Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Stadtentwicklung: Hamburg für alle in Edellage
> Neuer Käufer für die alte Baubehörde an der Stadthausbrücke: Für 54
> Millionen Euro will die Quantum AG den denkmalgeschützten Komplex
> übernehmen.
Bild: Innerstädtisches Filetstück: Der Gebäudekomplex an der Stadthausbrück…
Der weit gestreckte Gebäudekomplex an der Stadthausbrücke ist das letzte
innerstädtische Filetstück, das in den kommenden Jahren entwickelt werden
soll. Voraussichtlich 2013 zieht die dort residierende Behörde für
Stadtentwicklung und Umwelt nach Wilhelmsburg um. Danach soll in der
Edellage zwischen dem Neuen Wall und den Großen Bleichen der Zeitgeist
einziehen: die auch sonst allerorten favorisierte Mischung aus Wohnen,
Shoppen und Arbeiten.
Als "bevorzugten Bewerber" stellte die mit dem Verkauf des stadteigenen
Areals beauftragte Finanzbehörde nun die Quantum AG vor. Vorangegangen war
ein offenes Bieterverfahren. Unter zehn eingereichten Bewerbungen hatte
sich ein behördenübergreifendes Gremium einstimmig für die Quantum AG
entschieden. Der Preis soll um die 54 Millionen Euro betragen - und damit
um sieben bis acht Millionen über der Summe liegen, zu der die Stadt das
denkmalgeschützte Gebäude ursprünglich an die Garbe Group veräußern wollte.
Anfang 2008 hatte der von der Mopo öffentlich gemachte Fall starke
politische Wellen geschlagen: SPD und Grüne witterten Mauschelei, man
fühlte sich an die Mafia erinnert, das Wort "Cosa Nostra" machte die Runde.
Schließlich wurde das Anhandgabeverfahren - zwecks Wirtschaftsförderung
überträgt die Stadt dabei das Gebäude einem Investor, der innerhalb eines
Jahres ein Konzept ausarbeiten kann - in das jetzt entschiedene
Bieterverfahren umgewandelt.
Trotzdem sei es "Unsinn, dass wir Geld verschwendet hätten", sagt Robert
Heller, Staatsrat der Finanzbehörde und verteidigt rückblickend die in
Kritik geratene Anhandgabe an Garbe. Auch von Garbe hätte man später
ungefähr denselben Preis bekommen, sagt Garbe. In den aktuellen Kaufpreis
seien zudem "sehr detaillierte Erkenntnisse über Vorgaben und Möglichkeiten
für Wohn- und Gewerbezwecke eingeflossen". Die hätte auch Garbe
vertragsgemäß nachleisten müssen.
Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten der Quantum AG sei unter
anderem gewesen, "dass die Bausubstanz nahezu erhalten bleiben soll", sagte
ein Sprecher der Finanzbehörde. Erklärtes Ziel des Investors sei es zudem,
"keine Edelmeile" zu bauen. Die "Stadthöfe", wie Quantum sie zu nennen
gedenkt, sollen kleine Hamburger Unternehmen und Gewerbetreibende
beherbergen und unter anderem mit einem Wochenmarkt ein Ort für alle
werden.
14 Aug 2009
## AUTOREN
Maximilian Probst
Maximilian Probst
## TAGS
Schwerpunkt Nationalsozialismus
NS-Architektur
## ARTIKEL ZUM THEMA
Umgang mit Gestapo-Gedenkort: Hamburger Dilettantismus
Von der Hamburger Stadthausbrücke aus organisierte die Gestapo den
Nazi-Terror. Statt des geplanten Gedenkortes gibt es nun eine Debatte um
eine Buchhändlerin.
Streit um Hamburgs Ex-Gestapo-Leitstelle: Ein bisschen Gedenken
Von der Stadthausbrücke aus organisierte die Gestapo die Unterdrückung. Nun
sollen dort Geschäfte, ein Hotel und Eigentumswohnungen geplant – und ein
Mini-Gedenkort.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.