Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar: Umweltschutz - mit Sicherheit
> Die Autohersteller brauchen bei der Einführung von Ökoautos die
> Unterstützung der Politik. Oder die ringt sich endlich zu einem
> Tempolimit auf Autobahnen durch.
Kleine, umweltfreundliche Autos sind nicht sicher: Das behaupten alle
diejenigen gern, die weiterhin mit riesigen Spritfressern durch die Gegend
brettern wollen. Womöglich fühlen sie sich durch die aktuelle schwedische
Untersuchung bestätigt. Doch dass einige Ökoautos dabei durch den
Sicherheitstest gefallen sind, ist nur die halbe Wahrheit. Der Test hat
zugleich gezeigt, dass es sehr wohl Autos gibt, die einen besonders
niedrigen Verbrauch und den höchsten Sicherheitsstandard in Einklang
bringen.
Dass das nicht für alle gilt, liegt an zwei zentralen Zielkonflikten. Zum
einen sind verbrauchsarme Autos durch moderne Technik oft teurer - so dass
für Hersteller und Kunden die Versuchung besteht, etwa auf einen
Seitenairbag zu verzichten, um den Wagen bezahlbar zu halten. Zum anderen
erhöhen viele Sicherheitstechniken das Gewicht des Autos - und damit
zwangsläufig den Verbrauch.
Diesen Widerspruch zwischen Umwelt, Sicherheit und Preis können Hersteller
und Verbraucher nicht allein lösen. Damit möglichst klimaschonende und
sichere Autos sich durchsetzen, ist auch die Politik gefragt. Schweden
macht es vor: Dort gibt es einen staatlichen Zuschuss von über 1.000 Euro
für ein Auto mit geringem CO2-Ausstoß. Zwar erscheint ein Aufschlag für
umweltschädliche Autos vielen NichtautofahrerInnen gerechter als eine
Prämie für umweltfreundliche. Doch grundsätzlich gehen solche Anreize in
die richtige Richtung - sofern sie um zentrale Sicherheitskriterien ergänzt
werden. In Deutschland wird etwas Vergleichbares nicht diskutiert. Die
Bundesregierung will lediglich die Kfz-Steuer vom CO2-Ausstoß abhängig
machen, um Ökoautos finanziell attraktiver zu machen. Doch hängen diese
Pläne im Kompetenzgerangel zwischen Bund und Ländern fest und sind zudem
halbherzig ausgestaltet.
Eine andere Maßnahme, mit der sich die Ziele Sicherheit und Umweltschutz
perfekt kombinieren ließen, ist in Deutschland immer noch ein Tabu: ein
Tempolimit auf der Autobahn. Das würde nicht nur Millionen Tonnen CO2
einsparen, sondern auch die Unfallzahlen rapide senken - und damit mehr zur
Sicherheit beitragen als so manche aufwendige Technik.
26 Jun 2007
## AUTOREN
M. Kreutzfeldt
## TAGS
Kfz-Steuer
Bürgerinitiative
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bund fehlt Personal für Kfz-Steuer: Notstand in der Boxengasse
Derzeit sind die Länder für den Einzug der Kfz-Steuer zuständig. Ab dem
nächsten Jahr soll der Bund zugreifen. Doch es fehlt anscheinend an
Personal.
Bürgerinitiative offiziell registriert: Tempo 30 für alle EU-Städte
Eine Bürgerinitiative will Tempo 30 in allen Städten Europas. Jetzt wurde
sie von der EU-Kommission registriert und sammelt Unterschriften.
Studie: Jedes zweite "Öko"-Auto unsicher
Schweden unterstützt Käufer von Autos mit geringem CO2-Ausstoß. Doch
skandinavische Forscher warnen vor mangelnder Sicherheit vieler Modelle.
Autos: "Klimaanlage kann ökologisch sein"
Mehr Sicherheit bedeutet auch mehr Umweltschutz, sagt Eckehard Schnieder
von der Uni Braunschweig. Druck auf die Wirtschaft sei nötig.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.