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# taz.de -- Abwertung des chinesischen Yuan: Die Verunsicherung wächst
> Der Kurs des Yuan sinkt weiter. Deutschen Firmen macht vor allem zu
> schaffen, dass die Wirtschaft des Riesenreiches schwächeln könnte.
Bild: Die Chinesen machen sich Sorgen um ihre Exporte. Die schwächelten in der…
Berlin taz | Die Abwertung der chinesischen Währung könnte zu zusätzlichen
Risiken für die hiesigen Unternehmen führen. „Die Regierung in Peking räumt
damit eine gewisse Schwäche der chinesischen Ökonomie ein“, sagt Galina
Kolev vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. „Das dürfte sich
negativ auf die weltwirtschaftlichen Aussichten auswirken.“
Seit Dienstag hat die chinesische Nationalbank den Kurs der Landeswährung
Yuan um gut vier Prozent gedrückt. Während am Wochenanfang 6,8 Yuan auf
einen Euro kamen, waren es am Donnerstag schon 7,1. „Und die Zeichen deuten
auf weitere Abwertungen hin“, so Kolev. Mit sieben Prozent pro Jahr ist das
Wachstum der chinesischen Wirtschaft zwar noch immer hoch, aber es geht
zurück. Deshalb will die Nationalbank ihre Unternehmen unterstützen.
Sinkt der Kurs des Yuan im Verhältnis zu Euro und Dollar, geben die
chinesischen Exportpreise nach. Textilien und Elektronikartikel aus Fernost
könnten für deutsche VerbraucherInnen billiger werden. Umgekehrt stellt die
Abwertung für die deutsche Wirtschaft eine potenzielle Belastung dar. Denn
deutsche Exporte nach China werden dort teurer. Chinesische Kunden müssen
mehr für einen Audi, BMW oder Mercedes bezahlen, ebenso für Maschinen,
Kraftwerke oder Züge.
China ist nach Frankreich, den USA und Großbritannien der viertgrößte
Exportmarkt für deutsche Produkte. Rund 75 Milliarden Euro betrug der Wert
der Ausfuhren 2014 – gut sieben Prozent aller hiesigen Exporte. Trotzdem
seien höhere Preise in China „für sich genommen keine akute Bedrohung für
die deutsche Konjunktur“, sagt Maximilian Podstawski vom Deutschen Institut
für Wirtschaftsforschung in Berlin. Schließlich sei der Yuan zuvor eine
Weile lang deutlich überbewertet gewesen. Exporte von Investitionsgütern
wie Maschinen und Anlagen reagierten zudem weniger sensibel auf
Preisschwankungen.
Das eigentliche Problem sieht auch Podstawski in „einer nachlassenden
konjunkturellen Dynamik in China“. Wenn das Wachstum in der zweitgrößten
Volkswirtschaft des Globus abnimmt, kann das auch woanders zur
Verlangsamung führen. Ökonomin Kolev befürchtet, dass die Entwicklung in
China zur globalen Unsicherheit beiträgt. Ohnehin würden Krisen wie in der
Ukraine, im Nahen Osten und im Zusammenhang mit dem Euro die
Investitionsbereitschaft der Unternehmen schwächen.
13 Aug 2015
## AUTOREN
Hannes Koch
## TAGS
Export
Yuan
China
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
China
China
BRICS
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