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# taz.de -- NRW-Kommunalwahl: FDP-Bürgermeister mit 92,3 Prozent
> CDU und SPD fahren in Nordrhein-Westfalen Verluste ein, die Kleinen
> gewinnen: Die Grünen kommen auf 12 Prozent, die Liberalen auf gut 9
> Prozent. Nur die Linke hat arge Probleme.
Bild: Die nordrhein-westfälische SPD-Vorsitzende Hannelore Kraft freut sich am…
KÖLN taz | Die kleineren Parteien sind die großen Sieger bei den
Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Während der Urnengang am Sonntag
sowohl den Christ- als auch den Sozialdemokraten herbe Verluste bescherte,
legten Grüne, FDP und Linke landesweit kräftig zu.
So blieb die CDU zwar nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit 38,6
Prozent der Stimmen stärkste Partei an Rhein und Ruhr, verlor jedoch fast
fünf Prozent gegenüber der Wahl 2004. Nicht viel besser erging es der SPD.
Mit 29,4 Prozent unterbot sie nochmals ihr desaströses Ergebnis von vor
fünf Jahren, als sie mit 31,7 Prozent ihr bis dahin schlechtestes Ergebnis
seit Bestehen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes einfuhr.
Grund zum Jubeln haben die Grünen. Sie steigerten sich auf hohem Niveau:
von 10,3 auf 12 Prozent. Dabei schaffte die Öko-Partei in Köln mit 21,7
Prozent sogar den Sprung über die Zwanzigprozentmarke. In Münster (19,4
Prozent), Aachen (19) und Bonn (18,6) liegt sie nur knapp darunter. Zudem
stellen die Grünen weiterhin den Bürgermeister im münsterländischen Rhede:
Mit 65,6 Prozent behauptete sich Lothar Mittag im Amt.
Das ist allerdings nichts gegen jene 92,3 Prozent, die der
FDP-Bürgermeister Werner Becker-Bloningen in dem oberbergischen Städtchen
Wiehl bei seiner Wiederwahl einheimste. Auch sonst herrscht bei den
Liberalen Feierstimmung: Sie verbesserten sich im Landesdurchschnitt von
6,8 auf 9,2 Prozent. Besonders gut schnitten die Liberalen mit 13 Prozent
in Bonn ab.
Gewonnen - und doch verloren: Enttäuschend endete der Wahlabend für die
Linke. Noch vor einigen Monaten sahen die Meinungsforschungsinstitute die
Partei landesweit bei bis zu neun Prozent. Der Einzug in den Landtag im
kommenden Mai schien ein Kinderspiel. Jetzt ist Zittern angesagt. Denn mit
nur 4,4 Prozent konnte die Linke zwar das PDS-Ergebnis von 2004 mehr als
verdreifachen - verfehlte jedoch klar die magische Fünfprozentmarke. Ihre
Spitzenwerte erzielte sie in den Ruhrgebietsstädten Oberhausen (8,5
Prozent), Duisburg (7,7) und Hamm (7,4). In Bottrop hingegen landete die
Linke mit 4,6 Prozent noch hinter der DKP (5,6) und der ÖDP (6,4).
Besonders düster sieht in den ländlichen Kreisen aus, aber auch in Bonn,
Münster oder Leverkusen blieb die Partei zum Teil deutlich unter 4 Prozent.
Frust schoben auch die Linken in Köln: Statt der erwarteten 7 Prozent,
kamen sie in der rheinischen Metropole nur auf 4,8 Prozent und schnitten
damit schlechter ab als die "Bürgerbewegung pro Köln". Die rechtsextreme
Vereinigung erreichte 5,4 Prozent. In Fraktionsstärke zogen "Pro"-Gruppen
auch in die Räte von Bergheim (6,0 Prozent), Radevormwald (5,1), Dormagen
(4,5), Gelsenkirchen (4,3) und Leverkusen (4,0) ein. Damit schnitten sie
weit besser ab als ihre Konkurrenz im Rechtsaußenspektrum. Knapp vor den
"Republikanern", kam die NPD landesweit auf gerade 0,3 Prozent und schaffte
in nur ganz wenigen Kommunen den Sprung ins Parlament. In Viersen, dem
Geburtsort des NPD-Vorsitzenden Udo Voigt, reichte es nur zu einem einzigen
Mandat im Stadtrat.
Einen Sensationserfolg errang die Jugendpartei Peto in Monheim. Sie wird
künftig mit dem 27-jährigen Doktoranden Daniel Zimmermann den Bürgermeister
in der 44.000-Einwohner-Stadt südlich von Düsseldorf stellen. Zudem stellt
Peto mit 29,6 Prozent nunmehr die zweitstärkste Fraktion im Rat, knapp
hinter der CDU und noch vor der SPD. Zwei Achtungserfolge erzielte die
Piratenpartei, die in den Universitätsstädten Aachen und Münster je einen
Ratssitz erringen konnte.
1 Sep 2009
## AUTOREN
Pascal Beucker
## TAGS
Kommunalwahlen
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