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# taz.de -- Contra: Hierbleiben ist die Kür
> Berlins Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit will zu den olympischen
> Spielen in Peking. Die SPD-Agrumente dafür sind peinlich.
Bild: Wowereit startet durch: Nächtes Jahr ist die Leichtathletik-WM in Berlin
Bis Dienstag hatte die SPD ein Problem. Walter Momper wollte nicht
einsehen, dass es angesichts der Unterdrückung in Tibet wenig passend
erscheint, die Olympischen Spiele mit seiner Anwesenheit zu schmücken. Nun
hat die SPD gleich zwei Probleme. Sie hat nach heftiger Kritik Berlins
obersten Grüßonkel disqualifiziert - und muss nun begründen, warum mit
Klaus Wowereit ein tatsächlich wichtiger Sozialdemokrat nach China fahren
darf.
Dieser Spagat wird ihr nicht gelingen. Schon gar nicht, wenn sie die Kritik
an der Reise als peinlich einzustufen versucht. Peinlich ist vielmehr die
Behauptung, Berlin müsse sich als Ausrichter der Leichtathletik-WM 2009 in
Peking präsentieren. Denn was würde passieren, wenn Wowereit nicht nach
Peking düsen würde? Müsste Berlin dann die WM wieder abgeben? Keineswegs.
Auch das Argument, man könne die Reise zum Dialog mit Berlins Partnerstadt
über Menschenrechte führen, sticht nicht. Denn niemand verlangt, diesen
Dialog abzubrechen. Wowereit muss sich jedoch fragen lassen, ob er dafür
tatsächlich als Statist zur Selbstbeweihräucherungsparty der chinesischen
Führung jetten muss. Denn zur Kür des politischen Dialogs gehört es, an der
richtigen Stelle demonstrativ auf ein Gespräch zu verzichten.
10 Apr 2008
## AUTOREN
Gereon Asmuth
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SPD und Olympia: Wowereit fackelt nicht lange
Sollen Berlins Politiker Olympia boykottieren? Die Opposition sagt Ja und
will tibetische Flaggen hissen. Die SPD hält das für "verlogen" und plant
eine Reise des Regierenden.
Pro: Symbolpolitik ist nicht alles
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit will zu den olympischen
Spielen in Peking. Zu recht. Denn wer boykottiert, hat sein Pulver
verschossen.
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