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# taz.de -- Regierungskrise in Polen: Nicht zu den Akten gelegt
> Drei polnische Minister haben ihren Rücktritt eingereicht. Es geht um die
> Verbreitung von Ermittlungsakten im Internet.
Bild: Braucht neues Personal: Regierungschefin Ewa Kopacz.
Warschau dpa | Indiskretionen nach einer bereits ein Jahr zurückliegenden
Abhöraffäre in Polen haben die Warschauer Regierung in Bedrängnis gebracht:
Ermittlungsakten tauchten im Internet auf. Wenige Monate vor den
Parlamentswahlen im Herbst sucht Regierungschefin Ewa Kopacz, klare
Verhältnisse zu schaffen.
Drei Minister mussten zurücktreten, auch Parlamentspräsident Radoslaw
Sikorski kündigte am Mittwochabend an, sein Amt niederzulegen. Über einen
Nachfolger wird vermutlich in den nächsten Tagen entschieden: Bis Freitag
tagt das Warschauer Parlament ohnehin.
Die Abhöraffäre um belauschte Privatgespräche polnischer Politiker hatte im
vergangenen Juni Schlagzeilen gemacht, damals allerdings weitgehend ohne
politische Konsequenzen. Nachdem nun die Fotokopien der Ermittlungsakten zu
dem Fall im Internet auftauchten, haben Kopacz zufolge die betroffenen
Politiker den Rücktritt eingereicht.
Oppositionspolitiker erklärten am Abend jedoch, die Glaubwürdigkeit der
regierenden liberalkonservativen Bürgerplattform (PO) könne dadurch nicht
einfach wieder hergestellt werden. „Wir haben es mit dem Zerfall der PO zu
tun“, sagte Mariusz Blaszczak, Fraktionschef der nationalkonservativen
Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS).
Die PO droht Umfragen zufolge im Herbst ihre Mehrheit im Parlament zu
verlieren. Meinungsforscher sehen die PiS vorne, deren Kandidat Andrzej
Duda im Mai bereits die Präsidentenwahlen für sich entscheiden konnte.
11 Jun 2015
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Polen
Ewa Kopacz
Andrzej Duda
Brüssel
Polen
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