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# taz.de -- Erzieher wollen Arbeitskampf fortsetzen: Streik auch nach Ferien m�…
> Bei den Kitastreiks ist bislang kein neuer Termin für Tarifverhandlungen
> vereinbart worden. Streit herrscht weiterhin um die unklare Berechnung
> der Lohnerhöhung der Erzieher.
Bild: Noch ist keine Einigung im Kitastreik in Sicht.
BERLIN taz | Bei den Kitastreiks ist noch kein Ende in Sicht. Rund 18.000
Beschäftigte von Kindertagesstätten in fünf Bundesländern beteiligten sich
nach Gewerkschaftsangaben am Montag am Arbeitskampf für höhere Löhne und
mehr Gesundheitsschutz. Allein zu einer Kundgebung in Duisburg kamen mehr
als 10.000 Streikende, teilte eine Gewerkschaftssprecherin mit.
Einen neuen Termin für die Tarifverhandlungen gab es am Montag noch nicht.
Die Arbeitsniederlegungen sollen am Dienstag unter anderem in Bayern,
Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen fortgesetzt werden.
Am Freitag waren die Tarifverhandlungen für die rund 220.000 Beschäftigten
in den Sozial- und Erziehungsdiensten der Kommunen ohne Ergebnis
abgebrochen worden. Ver.di-Chef Frank Bsirske hatte danach erklärt, während
der Sommerferien würden die Aktionen heruntergefahren. Falls es nicht zu
neuen Verhandlungen komme, werde der Arbeitskampf ab Ende August
wiederaufgenommen.
Die Berechnungen der Verhandlungspartner zu den Entgelterhöhungen sind
höchst unterschiedlich. Die kommunalen Arbeitgeber hatten den ErzieherInnen
eine Tariferhöhung um - nach eigenen Angaben - durchschnittlich 11,6
Prozent angeboten. Ver.di-Chef Bsirske hatte indes vorgerechnet, dass
Ledige durch das Angebot nur ein Plus von 0,3 Prozent erreichten und
Verheiratete sogar ein Minus von 3,6 Prozent hinnehmen müssten - im
Vergleich zum Jahr 1990.
Die Unterschiede ergeben sich daraus, dass sich die Arbeitgeber auf den
seit Oktober 2005 geltenden Tarifvertrag im öffentlichen Dienst (TVöD)
beziehen, sagte Ver.di-Sprecher Jan Jurczyk der taz. Dieser sieht für die
Erzieherinnen niedrigere Eingruppierungen vor als der
Bundesangestelltentarifvertrag (BAT), der bis September 2005 galt. Viele
Kita-"Altbeschäftigte" werden allerdings noch nach dem BAT mit
entsprechenden Überleitungsvorschriften bezahlt und darauf gründe Ver.di
seine Berechnung, so Jurczyk.
Auch der Großteil der Altbeschäftigten profitiere vom Arbeitgeberangebot,
sagte hingegen Hartmut Matiaske, Geschäftsführer der Vereinigung der
kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), im Gespräch mit der taz. Eine
Berufsanfängerin bekommt derzeit nach dem TVöD in der Stufe 2 rund 2.130
Euro brutto im Monat.
Bsirske hatte auch beklagt, in der Offerte der Arbeitgeber seien
Sozialarbeiter, Heilpädagogen und Kinderpfleger nicht berücksichtigt
worden. Ob es dazu ein Angebot der VKA geben wird, ist noch nicht klar.
22 Jun 2009
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Kita
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