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# taz.de -- Deutsche Teams in der Champions League: Die Unschlagbaren sind besi…
> Ein Patzer von Manuel Neuer leitet eine 0:2-Niederlage des FC Bayern bei
> Arsenal London ein. Leverkusen und der AS Rom liefern sich eine irre
> Toreschlacht.
Bild: Der Treffer zum 1:0: Neuer fliegt vorbei, Giroud (2. v. l.) köpft ein
London/Leverkusen dpa | Ausgerechnet ein Fauxpas des lange unüberwindbaren
Manuel Neuer hat Dauersieger FC Bayern eine bittere Niederlage eingebrockt.
Nach zwölf Pflichtspielsiegen nacheinander und einem Bundesliga-Startrekord
kassierten die Münchner am Dienstag in der Champions League auswärts ein
0:2 (0:0) gegen den FC Arsenal. Nach herausragenden Paraden vor der Pause
machte der Fußball-Weltmeister bei einer Freistoßhereingabe im Getümmel
eine sehr unglückliche Figur: Joker Oliver Giroud nutzte das zur Führung
(77. Minute) – in der Nachspielzeit (90.+4) machte dann Mesut Özil alles
klar.
Die Münchner bleiben in der Gruppe F nach einem mitreißenden Spiel mit
sechs Punkten aber auf Kurs Gruppensieg. Die Londoner um die deutschen
Weltmeister Özil und Per Mertesacker verbesserten nach zwei
Auftaktniederlagen die Chancen auf das Weiterkommen.
Das Duell zwischen dem Bundesliga-Rekordstarter und den Engländern, laut
Bayern-Coach Pep Guardiola „eine der besten Mannschaften Europas“, war vor
59 824 Zuschauern von Beginn an unterhaltsam. Die zwei spielstarken Teams
suchten ihrem Naturell entsprechend nach Lösungen: Die Bayern mit viel
Ballbesitz, der Tabellenzweite der Premier League mit Kontern über die
schnellen Alexis Sanchez, Theo Walcott und Aaron Ramsey.
Die erste Chance hatte Özil, der mit einem Schuss an Neuer scheiterte (7.).
Parierte der Torhüter schon in der Situation sehenswert, so zeigte er in
der 33. Minute eindrucksvoll, warum er als einziger Schlussmann zu den
Kandidaten für die Wahl zum FIFA-Fußballer des Jahres zählt – und wie! Mit
einem unfassbaren Reflex auf der Linie verhinderte er das 0:1 durch
Walcott, der frei zum Kopfball kam.
Für die Engländer hatte die Partie nach zwei Niederlagen gegen Piräus und
Zagreb in der Champions League Endspielcharakter – und dank ihres schnellen
Umschaltspiels und der flinken Stürmer waren die „Gunners“ schon vor der
Pause mehrfach nah dran an der Führung. Im letzten Moment aber fehlte noch
der Vollstrecker – oder eben Neuer überragte.
## Königsklassen-Format
Weil auch dessen Gegenüber Petr Cech Königsklassen-Format besitzt, gingen
die Mannschaften mit einem 0:0 der besseren Sorte in die Kabinen. Der
Routinier glänzte nach einer schönen Bayern-Aktion beim Abschluss von
Thiago (11.) und etwas später gegen Arturo Vidal (28.).
Weitere Großchancen sprangen für den deutschen Rekordmeister zunächst nicht
heraus, weil die Bayern vorne nur selten eine Lücke gegen die
Arsenal-Defensive um Kapitän Per Mertesacker fanden. Douglas Costa, der
nach einer Pause beim 1:0 in Bremen ins Team zurückkehrte, zeigte nur
sporadisch seine Spritzigkeit, konnte aber keine Akzente setzen.
In Durchgang zwei stellten sich die Münchner besser auf die schnellen
Gegenstöße der Elf von Coach Arsène Wenger ein, in der Offensive probierten
sie es vor allem mit Distanzschüssen. Große Gefahr ging dabei aber lange
nicht aus. Erst Robert Lewandowski sorgte nach einem Konter in der 75.
Minute für Aufregung, sein Abschluss aus nächster Nähe konnte Cech aber
bravourös über die Querlatte lenken.
Torhüter Neuer war nach dem Seitenwechsel lange beschäftigungslos, ehe er
wieder in den Fokus rückte – mit einem fatalen Fehler! Weil der Weltmeister
einen Freistoß unterlief, konnte Giroud im Getümmel den Ball bedrängt von
Jerome Boateng über die Linie köpfen. Von dem Schreck erholten sich die
Münchner nicht mehr und gingen erstmals seit Anfang August im Supercup
nicht als Sieger vom Platz.
## Irres Spiel in Leverkusen
Das Wiedersehen mit seinem Herzensverein endete für Rudi Völler mit einem
irren Fußball-Krimi. Nach einer 2:0-Führung und einem 2:4-Rückstand jubelte
der Sportdirektor von Bayer Leverkusen am Dienstagabend noch über ein
dramatisches 4:4 (2:2) gegen den AS Rom. Der Fußball-Bundesligist
verteidigte dadurch seinen wichtigen zweiten Tabellenplatz in der
Champions-League-Gruppe E.
Javier Hernandez brachte die Werkself am Dienstagabend mit seinen Toren in
der 4. (Handelfmeter) und 19. Minute zunächst schnell in Führung. Doch der
Verein des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger schlug durch Tore von
Daniele de Rossi (30./38.), Miralem Pjanic (54.) und Iago Falque (73.)
zurück. Als niemand mehr damit rechnete, schafften Kevin Kampl (84.) und
Admir Mehmedi (86.) doch noch die erneute Wende. In der Nachspielzeit
verpasste „Chicharito“ Hernandez sogar noch das mögliche Siegtor.
„Am Ende können wir sogar noch 5:4 gewinnen. Aber über weite Strecken
können wir nicht ganz zufrieden sein mit der Art und Weise, wie wir
gespielt haben“, meinte Torwart Bernd Leno. „Was am Ende passiert ist, kann
ich nicht erklären“, haderte dagegen Roma-Verteidiger Rüdiger. „Leverkusen
hat weiter nach vorne gespielt und Geduld gezeigt. Nach dem 3:4 waren wir
vielleicht etwas geschockt.“
Bayer hatte gegen den Tabellenzweiten der Serie A schon sehr stürmisch
begonnen. Bereits in der ersten Minute vergab Hakan Calhanoglu die erste
Chance. Drei Minuten später traf Hernandez dann vom Elfmeterpunkt.
Schiedsrichter Viktor Kassai wollte nach einem klaren Handspiel von
Vassilis Torosidis zunächst weiterspielen lassen, doch dann entschied sich
der Ungar nach Rücksprache mit seinem Assistenten anders.
Dabei war der Bundesligist vor 29 412 Zuschauern ohne Kapitän Lars Bender
(Sprunggelenksverletzung) und ohne Torjäger Stefan Kießling
(Adduktorenprobleme) in dieses wichtige Spiel gegangen. Verteidiger Ömer
Toprak musste deshalb im defensiven Mittelfeld aushelfen.
Anders als zuletzt in der Bundesliga bewiesen seine Leverkusener diesmal
Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Aus der zweiten Chance machte Hernandez das
zweite Tor. Calhanoglu spielte den Neuzugang von Manchester United schön
frei, Rüdiger hob schlafmützig das Abseits auf – und Hernandez stand völlig
unbedrängt vor dem Tor.
Gegen den krassen Außenseiter BATE Borissow hatten die Römer in der ersten
Halbzeit sogar schon mit 0:3 zurückgelegen. Doch diesmal zeigten sie, warum
sie in der heimischen Liga bereits 20 Tore in nur acht Spielen erzielt
haben. Die Italiener spielten unbeeindruckt nach vorne – und Bayer 04 half
dabei kräftig mit. Vor dem Anschlusstreffer zum 1:2 geriet eine Faustabwehr
von Torwart Bernd Leno viel zu kurz. Bei seinem Ausgleich stand de Rossi
nach einem Freistoß völlig frei.
Danach spielten für lange Zeit nur noch die Gäste. Die Roma war technisch
besser, kombinationssicherer und schneller. Nach der Pause blieb der starke
Gervinho zunächst noch mit einem Solo hängen (52.). Aber nur zwei Minuten
später traf Pjanic per Freistoß.
Leverkusen zeigte noch einmal eine positive Reaktion – im Vergleich zu den
Gästen fehlten dem Bundesligisten aber lange Zeit die Ideen und die
spielerischen Möglichkeiten. Der eingewechselte Iago Falque schien mit dem
2:4 schon alles klargemacht zu haben. Doch in den letzten Minuten bewies
Bayer 04 doch noch einmal eine starke Moral.
## FC Chelsea kommt nicht in Fahrt
Titelverteidiger FC Barcelona ist auf direktem Kurs in Richtung
Achtelfinale der Champions League. Dank eines Doppelpacks von Ivan Rakitic
(48. Minute/65.) erfüllten die Katalanen am Dienstagabend ihre
Pflichtaufgabe und setzten sich bei BATE Borissow mit 2:0 (0:0) durch.
Englands Fußball-Meister FC Chelsea kommt dagegen nach schwachem Start in
der Liga auch in der Königsklasse nicht in Fahrt. Für die Mannschaft von
Trainer José Mourinho reichte es bei Dynamo Kiew nur zu einem 0:0 (0:0).
Der FC Valencia um Weltmeister Shkodran Mustafi besiegte Belgiens Meister
KAA Gent mit 2:1 (1:1) und bleibt Tabellenzweiter der Gruppe H.
21 Oct 2015
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