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# taz.de -- Kolumne American Pie: Thronfolge geklärt​
> Die Dallas Mavericks rüsten für die nächste NBA-Saison auf. Mit DeAndre
> Jordan können sie Dirk Nowitzki endlich einen Topstar zur Seite stellen​.
Bild: Soll unter dem Korb für Ordnung sorgen: DeAndre Jordan.
Seit dem Wochenende ist es offiziell: DeAndre Jordan spielt künftig
Basketball für die Dallas Mavericks. Dass der begehrte Center von den Los
Angeles Clippers nach Texas wechselt, bedeutet aber auch: Dirk Nowitzki
spielt künftig nur noch die zweite Geige in dem Klub, dessen
unangefochtener Superstar er seit über einem Jahrzehnt ist.
Eine Rolle, die ganz im Sinne des Deutschen ist. Der ist gerade 37 Jahre
alt geworden und realistisch genug zu wissen, dass seine allerbesten Tage
vorbei sind. Jordan dagegen ist erst 26. Ihm trauen die Mavericks zu, nicht
nur sportlich die Fähigkeiten von Nowitzki zu ergänzen, sondern ihn auf
lange Sicht auch als Aushängeschild zu ersetzen. „Für uns ist DeAndre ein
Typ wie Shaq“, sagte Mavericks-Besitzer Marc Cuban, nachdem Jordan seinen
Vierjahresvertrag unterschrieben hatte, der ihm 80 Millionen Dollar
garantiert.
Die Vergleiche mit dem legendären Shaquille O’Neal kommen sicherlich
verfrüht, aber tatsächlich ist Jordan aktuell einer der Besten unter dem
Korb. Vor allem in der Defensive ist der 2,11-Meter-Center mit seinen 120
Kilo Muskelmasse eine Macht, holt Rebounds wie kein Zweiter und blockt
immer wieder Versuche aus Nahdistanz.
In der Offensive kam Jordan in der vergangenen Saison auf eine sagenhafte
Trefferquote von 71 Prozent aus dem Feld. Die war allerdings vor allem
deshalb so gut, weil Jordan bei den Clippers nur eine sehr beschränkte
Rolle im Angriff spielte: Er durfte Dunks und simple Korbleger versenken,
am liebsten nach den Offensiv-Rebounds, die er sich selbst erkämpft hatte.
Aber extra für ihn einstudierte Spielzüge gab es nicht bei den Clippers, wo
Chris Paul und Blake Griffin das Sagen hatten.
## Der erste namhafte Neuzugang seit Urzeiten
Bei den Mavericks kommt Jordan hingegen in eine Mannschaft, in der alles
auf ihn zugeschnitten wird. Das mag nicht unwesentlich dazu beigetragen
haben, dass es zum ersten Mal seit Urzeiten gelang, einen tatsächlich
namhaften, etablierten Spieler nach Dallas zu locken. Ähnliche Versuche,
etwa bei Dwight Howard und Carmelo Anthony, waren in den vergangenen Jahren
gescheitert.
Mit Jordan, dem neuen Shooting Guard Wesley Matthews, Nowitzki und dem
allerdings monatelang verletzten Chandler Parsons haben die Mavericks auf
dem Papier eine ziemlich gute Mannschaft. Ob sie aber gut genug ist, damit
Nowitzki auf seine alten Tage noch einen zweiten Meistertitel nach Dallas
holen kann, das ist fraglich.
Heißester Favorit auf den Titel sind mal wieder die San Antonio Spurs, weil
sie bei den Transfers ein noch glücklicheres Händchen bewiesen haben als
Dallas. Dem texanischen Rivalen gelang es, mit LaMarcus Aldrige den
begehrtesten Profi zu ködern, der auf dem Markt war. Auch in San Antonio
findet nun eine geordnete Staffelübergabe statt: Der 29-jährige Alridge
soll dem 39-jährigen Tim Duncan helfen, eine sechste NBA-Meisterschaft zu
gewinnen. Am Ende der kommenden Saison kann sich aber nur einer der beiden
dominierenden Power Forwards ihrer Generation, Duncan oder Nowitzki, in der
Abenddämmerung seiner Karriere noch einmal den Titeltraum erfüllen –
höchstens.
7 Jul 2015
## AUTOREN
Thomas Winkler
## TAGS
Basketball
NBA
Dallas Mavericks
Dirk Nowitzki
San Antonio Spurs
Tom Brady
MLB
Dirk Nowitzki
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