# taz.de -- "24h Berlin" I: Nah an den Menschen wie selten | |
> Pro: Warum "24h Berlin" ein Hit war. | |
Bild: Der Chiemsee ist ebenso Bayern wie die Zugspitze | |
So spektakulär kann Alltag sein. Ein elfjähriges Mädchen ringt um Fassung, | |
weil sie von ihren Freundinnen versetzt wurde, ein Junkie aus Cottbus geht | |
in die Notunterkunft, ein Familienvater wartet in der Klinik auf die | |
Diagnose: Herzinfarkt oder Fehlalarm. | |
Nach "24 h Berlin" werden wir anders auf all die Reportagen und Features | |
schauen, mit denen uns das Fernsehen berieselt. Und wir werden feststellen, | |
dass es Zeit braucht, viel Zeit, um mit der Kamera so nah an die Menschen | |
heranzukommen und doch so viel Abstand zu wahren, um sie Menschen bleiben | |
zu lassen. Das Fernsehen zeigt, wie Fernsehen sein kann. Mutig! | |
Ob dem RBB eine Archäologie der Gegenwart gelang, werden Historiker früh | |
genug bewerten. Dass der Film nicht ohne Promis auskam - geschenkt. Viel | |
wichtiger war, dass der Film die erzählerische Herausforderung gemeistert | |
und bleibende Bilder von der vitalen Collage Großstadt hinterlassen hat. | |
"Ulysses", "Berlin-Alexanderplatz", "24 h Berlin". Großartig. | |
6 Sep 2009 | |
## AUTOREN | |
Uwe Rada | |
## TAGS | |
Dokumentation | |
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