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# taz.de -- Nach Einigung beim Mindestlohn: Arbeitgeberverband jammert
> Florian Gerster, Chef des Arbeitgeberverbandes, will gegen die Höhe des
> Lohnes vorgehen. Unterdessen fordert Peter Struck (SPD) verbindliche
> Mindestlöhne für ganz Deutschland.
Bild: Kann sich nur einen deutlich niedrigeren Mindeslohn zwischen 6 und 7,50 �…
BERLIN taz Schon in vier Wochen wird es konkret. Dann müssen die neuen
Postdienstleister wie PIN und TNT ihren Briefzustellern einen Stundenlohn
von bis zu 9,80 Euro zahlen, den von der großen Koalition beschlossenen
Mindestlohn. "Die Einführung könnte 20.000 Arbeitsplätze kosten", sagte am
Freitag der Präsident des Arbeitgeberverbands Neue Brief- und
Zustelldienste, Florian Gerster. Erste Entlassungen, besonders im Osten,
seien schon in den kommenden Wochen möglich.
Gerster verurteilte die Festlegung der Mindestlöhne im Briefdienst als
einen "einmaligen Fall in der deutschen Wirtschaftsgeschichte". Damit würde
ein "Schutzzaun" um einen Monopolisten, nämlich die Post AG, errichtet. Bei
den neuen Postdienstleistern hingegen seien Arbeitsplätze in "fünfstelliger
Zahl" gefährdet, auch könnte dort neue Beschäftigung gar nicht erst
entstehen.
Die Regierungskoalition hatte sich am Donnerstag auf Lohnuntergrenzen
geeinigt, die für Briefzusteller im Westen 9,80 Euro und im Osten 9 Euro
die Stunde vorsehen. Die sonstigen Beschäftigten in den Briefdiensten
sollen 8,40 Euro, beziehungsweise im Osten 8 Euro die Stunde bekommen.
Dieser von den Tarifparteien vereinbarte Lohn soll im Rahmen des
Entsendegesetzes von der Regierung für allgemein verbindlich erklärt werden
und würde dann vom 1. Januar an sowohl die Lohnuntergrenze für
Briefzusteller bei der Post AG als auch bei den neuen privaten Anbietern
wie PIN, TNT und anderen darstellen.
Bei rund 30.000 Beschäftigten der neuen Dienstleister müssten dadurch die
Löhne zum 1. Januar erhöht werden, erklärte am Freitag Bernd Jäger,
stellvertretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Neue Brief- und
Zustelldienste. Im Durchschnitt zahlen die neuen Anbieter ihren
Beschäftigten bisher nur einen Stundenlohn von 7,33 Euro brutto die Stunde.
Gerster erklärte, der Verband wolle die "rechtlichen Möglichkeiten" prüfen,
gegen den Mindestlohn vorzugehen. Er forderte eine Orientierung am
geforderten gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 Euro.
Regierungspolitiker stritten unterdessen gestern über Mindestlöhne für
weitere Branchen. Die SPD wolle verbindliche Mindestlöhne für alle in
Deutschland, sagte der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Peter Struck, in der
ARD, "das heißt, es geht immer weiter." Anwärter für weitere
Lohnuntergrenzen nach dem Entsendegesetz seien die Leiharbeitsbranche und
das Überwachungsgewerbe.
1 Dec 2007
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
Barbara Dribbusch
## TAGS
Liebeserklärung
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