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# taz.de -- Verbotwünsche: Keine Angst vorm Schubidu
> Die Forderung nach einer Absage des Xavier Naidoo - Konzerts ist nicht
> links - sondern reaktionär.
Bild: Musiker mit verschwommener Weltsicht: Xavier Naidoo.
Bremen taz | Wird Bremen einen Auftritt des ressentimentgeladenen
Schmusebarden Xavier Naidoo überstehen? Oder wird der Reichsbürger
Mannheims durch den Vortrag raunender Plattitüdenlyrik einen homophoben und
antisemitischen Sturm entfesseln?
Während der Lesben- und Schwulenverband dem Auftritt in wohltuender
Gelassenheit entgegen sieht, scheint der Bremer Linksjugend-Verband genau
das zu befürchten. Denn anders als durch den Verweis auf dramatische Folgen
ließe sich das von [solid‘] geforderte Auftrittsverbot rechtlich kaum
begründen. Und zugleich scheint sie sich außerstande zu sehen, mit den
Waffen des Wortes, mit Kritik und politischem Argument gegen den Sog des
Popgequorgels zu bestehen. Klar, in dieser Ohnmacht bleibt nur der Ruf nach
einer Autorität, die durchgreifen und dem Spuk ein Ende bereiten soll. Als
nächstes kommt dann zweifellos der evidente, aggressiv heteronormative
Sexismus von Helene Fischer ins Visier der eher spießig als sozialistisch
inspirierten Tugendwächter.
Nein, man braucht sich angesichts dieser Bremer Diskussion nicht zu fragen,
ob eine schrankenlose Meinungs- und Kunstfreiheit ein wünschenswerter
Zustand wäre. Sie zeigt eher, wie salonfähig Zensurforderungen wieder
geworden sind: Politische Haltung bestimmt sich aber durch ihre Mittel
nicht weniger als durch ihre deklarierten Ziele. In diesem Sinne erweist
sich der Jugendverband [solid‘] nicht als links – sondern als sehr solide
reaktionär.
31 Aug 2015
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## TAGS
Xavier Naidoo
Helene Fischer
Xavier Naidoo
Homophobie
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