs.
Weltmeister Julian Draxler bilanzierte: „Wir waren klar die bessere
Mannschaft und haben verdient gewonnen.“ Der Neuzugang von Schalke 04
stellte fest: „Zu Hause musst du die Spiele gewinnen, das haben wir bis
jetzt getan. Sechs Punkte sind eine gute Ausgangslage.“
Zum Auftakt wichtiger Wochen mit Spielen unter anderem im Pokal gegen
Bayern München (27. Oktober), in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen (31.
Oktober) und dem Königsklassen-Rückspiel in Eindhoven (3. November) war es
ein willkommenes Erfolgserlebnis für die Niedersachsen. Heckings Truppe
zeigte sich gegen den 22-maligen niederländischen Meister dominant, ließ
nur vor dem Tor die Durchschlagskraft vermissen und machte sich das Leben
lange schwer. Dank einer deutlichen Effizienzsteigerung nach der Pause
sprang noch der verdiente zweite Sieg im dritten Vorrundenspiel heraus.
Ohne den aus dem Kader verbannten Nicklas Bendtner begannen die Wölfe vor
23 375 Zuschauern sofort spielbestimmend. Binnen weniger Sekunden
versuchten Daniel Caligiuri und Draxler ihr Glück mit Fernschüssen (7.
Minute) – die Hoffnung auf ein frühes erstes Tor erfüllte sich für den
Werksclub allerdings nicht. Nach knapp einer Viertelstunde machte Kruse aus
der bis dato besten Szene zu wenig, als der Nationalspieler den Ball
freistehend verstolperte.
Mitte der ersten Hälfte kamen die Gäste besser in die Partie, bis zur Pause
entwickelte sich mehr und mehr eine zähe Angelegenheit mit viel
Mittelfeldgeplänkel. Gefährlich wurde es erst wieder nach über einer halben
Stunde, als zunächst Luiz Gustavo (34.) und kurz darauf Dost (39.) jeweils
Großchancen vergaben. Auf der Gegenseite hatten die Wölfe Dusel, dass Adam
Maher drei Minuten vor der Pause per Kopf nach einer feinen Linksflanke
knapp daneben zielte.
Danach hatte das Warten der Wolfsburger Anhänger allerdings ein schnelles
Ende – binnen elf Minuten besorgte der Bundesligist die Entscheidung.
Zunächst ließ Eindhovens Torwart Jeroen Zoet einen platzierten Schuss des
Franzosen Josuha Guilavogui nach vorn abklatschen, so dass Dost aus wenigen
Metern zur Führung abstauben konnte. Kurz darauf versenkte Kruse den Ball
unhaltbar für Zoet nach einer feinen Caligiuri-Flanke per Kopf.
## Podolski schießt Galatasaray zum Sieg
Nationalspieler Lukas Podolski hat beim 2:1-Sieg von Galatasaray Istanbul
über Benfica Lissabon seinen ersten Treffer für die Türken in der
Fußball-Champions-League erzielt. Istanbul bleibt in der Gruppe C mit nun
vier Punkten auf Rang drei hinter Spitzenreiter Atletico Madrid sowie
Benfica. Das Spitzenspiel in der Gruppe A zwischen Paris St. Germain und
Real Madrid endete 0:0. Madrid bleibt aufgrund der besseren Tordifferenz
auf Platz eins vor Paris. Der Ex-Wolfsburger Kevin De Bruyne erzielte für
Manchester City den Siegtreffer zum 2:1-Sieg gegen den FC Sevilla.
22 Oct 2015
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