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# taz.de -- Kommentar Schusswaffen in den USA: Sieg der Waffenlobby
> Washington fährt große Geschütze auf, wenn es seine Interessen bedroht
> sieht. Beim Waffenbesitz in den USA kapituliert die Regierung aber.
Bild: Versucht vergeblich, den Waffenbesitz im Land zu beschränken: Präsident…
Wann immer das Leben von US-AmerikanerInnen irgendwo in der Welt bedroht
ist, greift Washington zu schwerem Geschütz. Schickt Drohungen, Sanktionen,
Kriegsgerät und SoldatInnen. Doch wenn im Inneren des eigenen Landes, ein
neues Massaker stattfindet – in einer Schule, in einer Kirche oder in einem
Kino – reagiert die Supermacht mit Tränen, mit Gebeten, mit Kerzen und mit
Heldengeschichten. Und zeigen in Washington die Mächtigen Ohnmacht und
Kapitulation. Als wären Massaker Betriebsunfälle. Oder, um es mit dem
republikanischen Präsidentschaftskandidaten Jeb Bush zu sagen, als wären
sie: „Mist, der passiert“.
Dabei gibt es wenige Dinge, die so klar im System der USA angelegt sind,
wie die Schusswaffengewalt. Seit 2001 hat sie 406.496 Menschen im Land
getötet. Während im selben Zeitraum „nur“ 3.380 Menschen an terroristisch…
Gewalt gestorben sind (die Attentate von 9/11 inklusive).
Die Gründe liegen auf der Hand: In keinem Land gibt es mehr Schusswaffen in
privater Hand. Kein Land bietet einen leichteren Zugang. Nirgends sind die
staatlichen Kontrollen geringer. Und nirgends ist die Schusswaffenlobby so
stark, dass sie sich PolitikerInnen kaufen kann.
In diesem Umfeld weist die Ankündigung, die jetzt Präsident Barack Obama
macht, die Schusswaffengewalt zu „politisieren“ in die richtige Richtung.
Wo der politische Wille existiert und wo die Institutionen mitspielen, ist
es möglich, ein bis an die Zähne bewaffnetes Land zu befrieden. Die
Beispiele von Grossbritannien, von Kanada und von Australien, wo
Regierungen mit Entwaffnung und Kriminialisierung von Schusswaffen auf
Massaker reagiert haben, zeigen, wie schnell das zu Erfolgen führt. Bislang
fehlt in den USA das öffentliche Bewusstsein, dass Schusswaffengewalt
politisch bekämpft werden kann. Das ist der größte Erfolg der Lobbies und
ihrer gekauften Politiker und Medien.
4 Oct 2015
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
Schwerpunkt Waffen in den USA
Barack Obama
National Rifle Association
Waffenlobby
Amoklauf
Schwerpunkt Waffen in den USA
Schwerpunkt Waffen in den USA
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