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# taz.de -- G8-Tornados: Tiefflug mit Foto-Shooting
> Das Wetter war schuld, dass die Bundeswehr-Tornados beim G-8-Gipfel
> direkt über die Köpfe der Demonstranten hinwegflogen. Das behauptet
> jedenfalls Verteidigungsminister Jung (CDU).
Bild: Je besser das Wetter, desto schärfer die Fotos
HANNOVER dpa/afp Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat die
Tiefflüge von Tornados der Bundeswehr vor dem G-8-Gipfel mit dem Wetter
begründet. Der Tiefflug über die Köpfe von Demonstranten hinweg "war keine
Provokation, sondern die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat uns
um Amtshilfe gebeten," sagte Jung am Mittwoch der in Hannover erscheinenden
Neuen Presse. "Nach derzeitigem Stand hat es die Witterungslage offenbar
erforderlich gemacht, im Sichtflug zu fliegen. Deshalb sind die Maschinen
an diesem Tag unterhalb der Wolkendecke geflogen." Er habe angeordnet, den
Sachverhalt abschließend aufzuklären.
Laut Spiegel Online flogen zwei Tornado-Piloten am Morgen des 5. Juni
unterhalb der Grenze von umgerechnet etwa 150 Metern Höhe. Sie hätten eine
in den Jets eingebaute Technik ignoriert, die bei Unterschreiten von 500
Fuß eine akustische Warnung absetzt. Im Zuge der Recherchen bei der
Luftwaffe seien mittlerweile dienstrechtliche Ermittlungen eingeleitet
worden. Zwei Tornado-Jets hatten im Mai und dann am 5. Juni über der
Ortschaft Reddelich in Mecklenburg-Vorpommern mit ihren hoch auflösenden
Kameras Bilder gemacht.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat eine lückenlose Aufklärung des Einsatzes
gefordert. Unter anderem wollen die Abgeordneten die Fotos sehen, die die
Kameras der Aufklärungs-Jets angefertigt haben.
20 Jun 2007
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Protest
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