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# taz.de -- Häufige Rekord-Niederschläge: Klimawandel lässt es regnen
> Wetterdaten aus einhundert Jahren wurden ausgewertet. Das Ergebnis: Seit
> 1980 stieg die Zahl der Rekord-Regenfälle deutlich.
Bild: Sie nehmen‘s gelassen. Mehr Regen heißt für sie erstmal: gemütliches…
Potsdam taz | Extreme Niederschläge treten in den vergangenen dreißig
Jahren immer häufiger auf. [1][Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie] des
Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die am Mittwoch im
Magazin Climate Change veröffentlicht wurde. Zentrale Aussage der Arbeit:
Die Häufigkeit von Rekordregenfällen ist seit 1980 weltweit um
durchschnittlich 12 Prozent gestiegen. Die Autoren machen dafür
ausdrücklich den Klimawandel verantwortlich.
Die Forschungsgruppe um den Wissenschaftler Jascha Lehmann hat Messdaten
aus den Jahren 1901 bis 2010 ausgewertet, von Wetterstationen in aller
Welt. Als Rekordregenfälle flossen alle Ereignisse in die Untersuchungen
ein, die eine zuvor nie da gewesene Niederschlagsmenge an einem bestimmten
Ort mit sich brachten.
Die Frequenz, mit der solche Rekorde gebrochen werden, unterliege
natürlichen Schwankungen, so Lehmann. In den letzten 30 Jahren sei aber die
Häufigkeit außergewöhnlich stark gestiegen. Dieser Trend sei nur durch den
Klimawandel zu erklären.
Als Indiz für den Zusammenhang mit der Erderwärmung führen die
ForscherInnen an, dass die untersuchten Entwicklungen mit dem mittleren
Temperaturanstieg einigermaßen kongruent verlaufen. Lehmann liefert dafür
eine schlichte Erklärung: „Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit
kann sie aufnehmen.“ Und das zusätzlich gespeicherte Wasser komme eben in
Form von stärkeren Regenfällen wieder herunter.
Das gelte allerdings nicht überall gleich: Laut PIK gibt es starke
regionale Unterschiede bei der Entwicklung extremer Niederschlagsmengen.
Gegenden mit ohnehin feuchtem Klima seien besonders stark betroffen und
umgekehrt.
Die Veröffentlichungen des PIK werden in der Wissenschaft teils kritisch
aufgenommen. Der Klimaforscher Hans von Storch vom Helmholtz-Zentrum
Geesthacht etwa fordert, die Bestätigung der Ergebnisse durch unabhängige
Dritte abzuwarten. Gerade wegen der großen Zeitspanne und heterogenen
Datenlage sei zumindest Vorsicht geboten.
8 Jul 2015
## LINKS
[1] https://www.pik-potsdam.de/news/press-releases/record-breaking-heavy-rainfa…
## AUTOREN
Jakob Pontius
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