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# taz.de -- Türkne und Kurden: Sorge vor neuer Gewalt in Kreuzberg
> Der Konflikt zwischen Kurden und Türken in Berlin schwelt weiter: Am
> Sonntag ist erneut eine Kurden-Demo geplant. Die Polizei rechnet mit
> 1.000 Teilnehmern.
Bild: Sieht nicht jeder gern: Demonstrierender Kurde in Berlin
Kreuzberg wird auch am kommenden Wochenende wieder im Zeichen des Konflikts
zwischen Türken und Kurden stehen: Für Sonntag hat eine kurdische
Organisation eine Demonstration angemeldet. Die Polizei rechnet mit rund
1.000 Teilnehmern. Heute Nachmittag wollen linke türkische und kurdische
Gruppen auf die Straße gehen, der Polizei lag am Donnerstag aber noch keine
Anmeldung vor. Man sei auf mögliche Proteste vorbereitet, so ein
Polizeisprecher. Beobachter befürchten, dass es erneut zu Ausschreitungen
kommt.
Am Samstag hatten zunächst Kurden friedlich gegen das türkische Militär
protestiert. Am Sonntag demonstrierten wiederum Türken gegen die kurdische
Separatistenorganisation PKK. Danach gab es am Kottbusser Tor heftige
Krawalle und 15 Festnahmen. Die Behörden machen vor allem Jugendliche für
die Gewalt verantwortlich.
Der Berliner Verfassungsschutz befürchtet weitere Zusammenstöße. "Wir
müssen vorsichtig sein", sagt die Leiterin Claudia Schmid. In der
Hauptstadt leben nach ihren Erkenntnissen etwa 300 Mitglieder der "Grauen
Wölfe" - der wichtigsten ultra-nationalistischen Türkenorganisation - und
etwa 1.000 Anhänger der PKK-Nachfolgeorganisation Kongra Gel.
Auch Kemal Ertekin vom Türkisch-Deutschen Unternehmerverband hält es für
möglich, dass es wieder zu Krawallen kommt. PKK-Sympathisanten könnten die
Demonstrationen für ihre Zwecke nutzen, glaubt er. Riza Baran von der
Kurdischen Demokratischen Gemeinde dagegen rechnet mit einem friedlichen
Ablauf. Er habe mit den Veranstaltern der Sonntagsdemo gesprochen. "Sie
wollen gegen den Einmarsch im Nordirak, aber auch gegen die Gewalt am
letzten Wochenende demonstrieren." Der Gesundheitszustand des PKK-Gründers
Abdullah Öcalan solle ebenfalls thematisiert werden. Der Zug startet um 14
Uhr am Hermannplatz und führt zum Kottbusser Tor.
Vertreter türkischer Vereine haben sich gestern mit Innensenator Ehrhart
Körting (SPD) getroffen. Mehrere Teilnehmer berichteten, man habe sich
gemeinsam gegen die Gewalt ausgesprochen. Integrationssenatorin Heidi
Knake-Werner (Linke) kündigte derweil eine Zusammenarbeit mit türkischen
und kurdischen Elternvereinen an, "um die Unruhe bei Jugendlichen zu
dämpfen".
1 Nov 2007
## AUTOREN
Antje Lang-Lendorff
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