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# taz.de -- Ex-Schiedsrichter Strigel über Henry: "Ja, es war ein Handspiel"
> Der ehemalige Schiedsricher Eugen Strigel über den Regelverstoß von
> Thierry Henry beim Spiel Frankreich-Irland und fehlende Mitbestimmung.
Bild: So wäre das Handspiel erlaubt....
taz: Herr Strigel, ist nach dem klaren Handspiel des Franzosen Thierry
Henry am WM-Aus der Iren am Mittwochabend im Nachhinein noch irgendwie zu
rütteln?
Eugen Strigel: Das ist natürlich eine Entscheidung von Fifa und Uefa, der
DFB hat mit der Sache nichts zu tun.
Und wenn es in der Bundesliga passiert wäre?
Dann wäre das Tor eine Tatsachenentscheidung, wie es auch eine
Tatsachenentscheidung war, dass der Schiedsrichter kurz vor dem
umstrittenen Tor keinen Elfmeter für Frankreich gepfiffen hat. Der Fall
wäre abgeschlossen, kein Zweifel.
Was, wenn der Fall nach all den Diskussionen doch noch vor einem
Sportgericht landet?
Mir ist keine Rücknahme einer Tatsachenentscheidung bekannt. Auch beim
Wiederholungsspiel zwischen Bayern München und dem 1. FC Nürnberg 1994
wegen des "Phantomtors" lag der Fall anders. Das Spiel wurde ja nicht
wiederholt, weil der Schiedsrichter eine falsche Tatsachenentscheidung
getroffen hätte, sondern weil sein Assistent einen Regelverstoß begangen
hatte. Er zeigte ein Tor an, obwohl er das zur damaligen Zeit, anders als
heute, gar nicht durfte.
War es denn ein Handspiel von Henry?
Ja, nach der Regel wäre es ein Handspiel gewesen. Der Arm ging Richtung
Ball, er war nicht angelegt. Der Spieler Henry wurde nicht angeschossen und
er hat den Ball mit der Hand mitgenommen.
Hätte ein Torrichter, wie ihn die Uefa derzeit in der Europa-League testet,
einschreiten können?
Er hätte dem Schiedsrichter das Handspiel über das Headset ansagen können.
Bei schwierigen Entscheidungen kann der Torrichter den Schiedsrichter
unterstützen. Und er schaut, wann der Ball über der Torlinie ist.
Allerdings hat er keine Fahne und keine Pfeife. Die letztliche Entscheidung
liegt immer beim Schiedsrichter. Wie es im übrigen auch für Ansagen der
Schiedsrichterassistenten gilt.
Wie bewerten Sie den Einsatz von Torrichtern?
Im Dezember, wenn die Europa-League pausiert, will die Uefa die gewonnenen
Erkenntnisse auswerten. Dem sehen wir gespannt entgegen. Wir würden den
Chip im Ball bevorzugen.
Und der Videobeweis?
Warum sollen wir uns darüber noch Gedanken machen, wenn wir sowieso nichts
mitzubestimmen haben.
19 Nov 2009
## AUTOREN
Markus Brenner
## TAGS
Fußball
Stefan Kießling
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