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# taz.de -- Internationale Kritik an Peking: Aufforderung zur Mäßigung
> Heftige Kritik an China: Nach der brutalen Unterdrückung friedlicher
> Proteste in Tibet fordern die USA und Deutschland die chinesische
> Regierung zur Zurückhaltung auf.
Bild: Internationale Kritik am Vorgehen Chinas: Protestanten in Belgien.
BERLIN taz/ap Chinas Regierung steht nach den blutigen Protesten in Tibet
und der Unterdrückung friedlicher Proteste von Mönchen international in der
Kritik. So rief US-Außenministerin Condoleezza Rice am Samstag China zur
Zurückhaltung gegenüber tibetischen Demonstranten auf. Sie forderte die
Freilassung derjenigen, die lediglich wegen ihrer Meinungsäußerungen
inhaftiert worden seien.
Der deutsche Regierungssprecher Ulrich Wilhelm forderte im Namen der
Kanzlerin Demonstranten wie Sicherheitskräfte in Tibet zur Mäßigung auf.
"Nur über einen friedlichen und direkten Dialog zwischen der chinesischen
Regierung und dem Dalai Lama kann eine nachhaltige Lösung der Tibetfrage
gefunden werden", so Wilhelm. Berlin unterstütze den Anspruch der Tibeter
auf religiöse und kulturelle Autonomie, verfolge aber eine
"Ein-China-Politik" und wende sich gegen separatistische Bestrebungen.
Merkel hatte im September mit einem Empfang des Dalai Lama im Kanzleramt
Peking erzürnt.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier forderte am Sonntag in einem
Telefonat mit seinem chinesischen Amtskollegen Yang Jiechi ein Ende der
Gewalt in Tibet. Laut Auswärtigem Amt appellierte er an Yang,
"größtmögliche Transparenz über die Ereignisse in Tibet herzustellen".
Amnesty international forderte eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle
in Tibet sowie eine Diskussion im gegenwärtig tagenden
UN-Menschenrechtsrat.
In vielen westlichen Städten demonstrierten am Wochenende Exiltibeter vor
Vertretungen Chinas. In Sydney, Zürich und New York kam es dabei zu Gewalt.
In Deutschland gab es friedliche Proteste in Berlin, Hamburg, Düsseldorf,
Freiburg und Frankfurt/Main. Auch in Indien und Nepals Hauptstadt Kathmandu
kam es wieder zu Protesten. Dort waren letzten Woche tibetische Proteste
gewaltsam unterbunden worden.
In Taiwan, das Peking als abtrünnige Provinz betrachtet, könnte sich Chinas
Vorgehen auf die Präsidentschaftswahlen am Samstag auswirken. Der Kandidat
der chinakritischen regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) lag
bisher in Umfragen hinter dem chinafreundlicheren Kandidaten der Kuomintag
(KMT) zurück. SVEN HANSEN
17 Mar 2008
## AUTOREN
Sven Hansen
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