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# taz.de -- Illegale Brandrodungen in Indonesien: Dunstglocke über Urlaubsinse…
> Seit Wochen toben Feuer in Indonesien, das nun endlich ausländische Hilfe
> akzeptiert. Brandrodung ist illegal, doch das Verbot wird nicht
> umgesetzt.
Bild: Indonesien schafft es nicht mehr allein, die brennenden Wälder zu lösch…
Bangkok taz | Noch scheint kein Ende der Brände in Sicht: Seit Wochen
sorgen diese für eine Dunstglocke über Teilen Südostasiens. Ursache sind
die jährlichen illegalen Brandrodungen durch Plantagenbesitzer und Bauern
in Indonesien, vor allem auf den Inseln Sumatra und Kalimantan.
Laut nationalem Katastrophenschutz sind im Inselreich über 25 Millionen
Einwohner von der Luftverpestung betroffen. Außerdem mussten seitdem sowohl
in Indonesien selbst als auch den Nachbarstaaten Malaysia und Singapur
Zehntausende Menschen wegen schwerer Atemwegserkrankungen medizinisch
behandelt werden.
Schon seit Längerem liegt auf der Hand, dass Indonesien diese Krise nicht
allein bewältigen kann. Und doch lehnte Jakarta wiederholt ausländische
Unterstützung ab – bis PräsidentJoko Widodo vor wenigen Tagen seine Meinung
änderte: Man habe unter anderem Singapur, Russland, Malaysia und Japan
darum gebeten, beim Löschen der Brandherde zu helfen.
Widodo räumte ein, dass die eigenen Hubschrauber und Flugzeuge nicht genug
Wassermengen transportieren konnten: „Wir mussten feststellen, dass zwei
bis drei Tonnen nicht genügten.“ Jakarta habe sich nun vorgenommen, die
Brände innerhalb von zwei Wochen zu löschen. Im Süden Sumatras sind bereits
Hubschrauber und Flieger aus Malaysia und Singapur gemeinsam mit Indonesien
gegen die Brandherde im Einsatz.
Zwar ist die Praxis der Brandrodung seit 1999 illegal, doch geltende
Gesetze wurden kaum durchgesetzt. So hatten Malaysia und Singapur immer
wieder gefordert, Indonesien solle die Verantwortlichen haftbar machen. Im
Gegenzug hat Indonesien eine Alleinschuld bestritten: Auch jene in Malaysia
und Singapur eingetragenen Palmöl- und Zellstoffunternehmen, die
Tochterfirmen in Indonesien hätten, seien mitverantwortlich.
## Smog bis nach Thailand
Mittlerweile hat sich der Smog bis nach Südthailand ausgeweitet, auch die
Urlaubsinsel Phuket ist betroffen. Aus mehreren Provinzen hagelte es
Protestbriefe gegen Jakarta: Demnach hätten sich Flüge verzögert und
Hotelmanager über Stornierungen beklagt. Am Samstag berichtete die Zeitung
The Nation, die Lage habe sich in einigen Regionen verbessert, doch die
Langzeitfolgen seien noch nicht absehbar.
Vor allem Kinder und ältere Menschen seien betroffen. In einem Krankenhaus
in der Provinz Ranong nördlich von Phuket erklärte ein Arzt, wegen der
Luftverpestung sei die Anzahl der Patienten in den letzten Tagen um 30
Prozent in die Höhe geschnellt.
12 Oct 2015
## AUTOREN
Nicola Glass
## TAGS
Indonesien
Smog
Thailand
Luftverschmutzung
China
Palmöl
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