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# taz.de -- Anschlag in Nigeria: Dutzende Tote und Verletzte
> Bei einem Anschlag auf einen Markt sterben mehr als 40 Menschen. Behörden
> und Milizen lasten die Tat den Dschihadisten der Boko Haram an.
Bild: Für die nigerianische Armee ist der Kampf gegen Boko Haram die vordringl…
Kano afp | Bei einem Anschlag auf einen Markt im Nordosten Nigerias sind
mindestens 47 Menschen getötet worden. Mindestens 50 Menschen seien bei der
Bombenexplosion auf dem Wochenmarkt von Sabon Gari zum Teil schwer verletzt
worden, sagte ein Krankenpfleger in der Stadt Biu am Dienstag. Die Tat rund
135 Kilometer südlich von Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates
Borno, wurde der Islamistengruppe Boko Haram angelastet.
Weil viele Menschen bei dem Anschlag schwer verletzt worden seien, drohe
die Zahl der Todsopfer zu steigen, sagte der Krankenpfleger. Laut
Augenzeugen ereignete sich der Anschlag gegen Mittag, als zahlreiche
Menschen auf dem Markt waren.
Der Sprengsatz sei in einem auf dem Markt abgelegten
Pflanzenschutzmittel-Sack versteckt gewesen, sagte ein Mitglied einer
Bürgerwehr, die gemeinsam mit der nigerianischen Armee gegen Boko Haram
kämpft. Es bestehe kein Zweifel, das die Islamistengruppe die Tat verübt
habe.
Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines
islamischen Staats im muslimisch geprägten Norden Nigerias. In dem Konflikt
wurden nach Angaben der Vereinten Nationen bislang mehr als 15.000 Menschen
getötet.
## Zunahme der Selbstmordanschläge
Der nigerianische Staatschef Muhammadu Buhari sieht im Kampf gegen Boko
Haram eine seiner vordringlichsten Aufgaben. Seit seiner Amtsübernahme Ende
Mai nahm die Gewalt weiter zu; binnen zwei Monaten wurden 800 Menschen
getötet.
Seit Anfang des Jahres hat Nigeria die Kämpfer von Boko Haram mit Hilfe der
Nachbarländer Tschad, Kamerun und Niger aus einigen ihrer Hochburgen
vertrieben. Die geschwächte Extremistengruppe verübt als Reaktion vermehrt
Selbstmordanschläge in Nigeria, Kamerun und im Tschad.
Der tschadische Staatschef Idriss Deby Itno sagte am Dienstagabend vor
Journalisten in N‘Djamena, Boko Haram sei „enthauptet“. Es gebe nun noch
„kleine vertreute Gruppen im Osten Nigerias, an der Grenze zu Kamerun“.
„Wir sind in der Lage, Boko Haram endgültig daran zu hindern, Schaden
anzurichten“, versicherte Itno. Er sagte einen kurzen Krieg gegen die
Extremisten voraus, der bereits Ende des Jahres vorbei sein werde.
Itno sprach erstmals auch über einen mutmaßlichen Nachfolger des
Boko-Haram-Chefs Abubakar Shekau. „Es gibt jemanden, der sich Mahamat Daoud
nennt, der Abubakar Shekau ersetzt hat und dieser will mit der
nigerianischen Regierung verhandeln“, sagte der tschadische Präsident. Er
selbst rate allerdings davon ab, „mit einem Terroristen einen Dialog zu
führen“.
12 Aug 2015
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Nigeria
Boko Haram
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