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# taz.de -- UN-Bericht über ruandische Geschäfte: Terrormiliz wäscht Geld in…
> Ein unveröffentlichter UN-Untersuchungsbericht über Geschäfte der
> ruandischen Hutu-Miliz FDLR belastet Länder in Europa, Afrika und Asien.
> Er liegt der taz vorab vor.
Bild: Bankkonten in den USA: FDLR-Kämpfer in Masisi.
BERLIN/BRÜSSEL taz | Auf der Tagesordnung des UN-Sicherheitsrats in New
York steht am Mittwoch ein explosiver vertraulicher Untersuchungsbericht,
der für viele seiner Mitglieder peinlich sein dürfte. Die UN-Expertengruppe
zur Überwachung der Sanktionen gegen bewaffnete Gruppen in der
Demokratischen Republik Kongo enthüllt in dem Bericht, der der taz vorab
vorliegt, welche Netzwerke den Krieg der ruandischen Hutu-Miliz FDLR
(Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas) im Ostkongo unterstützen. Die
FDLR wird teils von Tätern des ruandischen Völkermordes geführt. Ihr
Präsident Ignace Murwanashyaka und sein Vize Straton Musoni sitzen erst
seit Kurzem in deutscher Haft.
Die UN-Sanktionen sowie das UN-Waffenembargo wurden dem Bericht zufolge
auch von Deutschland aus gebrochen. Murwanashyaka sei "an der Koordination
von Waffen- und Munitionstransfers an FDLR-Einheiten" beteiligt sowie "an
der Verwaltung großer Geldsummen, die aus dem illegalen Verkauf von
natürlichen Ressourcen aus Gebieten unter Kontrolle der FDLR stammen",
heißt es.
Alle fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder bekommen in dem UN-Bericht
ihr Fett ab: Frankreich, weil es weitere FDLR-Führer beherbergt;
Großbritannien, weil dort beteiligte Firmen ihren Sitz haben; die USA, weil
sich dort Bankkonten befinden; Russland und China, weil sie Mineralien aus
Ostkongo kaufen. Außerdem liefern China, die Ukraine, Belgien, Spanien und
Sudan Waffen in den Kongo.
Es besteht das Risiko, dass der UN-Sicherheitsrat den Bericht gar nicht
komplett veröffentlicht. China soll bereits verlangt haben, dass der Report
erst einmal in alle fünf Sprachen übersetzt wird, was als
Verzögerungsmanöver gewertet wird. Dass der Rat den Bericht einfach nicht
zur Kenntnis nimmt, gilt als sehr unwahrscheinlich.
25 Nov 2009
## AUTOREN
F. Misser
D. Johnson
## TAGS
Schwerpunkt Kongo-Kriegsverbrecherprozess
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Immer mehr Kämpfer setzen sich von ruandischer Miliz FDLR ab. Ursache
dürfte die Festnahme ihres Kommandeurs in Deutschland sein. Kongos
Regierung drängt auf Abzug der Blauhelme.
Von Deutschland aus koordiniert: Waffen- und Munitionstransfers
Geldwäsche, Rüstungstransfers, Telefonate mit Kommandeuren: Die ruandische
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UN-Bericht zu lesen.
Die Hutu-Miliz und ihre Helfer: Netzwerke des Todes
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Unterstützung bekommen sie von überall her - aus Tansania und selbst aus
der katholischen Kirche.
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