Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die Wahrheit: Betr.: Primaten/Pegida
> Das Erbgut von CSUlern, Affen und Retronazis ist gelüftet.
Bild: Das Pegida-Gen äußert sich bei CSU und Primaten im Bierbrand
Was haben Pegida-Mitläufer, CSU-Dimpfl und Zwergschimpansen gemeinsam?
Nein, nicht den Intelligenzquotienten. Da täte man den Affen unrecht. Die
Antwort liegt tief im Erbgut verborgen, in den Genen dieser auf den ersten
Blick so unterschiedlichen Arten. Das hat zumindest Prof. Dr. gen. Hilmar
Puthensen in seiner brandneuen Studie „Über die genetische Konvuleszenzia
Pegidae“ herausgefunden. Die überaus lesenswerte und wissenschaftlich über
jeden Zweifel erhabene Forschungsarbeit wurde jüngst im Fachmagazin DNA
Times publiziert.
Prof. Puthensen hat im Verlauf des letzten Jahres umfangreiche
wissenschaftliche Feldstudien durchgeführt und kann nun zweifelsfrei
belegen: Ja, es gibt ein Pegida-Gen. „Ich war selbst etwas überrascht, dass
das Ergebnis so eindeutig ausfiel“, kommentiert Puthensen. „Dabei dachte
ich mir schon zu Beginn, dass das Wachstum der Pegida-Bewegung nichts mit
Vernunft oder erlerntem Verhalten zu tun hat. Das musste entweder eine
Erkrankung oder ein Gendefekt sein“, erklärt der Professor und fügt etwas
resigniert an: „Leider ist es nun doch Letzteres, denn eine Erkrankung wäre
leichter heilbar gewesen.“
Für seine Studie untersuchte Prof. Puthensen mehr als 4.500 Personen aus
dem Pegida-Umfeld sowie eine ebenso große Vergleichsgruppe und sequenzierte
deren DNA. Dabei musste er kreativ vorgehen, denn Pegida-Anhänger stehen
bekanntlich nicht nur der Presse, sondern auch der Wissenschaft höchst
skeptisch gegenüber. Doch der Professor bewies Erfindungsreichtum. Unter
dem Vorwand der Erstellung eines neuen Arier-Nachweises erhielt er die
DNA-Proben sämtlicher Teilnehmer. Es reichte, einen Stand im Zentrum
Dresdens aufzustellen und mit einem Laserdrucker braune Heftchen
auszudrucken, in denen stand, dass die Probanden zu 100 Prozent gute
Deutsche seien und dass sie mit den beiliegenden Coupons ab sofort zehn
Prozent Rabatt bei Aldi kriegten.
Erstaunlich an der Entdeckung von Puthensen ist aber nicht nur die reine
Existenz des Pegida-Gens, sondern auch die Verteilung. Bei der Analyse der
Vergleichsgruppe ergab sich ein interessantes Gen-Verteilungsbild. Auch
Anhänger der CSU, Langzeitkiffer sowie manche Affenarten besitzen der
Studie zufolge auffällig oft das Gen. Eine Gemeinsamkeit, die vor allem den
bayerischen Gerstensaftpatrioten nicht gefallen dürfte, will man doch mit
allen Drogen außer Bier möglichst wenig zu tun haben. Professor Puthensen
erklärt: „Das war schon eine ziemliche Überraschung, ich hätte nie damit
gerechnet, dass so unterschiedliche Arten ein derart aggressives Gen
gemeinsam haben könnten. So etwas hätte man eigentlich schon früher merken
müssen.“
Das Gen sorgt im Fall der Pegida-Mitläufer nicht nur dafür, dass diese das
eigene Heim meiden und sich fortwährend am liebsten in Rudeln durch die
Straßen schieben, es äußert sich auch in unkontrollierten Angstausbrüchen
und Verfolgungswahn, Haarverlust und Lichtempfindlichkeit sowie
gelegentlich Reizdarm und heftigen Sprachstörungen. Abgesehen vom Reizdarm
leiden die Probanden der Vergleichsgruppe nicht unter diesen Symptomen,
dafür ist bei den CSUlern und den Primaten der Bierdurst extrem stark
ausgeprägt. Die Langzeitkiffer sind völlig frei von Symptomen, sodass
Puthensen vermutet, das Pegida-Gen liege hier in einer schlafenden
Inaktiv-Variante vor.
Der letztgenannte Aspekt soll nun Gegenstand einer weiteren Forschung sein,
sofern der Professor dazu kommt. Denn seit er seine Ergebnisse
veröffentlicht hat, weht ihm ein eisiger Wind entgegen. „Ich habe sogar
schon Morddrohungen bekommen!“, bestätigt Puthensen. Zudem seien radikale
Retronazis vor seinem Institut in Radebeul sowie vor seinem Privathaus
aufmarschiert und hätten „LüGENpresse“ und „Affenarsch“ an die Wände
geschmiert.
Diese Aktionen sind eindeutig als Einschüchterungsversuche einzuordnen.
Doch nicht nur die getroffenen Pegida-Hunde bellten daraufhin, auch die
üblichen Mahner und Bedenkenträger meldeten sich prompt zu Wort:
Kirchenverbände, Gewerkschaften samt konkurrierende Forscher sowie der
Allgemeine Deutsche Primatenclub versuchten unverzüglich Professor
Puthensen an den Pranger zu stellen und öffentlich zu diskreditieren.
Doch neben aller Schmähung und Kritik bekommt der Professor auch
Schützenhilfe – und die sogar aus ungewohnter Richtung. Kein Geringerer als
Thilo Sarrazin nimmt den Forscher öffentlich in Schutz und fordert, seine
Arbeit weiterhin zu unterstützen. Warum er das tut, war vielen zunächst
unklar, doch der Professor verrät die Hintergründe: „Der Thilo ist nicht
nur ein guter Kumpel von mir, wir arbeiten seit Neuestem auch an einem
gemeinsamen Projekt. Es geht um die Identifizierung des
Kopftuchmädchen-Gens.“
Letzteres klingt ebenso außerordentlich spannend und könnte das Bild des
Menschen auf die Genetik nachhaltig verändern. Darüber hinaus zeigt dieser
Forschungsansatz: Auch wenn dieses Land im braunen Sumpf unterzugehen droht
– die Wissenschaft, sie wird dennoch als leuchtendes Fanal einer glorreich
genetischen Zukunft triumphieren.
25 Oct 2015
## AUTOREN
Rudolph Rähmann
## TAGS
Die Wahrheit
Schwerpunkt Pegida
Schwerpunkt Rassismus
Verfassungsschutz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Pegida in Dresden: Immer wieder montags
Am Pegida-Jahrestag protestierten zum ersten Mal mehr Gegendemonstranten
als Anhänger. Eine Woche später: der ganz normale Rassismus.
Maas zu Pegida-Demos: Pegida verantwortlich für Straftaten
Vor der nächsten Demo in Dresden sagt Justizminister Maas, Pegida befeuere
ausländerfeindliche Übergriffe. Ein Verbot lehnt er dennoch ab.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.