| # taz.de -- Bäderbetriebe nicht mehr flüssig: Schwimmbädern droht Schließung | |
| > Sieben Hallenbäder stehen auf einer schwarzen Liste der Berliner | |
| > Bäder-Betriebe. Bei weiter steigenden Kosten und sinkenden Zuschüssen | |
| > sollen sie schließen. | |
| Bild: Hoffentlich springt er nicht ins Trockene | |
| m Poker um die künftige Finanzierung der Berliner Bäder-Betriebe ist auch | |
| die Schließung von Bädern kein Tabu mehr. Dies geht aus einem | |
| Zwischenbericht von Innen- und Sportsenator Ehrhart Körting (SPD) für ein | |
| Berliner Bäderkonzept hervor, der bereits im Dezember im Senat beschlossen, | |
| aber erst jetzt bekannt wurde. Im schlimmsten Falle, heißt es darin, | |
| müssten sieben Hallenbäder geschlossen werden. Außerdem sollen die Frei- | |
| und Sommerbäder entweder geschlossen, privatisiert oder verpachtet werden. | |
| Die Schließung von sieben Hallenbädern gehört zum Worst-Case-Szenario des | |
| Bäderkonzepts, das die Bäder-Betriebe im Auftrag der Sportverwaltung und | |
| des Abgeordnetenhauses zusammen mit einem externen Gutachter erarbeitet | |
| haben. Konkret betroffen wären dabei die Schwimmbäder auf der Fischerinsel | |
| in Mitte, in der Thomas-Mann-Straße in Prenzlauer Berg, der Sewanstraße in | |
| Lichtenberg, der Finckensteinallee in Lichterfelde, in Baumschulenweg | |
| (Treptow) und die Kombibäder Seestraße in Wedding und Spandau-Süd. | |
| Nach Bekanntwerden des Szenarios war Bäderchef Klaus Lipinsky allerdings | |
| bemüht, die Wogen zu glätten. "Schließungen wird es nur geben", sagte | |
| Lipinsky der taz, "wenn die Kosten weiter steigen und der Senat die | |
| Zuschüsse für die Bäder-Betriebe absenkt." In den nächsten beiden Jahren | |
| aber, so Lipinsky, sei eine Schließung "definitiv ausgeschlossen". | |
| Tatsächlich ist der Senat im Doppelhaushalt 2008/2009 den Bäder-Betrieben | |
| entgegengekommen. 2008 bekommt Lipinsky 40 Millionen Euro aus dem | |
| Landeshaushalt. 41,6 Millionen hatte der Bäderchef gefordert. Darüber | |
| hinaus haben die Bäder-Betriebe bis 2012 insgesamt 50 Millionen Euro zur | |
| Verfügung, um den Sanierungsstau in den oft maroden Anlagen abzubauen. Mit | |
| dem Geld, das aus dem Verkauf der ehemals landeseigenen | |
| Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG) stammt, können nach Ansicht des | |
| sportpolitischen Sprechers der SPD, Markus Pauzenberger, sämtliche | |
| Hallenbäder saniert werden. | |
| Gleichwohl will Pauzenberger noch keine Entwarnung geben. "Uns geht es | |
| darum, die Berliner Bäderlandschaft langfristig zu sichern." Aus diesem | |
| Grunde habe man von den Bäderbetrieben gefordert, ein langfristiges Konzept | |
| vorzulegen. "Welches Szenario tatsächlich eintritt, entscheidet sich erst, | |
| wenn wir abschließend über das Bäderkonzept diskutiert haben", so | |
| Pauzenberger. | |
| Immerhin ist im Senatsbeschluss vom Dezember auch ein Szenario enthalten, | |
| das nur den Verkauf, die Schließung und die Verpachtung der Frei- und | |
| Sommerbäder, aber keine Schließung von Hallenbädern vorsieht. Für SPD-Mann | |
| Pauzenberger wäre das kein Beinbruch, "zumal ja schon jetzt die meisten | |
| Sommerbäder verpachtet werden". Die Berliner SPD hat deshalb vorsorglich | |
| schon ein Ranking aufgestellt: "An erster Stelle steht die Sanierung und | |
| der Erhalt der Freibäder, dann kommen die Somme | |
| 8 Jan 2008 | |
| ## AUTOREN | |
| Uwe Rada | |
| ## TAGS | |
| Spree | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Spree-Flussschwimmbad in Planung: Schwimmend durch die Stadtmitte | |
| Der Verein Flussbad Berlin e. V. plant, einen Abschnitt der Spree in ein | |
| Badegewässer umzuwandeln – mit positiven Nebeneffekten für Natur und | |
| Kultur. |