# taz.de -- Finale der Europa League: FC Sevilla verteidigt den Titel | |
> Der spanische Vorjahressieger gewinnt in einem hochklassigen Finale gegen | |
> Dnipro Dnipropetrowsk mit 3:2. Matchwinner ist Sevillas Torjäger Carlos | |
> Bacca. | |
Bild: Überragend: Sevillas Torjäger Carlos Bacca | |
WARSCHAU dpa | Matchwinner Carlos Bacca reckte stolz den Pokal in den | |
Nachthimmel, seine Teamkollegen ließen sich minutenlang von den | |
begeisterten Fans des FC Sevilla feiern. Nach dem 3:2-Erfolg über den | |
tapferen Außenseiter [1][Dnipro Dnipropetrowsk] im Europa-League-Finale in | |
Warschau bejubelten die Spanier ausgelassen ihren historischen vierten | |
Triumph im zweitwichtigsten europäischen Club-Wettbewerb. Die | |
entscheidenden Menschen, Momente und Szenen des Endspiels: | |
Das Spiel: Sevilla stürmte von Beginn an drauf los, wurde aber bereits in | |
der 7. Minute überrascht. Nikola Kalinic schloss einen Konter per Kopf zum | |
1:0 für den ukrainischen Außenseiter ab. Doch Sevilla brauchte nur wenige | |
Minuten, um das Spiel zu drehen. Zunächst gelang dem polnischen | |
Nationalspieler Grzegorz Krychowiak (28.) der Ausgleich. Drei Minuten | |
später traf Sevillas Torjäger Carlos Bacca zum 2:1. Ein direkt verwandelter | |
Freistoß von Dnipros Kapitän Ruslan Rotan (44.) brachte noch vor der Pause | |
den Ausgleich. | |
Der Matchwinner: Mit einer Kolumbien-Fahne um die Hüfte und einem breiten | |
Grinsen eilte Carlos Bacca in Richtung Mannschaftsbus. Der Kolumbianer | |
entschied das Finale mit seinem zweiten Treffer (73.). „Carlos Bacca ist | |
außergewöhnlich. Er ist immer hungrig“, lobte Coach Unai Emery. Bacca | |
selbst meinte: „Dieser Triumph ist einzigartig und ich möchte ihn | |
genießen.“ Insgesamt Sieben Tore gelangen dem 28-Jährigen in dieser | |
Europa-League-Saison. | |
Der Trainer: Der FC Sevilla ist der erste Club, der seinen Titel in der | |
Europa League verteidigt hat – und Unai Emery der erste Trainer, dem dieses | |
Kunststück gelang. „Wenn der Fußball einen schönen Moment liefert, dann | |
muss man ihn ausleben“, sagte er stolz und zufrieden nach den ersten | |
Siegesfeiern. Über seine Zukunft wollte der auch von anderen Clubs | |
umworbene 43-Jährige nicht reden: „Ich habe vor langer Zeit gelernt, dass | |
man in der Gegenwart leben muss“, erklärte er. | |
Der Lohn: Mit dem Erfolg sicherte sich der FC Sevilla auch die Teilnahme an | |
der Champions League in der kommenden Saison. Dort könnten erstmals fünf | |
spanische Clubs in der Gruppenphase spielen, wenn der FC Valencia die | |
Playoffs übersteht. „Dieses Finale zu gewinnen und jetzt in die Champions | |
League einzuziehen – was kann man sich mehr wünschen“, sagte | |
Mittelfeldspieler Ever Banega. | |
Die Siegesfeier: Lange nach Abpfiff machten sich die glücklichen | |
Sevilla-Profis auf den Weg zum Mannschaftsbus – mit Bierflaschen in der | |
Hand und Medaillen um den Hals. Zuvor hatten sie ihren Erfolg bereits | |
ausgelassen mit ihren Anhängern auf dem Rasen des Warschauer Stadions | |
gefeiert, waren vor der Fankurve auf und ab gehüpft, hatten ihre Freunde im | |
rot-weißen Konfettiregen herausgeschrien. „Das ist ein sehr besonderer | |
Moment, den wir komplett auskosten“, sagte Emery. | |
Der Verlierer: Mit leerem Blick saßen die Dnjepr-Spieler auf der | |
Ersatzbank, Torhüter Denis Boiko schlug fassungslos die Hände vor das | |
Gesicht. Der Außenseiter traf zweimal, war nah dran an der Sensation – und | |
stand am Ende mit leeren Händen da. „Sie waren das erfahrenere Team, ich | |
denke, das hat man gesehen“, urteilte Trainer Miron Markewitsch. „Wir haben | |
zu viele Fehler in der Defensive gemacht.“ | |
Der Pechvogel: Dnjeprs Brasilianer Matheus kollabierte in der Schlussphase | |
ohne ersichtlichen Grund und musste nach minutenlanger Behandlung mit einer | |
Trage vom Rasen gebracht werden. Laut dem polnischen Sportportal sport.pl | |
war Matheus kurz vor dem Zusammenbruch unglücklich mit einem | |
Sevilla-Verteidiger zusammengestoßen. Er sei inzwischen wieder bei | |
Bewusstsein und habe eine gebrochene Nase. Dnipro musste das Finale nach | |
Matheus' Ausfall zu zehnt beenden, da das Team bereits dreimal gewechselt | |
hatte. | |
28 May 2015 | |
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