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# taz.de -- Ticker der US-Wahlnacht: Yes, he can!
> Demokrat Obama wird neuer Präsident der USA. McCain räumt seine
> Niederlage ein und gratuliert Obama zum Wahlsieg. 93 Prozent der
> Schwarzen wählten Obama, 51 Prozent aller US-Wähler.
Bild: Predigt zum Wahlsieg den Wandel: Obama wird Bush-Nachfolger.
8:30 - Ende des Livetickers
8:20 - Wirtschaftsnobelpreisträger feiert Obama
Auch Paul Krugman, nobelpreistragender Ökonom und Kolumnist der New York
Times, freut sich offenbar über den Sieg von Obama. In seinem Blog der
[1][NYT] scheibt er: "Ein grandioser Sieg für Barack Obama. Und behalten
wir die Kampagne im Gedächtnis, die in ihren letzten Stadium wirklich
andere Regierungsphilosophien vertreten hat. Das hier war nicht wie die
2004-Kampagne, bei der sich im Endeffekt um falsche Änderungen gestritten
wurde (...) Bei dieser Wahl ist Obama stolz für progressive Werte und die
Überlegenheit von progressiver Politik aufgestanden; John McCain dagegen
hat ihn als Sozialisten, als Umverteiler denunziert."
8:05 - Obamas Wahlsieg international begrüßt
Der Wahlsieg des demokratischen Kandidaten Barack Obama bei der
US-Präsidentschaftswahl ist international begrüßt worden. Staats- und
Regierungschefs aus aller Welt gratulierten dem 47-Jährigen am Mittwoch zu
seinem Sieg, darunter Bundespräsident Horst Köhler, Frankreichs Präsident
Nicolas Sarkozy und der britische Premier Gordon Brown. Glückwünsche kamen
auch aus Afghanistan, wo die USA gegen die radikalislamischen Taliban
kämpfen. Die Regierung im Irak rechnete nach eigenen Angaben auch unter dem
künftigen Präsidenten Obama nicht mit einem raschen Truppenabzug der USA.
7:15 - Die Siege in den Heimatstaaten
Die Ergebnisse in den Bundesstaaten, aus denen die beiden Kandidaten
stammen: McCain gewinnt sein Arizona mit 54 zu 45 Prozent. Geht so. Besser
Obama in Illinois mit 61 zu 38 Prozent. In seinem Geburtsstaat Hawaii
hingegen legt der kommende Präsident ein Sahneergebnis hin: 76 zu 23
Prozent nach den ersten Auszählungen auf den Pazifikinseln.
7:00 - Bush hat Obama schon eingeladen
Er solle so schnell er könne das Weiße Haus besuchen, sagte George W. Bush
seiner Sprecherin zufolge gegenüber Obama.
6:47 - Republikaner verlieren den Gouverneursposten in Missouri
Das Amt geht nun mit deutlichem Vorsprung an den Demokraten Nixon.
6:20 - Finger wund gewählt
1.053.791 - das ist die Zahl der Anrufe, die die Obama-Kampagne am Wahltag
getätigt hat, um auch noch die letzten Kurzentschlossenen für die
Demokraten an die Urne zu ziehen.
Kurz vor 6 - Obama tritt auf
In Chicago tritt er vor über Hundertausend seiner Anhänger - und lässt sich
für seinen Wahlsieg feiern. "Es hat lange gedauert: Der Wechsel ist nach
Amerika gekommen", sagt er in seiner Rede. Und weiter: "McCain hat für
unser Land Opfer gebracht, die wir uns nicht vorstellen können. Ich
gratuliere ihm und freue mich darauf, mit ihm zu arbeiten."
Nach solchen Höflichkeiten lobt er sich selbst und seine Anhänger: Es sei
die "beste Wahlkampagne" gewesen, die Amerika je erlebt habe. Die Wahl habe
bewiesen, dass es wirklich im Wortsinne Vereinigte Staaten von Amerika
seien, über alle sozialen und ethnischen Grenzen hinweg.
Das sei "ein Beweis der Macht der Demokratie", sagt ein strahlender Obama.
In Redepausen skandierten seine Anhänger "Yes, we can".
Er erinnert an die Soldaten in Irak und Afghanistan, die in diesem Moment
in der Wüste aufwachten. Und erklärte: "Ich weiß, die Regierung kann nicht
alle Probleme lösen. Aber ich werde immer aufrichtig sein, was die Probleme
sind, vor denen wir stehen."
Die 106 Jahre alte Frau
Obama erinnert an eine 106 Jahre alte Frau, die heute zur Wahl gegangen
sei: Ann Nixon Cooper. Diese Frau sei eine Generation nach der Sklaverei
geboren worden. Er erinnert an das, was sie in über einem Jahrhundert
erlebt hat: Die Unterdrückung der Frau. Die Rezession in den Dreißiger
Jahren. Den Angriff auf Pearl Harbour. Der Kampf gegen die Rassentrennung.
Den Prediger Martin Luther King. Den Fall der Mauer in Berlin. Und nach
jeder Episode, die er skizziert, sagt er "Yes, we can" - und nach einer
Weile stimmen seine Zuhörer ein.
"Diese Frau hat erlebt, wie Amerika sich ändern kann.", sagt Obama
schließlich. "Yes, we can." Das klingt wie eine Predigt. Und ist wohl auch
so gemeint. Ann Nixon Cooper hatte CNN-Moderator Don Lemon erklärt, sie
habe sich geschworen, nicht zu sterben, bevor ein Schwarzer Präsident
werde.
5:50 - Jungwähler für Obama
Bei den Wählern unter 30 führt Obama mit 66 zu 33 Prozent - damit schneiden
die Demokraten in dieser Gruppe weitaus besser ab als bei früheren Wahlen.
Bei den Erstwählern führt er mit 71 zu 29 Prozent. Vor vier Jahren bei
Kerry waren es nur 53 zu 46 Prozent.
Das "Blut schwarzer Sklaven"
Bei den Schwarzen Wählern gewinnt Obama mit 96 zu 3 Prozent. Der schwarze
Kongressabgeordnete Danny K. Davis sagt zur taz: "Diese Nacht ist die
Erfuellung von Träumen, die schon tot waren. Dieser Erfolg ist errungen mit
dem Blut von Generationen schwarzer Sklaven."
5:40 - Freudensprung des Dollars
Nach der Wahl von Barack Obama zum neuen Präsidenten der USA hat der Dollar
gegenüber dem Euro zugelegt. Der Euro, der im Vormittagshandel an den
asiatischen Börsen mit einem Minus von 0,2 Prozent praktisch stabil
geblieben war, gab nach den ersten Meldungen über Obamas Wahlsieg um 0,9
Prozent nach.
5:36 - Obama bittet McCain um Hilfe
Der Wahlsieger Barack Obama hat den unterlegenen Präsidentschaftskandidaten
John McCain's um Mithilfe bei der Führung der USA gebeten. Obamas Sprecher
Robert Gibbs sagte, McCain habe Obama um 23.00 Uhr angerufen und seine
Niederlage eingeräumt. Obama habe McCain gedankt und ihm gesagt, dass er
einen harten Wahlkampf geführt habe. Dabei habe sich der republikanische
Politiker stets ehrenhaft verhalten. Obama sagte nach Angaben seines
Sprechers zu McCain: "Ich brauche ihre Hilfe, Sie sind ein Führer in so
vielen wichtigen Fragen."
Senatorin Hillary Clinton gratulierte Obama in der Zwischenzeit ebenfalls.
5:30 - Bush gratuliert Obama
Laut Fernsehberichten hat auch US-Präsident Bush dem Demokraten Obama zum
Wahlsieg gratuliert.
5:20 - McCain gratuliert Obama zum Wahlsieg
Unter dem Buhen seiner Anhänger verkündet der republikanische Kandidat
McCain, dass er seinem Herausforderer Obama zum Wahlsieg gratuliert hat.
"Das amerikanische Volk hat gesprochen und es hat klar gesprochen", sagte
McCain vor Unterstützern in Phoenix im Bundesstaat Arizona.
"Wir haben so hart gekämpft wie wir konnten. Aber obwohl wir gescheitert
sind, der Fehler ist nicht Eurer, er ist meiner", so der Republikaner
weiter. Am Tag nach der Wahl müsse die Zusammenarbeit über alle
Parteigrenzen hinweg beginnen, um den großen Herausforderungen gerecht zu
werden, sagte er unter Buhrufen und Pfiffen aus seiner Anhängerschaft.
McCain sprach von einer historischen Wahl und einer besonderen Stunde für
die Schwarzen in Amerika. Er dankte auch seiner Vize-Kandidatin Sarah
Palin.
Auch die Westküstenstaaten Kalifornien, Washington und Oregon stimmen für
Obama.
5:00 - Obama gewinnt Florida
Barack Obama wird neuer Präsident der USA. Er liegt laut Hochrechnung auch
im Swing State Florida vor Konkurrent McCain. Überall im Land brach
tosender Jubel unter Hunderttausenden Obama-Anhängern aus, als mehrere
Sender die Nachricht kurz nach 23.00 Uhr Ostküstenzeit (0500 MEZ Mittwoch)
verbreiteten.
Mit lautem Jubel quittieren mehr als Hunderttausend Anhänger im Chicagoer
Grant Park die Hochrechnung bei CNN. Die Gaeste der beiden Kandidaten Obama
und Biden stürmen aus den extra für sie aufgestellten Festzelten, drängen
zu den überall aufgestellten TV-Leinwänden.
Im Fernsehen waren Bilder von Jesse Jackson zu sehen, der mit Tränen in den
Augen auf Obamas Wahlkampfparty in Chicago stand.
4:45 - Es sieht sehr gut aus für Obama
Sowohl in Virginia wie auch in Florida liegt er bei den Auszählungen knapp
vorn, auch wenn sich CNN und NBC noch nicht zutrauen, zu entscheiden. Fox
meldet dagegen, Virginia geht an Obama. Das wäre der Sieg.
4:35 - McCains traurige Wahlparty
Traurige Veranstaltung: [2][Gawker.com] zeigt Bilder von der McCain-Party
aus Ohio. Besonders bedröppelt hängt ein riesiges Banner mit "Victory in
Ohio" in der Gegend herum...
4:28 - Kubaner für Obama
Während landesweit weiter Stimmen ausgezählt werden, startet im Fernsehen
bereits die Analyse der Wahl: 35 Prozent der Kubaner in Florida sollen für
Obama gestimmt haben - und das, obwohl die McCain-Kampagne in letzter
Minute gezielt versuchte, antikommunistische Resentiments der kubanischen
Community zu schüren, die traditionell eher republikanisch stimmt - ein
überraschend gutes Ergebnis für den Demokraten.
Insgesamt stimmten laut [3][CNN-Informationen] 67 Prozent der Latino-Wähler
für Obama und nur 30 Prozent für McCain.
4:12 - Wahlsieg für Marihuana-Anhänger in zwei Bundesstaaten
In Michigan und Massachusetts haben die Wähler sich für eine Lockerung der
strikten Drogengesetze ausgesprochen. Nach ersten Hochrechnungen stimmte
die Mehrzahl der Wähler in Massachusetts bei einer Volksabstimmung für die
Abschaffung harter Strafen für den Besitz geringer Mengen Marihuana. Statt
einer strafrechtlichen Verfolgung erwachsener Bürger, die bis zu 28 Gramm
der Droge besitzen, soll es künftig nur noch Bußgelder geben.
In Michigan wurde die Verwendung von Marihuana für medizinische Zwecke
gebilligt. Michigan ist damit der 13. US-Staat, in dem Patienten mit
ärztlicher Genehmigung unter bestimmten Bedingungen Zugang zu der Droge
haben.
Und: Das Onlinemagazin [4][slate.com] freut sich früh - und titelt schon
jetzt: "President Obama - He won Ohio. He's going to the White House."
4:05 - Texas an McCain, Iowa an Obama
Erwartungsgemäß gehen die Bundesstaaten Louisiana, Texas, Mississippi und
Utah an John McCain, Obama gewinnt Iowa und New Mexico. Ergebnis: 207
Wahlmänner für Obama, 129 für McCain.
Das bedeutet auch, dass Obama den Republikanern mit Iowa, New Mexico und
Ohio bereits drei Staaten abnehmen konnte - sein Herausforderer McCain
konnte dagegen keinen einzigen 2004 von Demokraten gewonnen Staat holen.
3:51 - Wie sähe es bei Verhältniswahlrecht aus?
Würde in den USA wie in Deutschland und vielen anderen Demokratien mit
Verhältniswahlrecht über ihren Präsidenten abstimmen, wäre es ein Kopf an
Kopf-Rennen: Bislang stimmten 18,8 Millionen der Wähler für Obama, 18,5
Millionen für einen neuen Präsidenten McCain.
3:42 - Es wird knapp für McCain
Es wird knapp für McCain: MSNBC zufolge hat hat Obama schon 200 Wahlmänner
auf seiner Seite, McCain erst 90. Laut CNN-Berechnungen sind es 199 (Obama)
zu 78 (McCain).
3:22 - Obama gewinnt Ohio
Fox meldet nach eigenen Projektionen, Swing-State Ohio geht an Obama - und
wechselt damit zu den Demokraten. ABC und CBS bestätigen. Das ist der erste
wichtige Schritt zu einem möglichen Sieg von Obama. Ein Schlag für McCain -
denn in den letzten 100 Jahren ist es kein Republikaner Präsident geworden,
der in Ohio verloren hat...
3:00 - Obama 175, McCain 70
In New York, Michigan, Minnesota, Wisconsin und Rhode Island gewinnt Obama
die Mehrheit, Kansas, Wyoming und North Dakota gehen an McCain.
"Es ist ein guter Zeitpunkt, eine Pizza zu bestellen", so der MSNBC-Anchor
- denn jetzt könne es noch Stunden weitergehen.
2:50 - Rennen in Indiana und Virginia noch offen
Doch noch immer hat Obama keinen einzigen Staat, der bei den letzten Wahlen
in republikanischer Hand war, für sich entscheiden können. Vor allem in den
als wichtig geltenden Swing States Indiana und Virginia liegen beide
Kandidaten Kopf an Kopf - und auch in Florida ist noch nichts entschieden.
Um 3 Uhr werden fünfzehn weitere Bundesstaaten ihre Wahllokale schließen.
2:30 - Alabama und Georgia geht an McCain
Nach Prognosen von MSNBC hat Republikaner John McCain in den Bundesstaaten
Alabama und Georgia die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen können.
Damit kann er nun 58 Wahlmänner auf seiner Seite verbuchen.
Derweil strömen tausende Obama-Anhänger auf die Feier von Barack Obama in
Chicago. Bis zu einer Million Menschen werden dort erwartet.
2:10 - Obama siegt in Pennsylvania
Obama hat nach Angaben von US-Sendern die Wahl im umkämpften US-Bundesstaat
Pennsylvania und New Hampshire gewonnen. Die Sender ABC und NBC vermeldeten
das Ergebnis unter Berufung auf eigene Hochrechnungen. Pennsylvania war
einer der am härtesten umfochtenen Staaten zwischen Obama und dem
Republikaner John McCain.
Pennsylvania gilt als einer von drei entscheidenden Bundesstaaten und
beschert Obama 21 Wahlmänner. Damit kann der Demokrat insgesamt 103
Wahlmänner auf sich vereinen, McCain stagniert bei 34.
2:07 - Schrecksekunde für McCain
Derweil gab es eine Schrecksekunde für den republikanischen Kandidaten
McCain: In letzter Minute musste sein Pilot die Landung in Albuquerque im
Bundesstaat New Mexico abbrechen. McCains Kampagnen-Flugzeug "Straight Air
Talk" befand sich schon im Landeanflug, als der Pilot die Boeing 737 etwa
90 Meter über dem Boden plötzlich wieder hochzog. Nach einer weiteren Runde
setzte die Maschine schließlich unter dem Applaus von Journalisten und
Besatzung sicher auf.
2:00 - Obama gewinnt in sieben Staaten
Obama gewinnt laut Prognosen von CNN und Fox in sieben Bundesstaaten:
Conneticut, Delaware, Illinois, Maine, Maryland, Massachusetts, New Jersey
und der Hauptstadt Washington DC. McCain kann die Wahlen in Oklahoma, South
Carolina und Tennesee für sich entscheiden.
Die Wahllokale in verschiedenen weiteren Staaten sind geschlossen: In
Oklahoma, Pennsylvania, Tennesee, Conneticut, Delaware, District Columbia,
Illinois, Maine, Maryland, Massachusetts, Mississippi, Missouri, New
Hampshire und New Jersey ist die Stimmabgabe abgeschlossen.
Bei den Senatswahlen nehmen die Demokraten den Republikanern einen Sitz ab:
Nach ersten Prognosen des Nachrichtensenders CNN gewinnt Demokrat Mark
Warner in Virginia - er liegt derzeit zehn Prozent vor seinem
republikanischen Rivalen James Gilmore.
1:46 - McCain gewinnt South Carolina
Der republikanische Kandidat John McCain gewinnt im Bundesstaat South
Carolina. Damit kann er 16 Wahlmänner auf seinem Konto verbuchen.
Derweil berichtet die Internetseite [5][Slate.com] von Problemen in
Wahllokalen: Berichtet wird von langen Schlangen, Anträngen, die Wahllokale
länger geöffnet zu halten und von Problemen mit optischen
Wahlscanner-Maschinen - und wird fortlaufend aktualisiert.
1:38 - Die frühen Wähler
Mehr als 31 Millionen US-Amerikaner haben bereits vor dem eigentlichen
Wahltag abgestimmt. Groß war der Run auf die Urnen vor allem in den
umkämpften Staaten.
Eins steht jetzt schon fest: Nie haben so viele Wahlberechtigte in den USA
bereits vor dem eigentlichen Wahltag ihre Stimme abgegeben, wie in diesem
Jahr. Michael McDonald von der George Mason University hat auf seiner
Website genaue Statistiken geführt.
Und die Zahlen sind beeindruckend: Insgesamt haben in den letzten Wochen
bereits 31 Millionen US-Amerikaner gewählt. Gemessen an den letzten
Präsidentschaftswahlen 2004 entspricht das einem Viertel der damals
insgesamt abgegebenen Stimmen.
Vor allem in den umkämpften "Swing-States" ist das Vorab-Wählen beliebt.
Spitzenreiter ist Colorado, wo mehr als 1,7 Millionen Menschen vor dem 4.
November gewählt haben - das sind unglaubliche 80 Prozent der 2004
abgegebenen Stimmen.
Alle Staaten, alle Zahlen gibt es unter:
[6][http://elections.gmu.edu/early_vote_2008.html]
1:25 - Holografische Korrespondentin
Zur ganz besonderen Wahl wartet der US-Nachrichtensender CNN mit
technologischer Innovation auf: Die in Chicago stationierte CNN-Reporterin
Jessica Yellin wurde mit modernster Kameratechnolgie in das zentrale
Wahlstudio "gebeamt". Moderator Wolf Blitzer unterhielt sich mit der
holografisch projiziert Korrespondentin. Eine bislang einmalige Technik,
wie CNN betonte. Mit ihren leuchtenden Konturen erinnere sie Wolf Blitzer
an Prinzessin Leia aus den populären Star-Wars-Filmen.
Die Online-Zeitung Huffington Post berichtet von einer Wählerumfrage aus
Kreisen der Demokraten, laut denen Obama in wichtigen Swing States wie
Floriada, Ohio und Pennsylvania für sich entscheiden, McCain soll in
West-Virginia und Georgia die Nase vorn haben. Allerdings warnt die
Huffington Post, dass diese Zahlen aus demokratischen Quellen nicht
verlässtlich und damit mit Vorsicht zu genießen sind.
1:00 - McCain gewinnt in Kentucky, Obama in Vermon
John McCain hat die Präsidentschaftwahl im US-Staat Kentucky gewonnen,
Barack Obama in Vermont. Damit erhält McCain die ersten acht, Obama die
ersten drei Wahlmännerstimmen. Auch in Georgia, South Carolina und Virginia
schließen die Wahllokale.
In Indiana gibt es dagegen noch kein Ergebnis. Die Wähler in Indiana haben
seit 1964 nicht mehr für einen Demokraten votiert. Laut einer Umfrage der
unabhängigen Wahl-Website RealClearPolitics.com lag Obama in Indiana
zuletzt aber nur noch 1,4 Prozentpunkte hinter seinem republikanischen
Kontrahenten John McCain.
0:00 - Rekordwahlbeteiligung und Schlangen vor den Wahllokalen
Die ersten Wahllokale in Indiana und Kentucky sind geschlossen. Erste
Prognosen der US-Fernsehsender werden in Kürze erwartet.
Bereits eine Stunde später schließen die Wahllokale unter anderen in den
wichtigen Schlachtfeld-Staaten in Florida, Virginia und South Carolina.
Frühestens um etwa zwei bis drei Uhr MEZ dürfte sich abzeichnen, ob Obama
die Wahlen für sich entscheiden können wird.
Nach Behördenangaben sind bei diesen Wahlen so viele Bürger zu den Urnen
geströmt wie nie zuvor. Vielerorts mussten Wähler in langen Schlangen vor
den Wahllokalen warten. Im Swing State Missouri rechnete die Wahlleitung
mit einer Rekordbeteiligung von fast 78 Prozent, in Ohio zeichnet sich nach
dortigen Behörden eine Beteiligung von 80 Prozent ab. Barack Obama hat gute
Chancen, als erster Schwarzer der Geschichte in das Weiße Haus einzuziehen.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise war mit großem Abstand das wichtigste
Thema für die Wähler in den USA, so eine ap-Umfrage. Sechs von zehn Wählern
im ganzen Land nannten die Sorge um die Volkswirtschaft als wichtigsten
Faktor ihrer Wahlentscheidung. Vier von zehn Wählern gaben zudem an, die
finanzielle Situation ihrer Familie habe sich in den vergangenen vier
Jahren verschlechtert.
Etwa die Hälfte der Befragten zeigte sich sehr besorgt, dass die
gegenwärtige Wirtschaftskrise die eigene finanzielle Lage belasten werde.
Ein weiteres Drittel äußerte sich zumindest einigermaßen besorgt.
Gleichwohl gab fast die Hälfte der Wähler an, dass sie eine Verbesserung
der nationalen Wirtschaftslage im nächsten Jahr erwarteten.
Kein anderes Thema, darunter die Energiepolitik, der Irak-Krieg, der
Terrorismus und die Gesundheitsversorgung, hatte bei den Wählern einen
höheren Anteil als zehn Prozent. Die Wählernachfrage beruht auf einer
Stichprobe von nahezu 10.000 Wählern nach ihrer Stimmabgabe.
Nach einer letzten landesweiten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts
Gallup für die Zeitung USA Today wollten 53 Prozent der Befragten Obama als
neuen Präsidenten, 42 Prozent sprachen sich für McCain aus. In anderen
Umfragen betrug der Vorsprung für den 47-jährigen Senator aus Illinois etwa
sieben Prozentpunkte. Besonders wichtig war auch, dass Obama auch in den
beiden als möglicherweise entscheidend betrachteten Staaten Ohio und
Pennsylvania führt, während sich in Florida ein Kopf-an-Kopf-Rennen
abzeichnete.
(mit ap, afp, dpa)
4 Nov 2008
## LINKS
[1] http://krugman.blogs.nytimes.com/2008/11/04/mandate/
[2] http://gawker.com/5076637/john-mccains-sad-ohio-party
[3] http://edition.cnn.com/video/#/video/politics/2008/11/04/schneider.latino.v…
[4] http://www.slate.com/
[5] http://www.slate.com/id/2203665/
[6] http://elections.gmu.edu/early_vote_2008.html
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