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# taz.de -- Neue Erbschaftssteuer: Koalition findet Kompromiss
> Die Koalition beschließt höhere Freibeträge für Ehegatten und Kinder.
> Dafür müssen entfernte Verwandte jetzt mehr Steuern zahlen.
Bild: Villa geererbt? Ehegatten müssen bis zu einem Immobilienwert von 500.000…
BERLIN taz Weniger Menschen sollen künftig Steuern auf ihre Erbschaften
zahlen als heute. Darauf haben sich gestern die Spitzen der großen
Koalition geeinigt. Rückwirkend ab 1. Januar 2007 werden höhere Freibeträge
für Ehegatten, Kinder und Enkel gelten.
Eine Witwe, die von ihrem verstorbenen Mann ein Haus erbt, braucht künftig
bis zu einem Immobilienwert von 500.000 Euro keine Steuern mehr zu
überweisen. Gegenwärtig liegt der Freibetrag noch bei 307.000 Euro. Kinder
haben künftig einen Freibetrag von 400.000 Euro (bislang 205.000), Enkel
von 200.000 Euro (51.200). Die Koalition will damit höhere Immobilienwerte
ausgleichen, die sie auf Anordnung des Bundesverfassungsgerichts zur
Grundlage der Berechnung machen muss. Damit die Einnahmen aus der
Erbschaftsteuer aber nicht unter 4 Milliarden Euro pro Jahr sinken, sollen
entferntere Verwandte mehr zahlen. Bei dieser Gruppe werden die höheren
Immobilienwerte nicht durch großzügige Freibeträge ausgeglichen. Die heute
geltenden Steuersätze will die große Koalition in allen drei Steuerklassen
beibehalten. Für nichteheliche Lebenspartner bleibt es zwar bei den
schlechteren Steuersätzen, sie erhalten aber bessere Freibeträge.
Begünstigt werden außerdem die Erben von Firmen. 85 Prozent des vererbten
Unternehmenswertes sollen nicht mehr besteuert werden, wenn der Betrieb 15
Jahre lang fortgeführt wird und eine bestimmte Lohnsumme an die
Beschäftigten auszahlt. Die eigentlich fällige Erbschaftsteuer wird in
diesen Fällen gestundet. Der Kompromiss soll noch dieses Jahr Gesetz
werden.
6 Nov 2007
## AUTOREN
Hannes Koch
## TAGS
Erbschaftsteuer
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