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# taz.de -- Chinesisch-amerikanische Beziehungen: Heikles Treffen
> Das Verhältnis zwischen den beiden Mächten ist so schlecht wie lange
> nicht mehr. Einen Kalten Krieg wird es aber nicht geben.
Bild: Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping erklärt bei seiner Rede in Seat…
Peking taz | Die Liste der heiklen Themen zwischen den beiden Großmächten
ist lang: Territorialkonflikte im Süd- und Ostchinesischen Meer,
Hackerangriffe, Cyberspionage, Menschenrechte, Umgang mit Nordkorea und
Chinas jüngste Militärparade.
Angesichts von so viel Konfliktstoff ist es kaum vorstellbar, dass
US-Präsident Barack Obama überhaupt noch freundliche Worte finden wird,
wenn er Chinas Staatspräsidenten Xi Jinping am Donnerstag erstmals im
Weißen Haus empfängt und am Abend ihm zu Ehren sogar ein Staatsbankett
abhält.
„Dieser Gipfel findet vielleicht in einer angespannteren Atmosphäre statt
als jeder andere in der Zeit nach Tiananmen“, befürchtet der frühere
US-außenpolitische Regierungsberater und jetzige Princeton-Professor Aaron
Friedberg.
Nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 auf dem Platz
des Himmlischen Friedens in Peking hatte die US-Regierung den Kontakt zur
chinesischen Führung für Jahre auf Eis gelegt.
So weit soll es zumindest aus chinesischer Sicht nicht kommen. Fu Ying,
mächtige Vorsitzende des Ausschusses für Außenpolitik des Nationalen
Volkskongresses, betonte vergangene Woche, anders als einst die USA und die
Sowjetunion zu Zeiten des Kalten Krieges seien die Volksrepublik und die
Vereinigten Staaten keine Rivalen. Dafür seien die beiden Staaten viel zu
eng miteinander verwoben.
Was Fu den Amerikanern aber vorwirft: dass sie ihre Sicht von Demokratie
und Staatsverständnis anderen Staaten aufdrücken wollten. Fu warnt vor
„vereinfachten Wahrnehmungen“. Jedes Land solle seinen eigenen Weg finden.
Keine Frage: Die Konflikte sind real. Im Territorialstreit um die
unbewohnten Inseln im Süd- und Ostchinesischen Meer etwa haben sich die USA
auf Seiten Japans, Vietnams und der Philippinen geschlagen. Washington hält
Chinas Bauarbeiten auf den umstrittenen Inseln für eine „Aggression“.
China wiederum fühlt sich militärisch von den USA eingekreist, seit Obama
vor vier Jahren verkündet hat, den Fokus seiner Außenpolitik auf den
pazifischen Raum zu legen.
Die US-Regierung wiederum beklagt massive Hackerangriffe und gibt China die
Schuld. Im April war herausgekommen, dass Daten von 22 Millionen
derzeitiger und früherer Staatsbediensteter der USA geknackt wurden.
Beweise für diese Vorwürfe an China lieferte Washington nicht.
## Gegenseitige Vorwürfe
Chinas Führung wiegelt daher ab und wirft ihrerseits den USA Cyberspionage
vor. Obama hat das Thema dennoch bei seinen Gesprächen mit Xi ganz oben auf
die Agenda gesetzt.
Dabei gibt es durchaus auch Gemeinsamkeiten. In der Klimapolitik haben sich
die beiden größten Emittenten im vergangenen November erstmals auf eine
konkrete Drosselung des CO2-Verbrauches geeinigt. Damit wächst die
Hoffnung, dass es beim Klimagipfel im Dezember in Paris zu substanziellen
Ergebnissen kommen könnte. Und auch beim Nuklearabkommen mit dem Iran zogen
Peking und Washington zuletzt an einem Strang.
Diese Gemeinsamkeiten halten Obama dennoch nicht davon ab, den chinesischen
Präsidenten warten zu lassen. Zeitgleich zum Besuch von Xi ist auch der
Papst in den USA. Franziskus wurde bereits am Mittwoch im Weißen Haus
empfangen.
Xi hingegen musste zunächst vorliebnehmen mit einem zweitägigen Besuch in
der Westküstenmetropole Seattle. Obama heißt Xi erst am Donnerstag
willkommen.
23 Sep 2015
## AUTOREN
Felix Lee
## TAGS
China
USA
Xi Jinping
Schwerpunkt Flucht
Hacker
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