# taz.de -- Flatrate-Bordell wieder geöffnet: Nur noch eine Mini-Flat | |
> Der Flatrate-Puff in Heidelberg empfängt wieder Kunden, allerdings mit | |
> neuem Angebot: Statt unbegrenztem Sex für 70 Euro gibt´s jetzt 20 Minuten | |
> Sex für 25 Euro. | |
Bild: In Heidelberg geht´s weiter, aber nur mit einer Lightversion der Sex-Fla… | |
HEIDELBERG dpa/taz | Nur wenige Tage musste das umstrittene sogenannte | |
Flatrate-Bordell in Heidelberg nach einem Polizeiverbot die Türen | |
schließen. Am Mittwochabend begrüßte das Etablissement nach Angaben eines | |
Sprechers wieder Kunden. "Damit es weitergehen kann, wurde das Angebot | |
geändert", sagte er. | |
Während der Club bislang für 70 Euro unbegrenzten Sex mit den | |
Prostituierten sowie kostenlose Getränke angeboten hatte, heißt es nun auf | |
der Internetseite: "20 Minuten Sex nur 25 Euro." Weitere Dienste seien | |
"Verhandlungssache" mit der jeweiligen Frau. Nach Angaben der Polizei wird | |
geprüft, ob sich die Betreiber an die Auflagen halten. Das Bordell war am | |
Sonntag wegen hygienischer Mängel zunächst geschlossen worden. Allerdings | |
war es den Behörden letztlich um die Flatrate-Bedingungen gegangen. | |
Dagegen bleibt der "Pussy Club" in Fellbach bei Stuttgart weiterhin | |
geschlossen. Das Haus war ebenfalls dicht gemacht worden. Auslöser war eine | |
bundesweite Durchsuchung mit 700 Polizeibeamten in den insgesamt vier | |
Etablissements mit dem Namen "Pussy Club". | |
Die 25-jährige Betreiberin des Puffs in Stuttgart wurde bereits am Montag | |
dem Haftrichter vorgeführt. Sie sitzt in Untersuchungshaft. Es bestehe der | |
Verdacht, dass die Bordellbetreiber ausländische Prostituierte ohne | |
Genehmigung beschäftigt und Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen hätten, | |
so die Begründung der Staatsanwaltschaft. | |
In Heidelberg hatte die Stadt die Nutzung des Etablissements unter Berufung | |
auf das Baurecht untersagt. Die Betreiber haben dagegen Widerspruch beim | |
Verwaltungsgericht Karlsruhe eingelegt. Eine Entscheidung soll in Kürze | |
fallen. | |
Solange will die Stadt nicht gegen das Bordell vorgehen. Die Kommune hatte | |
zuvor "Vollstreckungsmaßnahmen bis zur Räumung" sowie ein Zwangsgeld von 15 | |
000 Euro angedroht, wenn das Etablissement nicht bis 20. Juli seinen | |
Betrieb einstelle. | |
30 Jul 2009 | |
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