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# taz.de -- Gesprächsabbruch im Tarifkonflikt: Bahn und GDL ruhen am Sonntag
> Die Verhandlungen zwischen Bahn und GDL sind erneut gescheitert. Beide
> Parteien weisen sich gegenseitig die Schuld zu.
Bild: Gehen vorerst wieder getrennte Wege: Weber (l.) und Weselsky (r.)
BERLIN dpa | Im Tarifkonflikt zwischen Lokführergewerkschaft GDL und
Deutscher Bahn ist der Versuch einer Annäherung erneut gescheitert. Die
Gespräche, die beide Seiten am Freitag und Samstag in Berlin führten,
werden am Sonntag nicht mehr fortgesetzt.
Die Verhandlungsdelegation der Bahn habe am Vormittag in Berlin vergeblich
auf die Vertreter der GDL gewartet, sagte eine Bahnsprecherin. Eigentlich
habe man mit der GDL über eine „Gesamtschlichtung“ der festgefahrenen
Verhandlungen sprechen wollen. Zuvor hatte die GDL mitgeteilt, die Bahn
habe die Gespräche am Samstag abgebrochen. Die Bahnsprecherin sagte dazu:
„Die GDL verdreht die Tatsachen.“
Den Verlauf der Gespräche stellten beide Seiten unterschiedlich dar. Die
Bahn legte nach Angaben einer Sprecherin ein neues Angebot zur Einbindung
der Lokrangierführer in ein GDL-Tarifwerk vor. Das sei von der Gegenseite
als „intelligent und machbar“ bezeichnet worden, aber gleichwohl „aus
politischen Gründen“ abgelehnt worden. Die Bahn habe dann vorgeschlagen, in
eine Schlichtung des gesamten Tarifkomplexes zu gehen, was die GDL
ebenfalls abgelehnt habe.
Für die rund 3.000 Lokrangierführer bei der Bahn hat bisher die größere
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Tarifverträge abgeschlossen.
Die GDL verlangt für ihre Mitglieder in dieser und anderen Berufsgruppen
des Zugpersonals nun eigene Tarifverträge. Das ist der Kernpunkt des
Konflikts. Die Bahn will unterschiedliche Tarifverträge für ein und
dieselbe Berufsgruppe vermeiden.
Die GDL kritisierte, dass die Bahn der Gewerkschaft schriftlich mitgeteilt
habe, sie werde keine weiteren Verhandlungen außerhalb eines von ihr
„diktierten Schlichtungsverfahrens“ führen. „Damit verspielt der
Arbeitgeber absichtlich die Chance auf Zwischenergebnisse und anschließende
Schlichtung“, stellte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky fest.
Die GDL-Gremien würden nun über das weitere Vorgehen entscheiden, teilte
die Gewerkschaft mit. Die GDL hat in dem Konflikt bereits acht Mal
gestreikt. Der jüngste Ausstand im Personen- und Güterverkehr Anfang Mai
dauerte fast sechs Tage.
17 May 2015
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Tarifkonflikt
Lokführer
Deutsche Bahn
GDL
GDL
Alexander Dobrindt
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