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# taz.de -- Der Dalai Lama als Frauenfreund: Für Karma und Frauenquote
> Der Dalai Lama wünscht sich eine hübsche junge Frau als seine
> Nachfolgerin. Will er so etwa die chinesische Regierung austricksen?
Bild: Was seine mögliche Nachfolgerin im Köpfchen hat, ist dem Dalai Lama ega…
Der Dalai Lama sinniert in der BBC über sein Erbe – besser gesagt, über
dessen Geschlecht. Eine Nachfolgerin, Dalai Lamana sozusagen, ginge das?
Das sei sogar sinnvoll, sagt der Dalai Lama, denn diese krisengeschüttelte
Welt benötige dringend Empathie, und davon hätten Frauen biologisch gesehen
nun mal mehr. Aber Achtung: Das Ganze bringe nur was, wenn die Frau auch
ein hübsches Gesicht hätte. Sonst sei sie „not much use“, kaum zu
gebrauchen.
Das Internet tobt. Der Dalai Lama wird als einfältiger Sexist beschimpft,
als „Dinosaurier“ in Geschlechterfragen, als „Depp“ und „Ignorant“.…
einer vergleicht ihn schon mit Donald Trump, der sich regelmäßig übler
Tiraden aus der untersten Schublade der Frauenfeindlichkeit bedient - und
damit auch noch US-Präsident werden könnte.
Und in buddhistischen Meditationszentren stehen plötzlich reihenweise
Frauen vor der Frage, ob ihr Idol etwa auch einer jener ordinären Idioten
ist, mit denen sie hier am allerwenigsten rechnen.
Dabei verkennen sie alle, dass sich der inzwischen achtzigjährige Dalai
Lama womöglich einen genialen politischen Schachzug leistet. Kürzlich hatte
er nämlich angekündigt, seine Wiedergeburt, mit der die Nachfolge des
geistigen Oberhaupts der Tibeter seit jeher geregelt ist, einfach
abschaffen zu wollen. Ein Nachfolger (oder eine Nachfolgerin) könne
schließlich auch gewählt werden.
## Niemand würde die Chinesen verdächtigen
Damit ärgerte er die Chinesen, die bekanntermaßen die Tibeter und ihre
Religionsausübung unter der Fuchtel halten. Die Chinesen bestehen darauf,
dass der Dalai Lama nach seinem Tod wiedergeboren wird. Insgeheim wollen
sie aber natürlich einen stramm linientreuen Nachfolger auf den Thron
setzen.
Mal abgesehen von der Frage, wie viel politisches Kalkül so eine
Wiedergeburt verträgt und warum sich ein stur kommunistisches Land
plötzlich zum Hüter des Glaubens aufschwingt – wäre eine sexy Blondine als
15. Reinkarnation des Dalai Lama nicht die beste Option?
Niemand würde die Chinesen irgendeiner Manipulation verdächtigen. Und der
gegenwärtige Dalai Lama, übrigens bekennender Feminist, täte was fürs Karma
– und für die Frauenquote.
24 Sep 2015
## AUTOREN
Johanna Roth
## TAGS
Buddhismus
Dalai Lama
China
Tibet
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Frauenquote
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